Ihr niedriger Wuchs erinnert an Gras, die Blütenköpfe an Nelken – doch die Blume des Jahres 2024 zählt zu den Bleiwurzgewächsen. Was es über die Grasnelke zu wissen gibt und warum es sich lohnt, sie anzupflanzen.
Blume des Jahres 2024: Die Grasnelke ist bedroht
Die Loki Schmidt Stiftung, die sich in Deutschland für den Erhalt seltener Pflanzen und Tiere engagiert, kürt regelmäßig die Blume des Jahres. 2023 erhielt die Kleine Braunelle den Titel, in diesem Jahr wird die Grasnelke ausgezeichnet.
Die Grasnelke (Armeria maritima) blüht auch auf Magerrasen, Salzwiesen und mit Schwermetallen belasteten Böden, doch sie ist bedroht. Da ihre Bestände zurückgehen, steht sie inzwischen auf der Vorwarnliste der Roten Liste gefährdeter Pflanzen.
Wie die Stiftung erklärt, nehmen die intensive Landwirtschaft, hohe Stickstoffeinträge sowie die zu intensive Pflege von Wegrändern und Grünflächen der Grasnelke und damit auch vielen Insekten und Vögeln ihre Lebensräume. Die Loki Schmidt Stiftung möchte deshalb dazu motivieren, die Grasnelke auf dem Balkon, im Garten oder auf einem Gründach zu pflanzen, um damit die Artenvielfalt zu fördern und um einen Beitrag zum Überleben der heimischen Insektenwelt zu leisten.
Insektenfreundin: Das zeichnet die Grasnelke aus
Der niedrige, polsterartige Wuchs mit schmalen und spitzen Blättern erinnert an Gras, doch der Schein trügt. Auch eine Nelke ist Armeria maritima nicht, obwohl sie Ähnlichkeiten mit den Nelkengewächsen aufweist. Bei der Grasnelke handelt es sich um ein Bleiwurzgewächs (Plumbaginaceae). Diese Pflanzen kommen mit Böden zurecht, die mit Schwermetallen belastet sind.
Die Gewöhnliche Grasnelke oder auch Strand-Grasnelke ist laut Stiftung ein richtiges Multitalent: Sie verträgt wie gesagt unterschiedliche Böden und ist eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten.
Schon ab Mitte Mai zeugen zahlreiche aus dem Polster wachsende rosa Blütenstände davon, dass es sich um eine wunderschöne Wildblume handelt. Während ihrer langen Blütezeit von Mai bis Oktober liefert sie Nektar und Pollen für Wildbienen und Schmetterlinge wie den Grasnelken-Glasflügler.
Doch obwohl sie von Salzwiesen bis Straßenrändern vorkommt, gingen ihre Bestände zurück. Umso wichtiger, die Blume des Jahres 2024 bewusst wieder anzupflanzen.
Grasnelken anpflanzen: die wichtigsten Tipps
- Grasnelken mögen einen sonnigen Standort, Schatten vertragen sie nicht so gut.
- Da die Grasnelke auch an vielen Stränden Europas wächst, verträgt sie Wind gut.
- Je nach Witterung können die Grasnelken-Samen ab März ausgesät werden, Jungpflanzen dürfen ab April in die Erde.
- Grasnelken haben einen moderaten Wasserbedarf und sind sehr pflegeleicht: Sie brauchen keine spezielle Pflege.
- An den Boden hat die Pflanze keine besonderen Ansprüche. Grasnelken wachsen laut Stiftung auch besonders gut auf Gründächern, die vor allem in der Stadt für ein besseres Klima sorgen können. Gründächer halten Regenwasser wie in einem Schwamm zurück, wenn Wasser langsam verdunstet, kühlt es die Umgebung spürbar ab.
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