Ein Albtraum: Schimmel in den eigenen vier Wänden. Der fiese Pilz sieht nicht nur unappetitlich aus. Schimmel kann auch der Gesundheit schaden. Hat er sich erst einmal richtig festgesetzt, ist es schwer, ihn wieder los zu werden. Elektrische Luftentfeuchter sollen dafür sorgen, dass sich die Sporen gar nicht erst einnisten. Schimmel mag es feucht. Die Geräte hingegen versprechen ein trockenes Raumklima.
Luftentfeuchter-Test: Die besten im Vergleich
Luftentfeuchter saugen feuchte, warme Raumluft an, kühlen sie ab und entziehen ihr so Feuchtigkeit. Dafür strömt die Luft an heruntergekühlten Lamellen entlang, an denen die überschüssige Feuchtigkeit kondensiert. Von den Lamellen läuft das Wasser in Auffangbehälter oder über einen Drainageschlauch direkt in den Abfluss.
Luftentfeuchter sind keine Dauerlösung. Definitiv nein. Denn sind die Räume dauerhaft zu feucht, stimmt etwas nicht. Kurzzeitig erhöhte Luftfeuchtigkeit hingegen kann mit den elektrischen Geräten reguliert werden. Sind Wohnräume permanent zu feucht, gilt es, die Ursachen zu beheben. Denn sonst leiden Gesundheit und Bausubstanz.
Im Test: Können Luftentfeuchter überhaupt helfen? Wir haben zehn elektrische Luftentfeuchter ins Labor geschickt. Dort sollten sie beweisen, was sie können.
Unterschiede bei Ausstattung und Leistung
Das Ergebnis: Alle Geräte ziehen nachweislich Feuchtigkeit aus der Luft. In der Effizienz und in der Ausstattung aber gibt es teils erhebliche Unterschiede. Ein Entfeuchter ist "sehr gut", vier sind "gut". Zweimal vergeben wir "befriedigend", zweimal "ausreichend". Ein Gerät fällt mit "mangelhaft" durch. Weder in der Ausstattung noch von der Leistung her hat es überzeugt.
Die Geräte, die am meisten Strom verbrauchen, entziehen der Luft nicht automatisch am meisten Feuchtigkeit. Um zu prüfen, wie effektiv die Geräte tatsächlich arbeiten, haben wir ermittelt, wie viel Wasser sie pro Watt Energieverbrauch aus der Luft ziehen. Ein Gerät arbeit mit der höchsten Wattzahl nicht zufriedenstellend. Er holte im Vergleich zum effizientesten Gerät gerade einmal etwas mehr als ein Viertel des Wassers pro Watt aus der Luft.
Luftfeuchtigkeit schlecht einstellbar
Zwischen 40 und 60 Prozent sollte die Luftfeuchtigkeit in Wohnräumen betragen. Die gewünschte Prozentzahl ist bestenfalls am Gerät genau einstellbar. Bei zwei Luftentfeuchtern im Test müssen die Nutzer über eine Stufenskala abschätzen, welche Feuchte sie erreichen wollen. Bei einem weiteren Gerät im Test gibt es eine Voreinstellung von 55 Prozent Luftfeuchte. Ein anderes Gerät lässt nur einen einstufigen Dauerbetrieb zu, alle anderen Geräte schalten sich über ein eingebautes Hygrostat, das die Feuchte der Umgebungsluft permanent misst, automatisch ab, wenn die Zielfeuchtigkeit erreicht ist.
Ist der integrierte Wassertank voll, gehen alle Geräte aus. Die Speicher sammeln zwischen 1,4 Liter und 4,4 Liter. Das reicht völlig, da ein 30 Quadratmeter großer Raum mit normal hohen Decken bei 20 Grad Raumtemperatur nur rund 415 Milliliter Wasser abgibt, wenn die Luftfeuchte von 90 auf 60 Prozent gesenkt wird. Neun Geräte können darüber hinaus via Schlauch direkt in den Abfluss entwässern. Im Lieferumfang von fünf Produkten fehlt der Schlauch allerdings. Er muss zugekauft werden.
Entfeuchter nicht immer optimal bedienbar
Acht Geräte lassen sich intuitiv und einfach bedienen. Um einen getesteten Luftentfeuchter in Schwung zu bringen, muss man sich mit unnötig vielen Klicks durch das Menü arbeiten, bei einem weiteren Gerät sind die Tasten arg klein.
Mit Filter: Neun der zehn Geräte haben Luftfilter, die zumindest groben Staub und Tierhaare aus der Luft filtern. Das Wechseln des Filters ist bei zwei Geräten umständlich. Bei einem Luftentfeuchter fehlt er ganz.
Zeig's mir: Fünf Geräte zeigen optional die aktuelle Luftfeuchtigkeit an. So können Nutzer sofort erkennen, ob sie das Gerät einschalten müssen und ob dessen Betrieb überhaupt etwas bringt.
Stolperfalle: An sechs Geräten fehlt die Kabelaufwicklung. Die Entfeuchter sind mit bis zu 14,6 Kilogramm sehr schwer. Darum ist es sinnvoll, das Kabel sicher verstauen zu können. Niemand will stolpern, wenn er den Luftentfeuchter von Raum zu Raum schleppt.
Luftentfeuchter-Test: Kaum Schadstoffe gefunden
Fast ohne Schadstoffe. Alle Gehäuse sind aus Kunststoff. Das von uns beauftragte Labor bemängelte darin keine Schadstoffe. Im Kabel aller Geräte aber stecken PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen. Das missbilligen wir vor allem wegen der Umweltgefahren, die bei der Verbrennung dieser Stoffe entstehen.
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