Mittel gegen Fußpilz im Test: Das sind die besten Cremes & Salben bei Fußpilz

ÖKO-TEST Jahrbuch für 2019 | Autor: Kai Thomas | Kategorie: Gesundheit und Medikamente | 18.10.2018

Mittel gegen Fußpilz im Test: Das sind die besten Cremes & Salben bei Fußpilz

Juckreiz, gerötete Haut, Schuppen: Fußpilz ist eine der häufigsten Hauterkrankungen. Die Therapie kann dauern. Welche Cremes bei Fußpilz helfen, zeigt unser Test.

Aktualisiert am 18.10.2018; Einkauf Testprodukte Februar 2018 | Der Sommer bringt Licht an die Füße. Zur Bade- und Sandalenzeit sollen sie schön und gepflegt sein. Doch leider haben in der hellen Jahreshälfte auch Haut- und Nagelpilze Hochsaison. Allen voran: unappetitlicher Fußpilz.

Mittel gegen Fußpilz im Test: Rezeptfreie Cremes und Salben, um Fußpilz zu behandeln, im Vergleich 

Fußpilz zählt laut der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft hierzulande zu den häufigsten Hautkrankheiten. Nach Schätzungen trifft es jeden Zehnten einmal im Leben; Männer häufiger als Frauen. Typisch ist eine Infektion mit Fadenpilzen. In seltenen Fällen können sich auch Hefe- oder Schimmelpilze auf den Füßen ansiedeln. Wir haben 19 Mittel gegen Fußpilz getestet.

Eine Fußpilz-Erkrankung beginnt meist zwischen den Zehen. Je nach Schwere breitet sie sich dann über den ganzen Fuß aus. Fußpilz ist zwar ansteckend und unangenehm, aber meist mit rezeptfreien Cremes in den Griff zu bekommen.

Wie Sie Fußpilz erkennen und vorbeugen können

Die an Fußpilz erkrankte Haut ist zunächst gerötet und juckt. Später entwickelt sie schmerzhafte Risse, wird an einigen Stellen weiß, nässt, schuppt und quillt auf. Rötungen und Bläschen weiten sich aus, die Fußsohlen werden trocken und dick. Zusätzlicher Bakterienbefall sorgt für Geruch.

Ansteckungsgefahr besteht überall dort, wo Menschen viel barfuß laufen: im Schwimmbad, in der Sauna, in Fitnessstudioumkleiden, auf Hotelteppichböden und natürlich zu Hause. Pilzsporen können auf Hautschuppen sehr lange überleben. In durch Wasser oder Schweiß aufgeweichte Füße dringen sie besonders leicht. Auch gemeinsam genutzte Handtücher und Waschlappen gelten als Übertragungsweg. Fußfehlstellungen, Diabetes und Durchblutungsstörungen begünstigen eine Infektion ebenfalls.

Damit die Füße verschont bleiben, lässt sich neben dem regelmäßigen Waschen einiges tun: Im Schwimmbad schützt nicht nur das Tragen von Badeschlappen, sondern auch das gründliche Abtrocknen der Füße und Zehenzwischenräume. Waschgänge bei 60 Grad Celsius töten Pilzkeime in Handtüchern, Socken, Sport- und Badeklamotten weitgehend ab. Desinfektionsduschen in Bädern gelten hingegen als wirkungslos.

Fußpilz-Creme und Fußpilz-Salbe im Test

Pilze gedeihen im Feuchtwarmen besonders gut. Auch Schuhe, Socken und deren Pflege sind daher entscheidend. Straßenschuhe sollten atmungsaktiv und nicht zu eng sein, um Schweißbildung zu minimieren. Es empfiehlt sich, sie regelmäßig auszulüften und zu trocknen. Schuhspanner mit Holzanteil nehmen gut Feuchtigkeit auf. Socken aus Naturfasern wählen. Häufiges Barfußlaufen beugt freilich ebenso vor - jedoch nur auf sauberen Böden und in der Natur.

Von selbst heilt Fußpilz nicht. Für eine Behandlung in Eigenregie gibt es in der Apotheke rezeptfreie Arzneimittel mit verschiedenen Wirkstoffen. Wir haben Wirksamkeit und Inhalt von 19 solcher Cremes und Salben überprüfen lassen.

Viele Cremes bei Fußpilz empfehlenswert

Das Ergebnis: Mit 14 Cremes und Salben können Sie dem Pilz getrost zu Leibe rücken. Wir empfehlen sie mit "sehr gut". Vier der Medikamente bewerten wir mit "gut". Ein weiteres kommt immerhin noch mit "befriedigend" davon.

Wirkstoffe aus der Gruppe der Azole besitzen ein breites Wirkspektrum gegen gängige Faden-, Hefe- und Schimmelpilze, die die Haut befallen können. Zu den Azolen zählen beispielsweise Clotrimazol und Ketoconazol. Wirkstoffe aus der Gruppe der Azole finden sich in vielen der getesteten Cremes. Sie gelten dem Forschungsstand zufolge allesamt als sehr effektiv bei Fußpilz: "Wendet man sie als Creme direkt auf betroffenen Hautstellen an, unterscheiden sich Azole kaum in ihrer Heilungsqualität", erklärt unser wissenschaftlicher Berater, Professor Manfred Schubert- Zsilavecz von der Universität Frankfurt. Nebenwirkungen der Stoffe seien sehr selten.

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Cremes mit Terbinafin helfen auch gegen Bakterien

Cremes und Salben mit Terbinafin und Ciclopirox sind ebenfalls sehr gut wirksam gegen ein breites Spektrum an Hautpilzen. Sie helfen zudem gegen bakterielle Erreger: "Terbinafin zeigt sich in Studien gegen bestimmte Fußpilztypen sogar noch etwas effektiver als die Azole, unterliegt ihnen aber bei Hefepilzen", erläutert Schubert-Zsilavecz. Terbinafin und Ciclopirox besitzen wie die Azole über die Haut angewendet so gut wie keine Nebenwirkungen.

Der Wirkstoff Nystatin in einer Salbe wirkt nur effektiv gegen Hefepilze, nicht aber gegen die fußpilztypischen Fadenpilze. Auch dieser Wirkstoff gilt als ungefährlich und gut verträglich.

Fußpilz behandeln: Eine Creme ohne Arzthinweis

Fußpilz kann sehr hartnäckig sein. Heilt er während der Selbstbehandlung nach wenigen Wochen nicht ab, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen. Er kann klären, ob es sich tatsächlich um eine Pilzerkrankung handelt und eine weitere Ausbreitung verhindern. Im Beipackzettel einer Fußpilz-Creme fehlt ein entsprechender Hinweis.

In acht Fußpilzmitteln stecken laut Deklaration aus Erdöl hergestellte Grundstoffe. In all diesen Produkten hat das beauftragte Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) nachgewiesen, zum Teil mehr als 60 Prozent. Betroffen sind Produkte von acht Anbietern. Gelangen MOSH in den Körper, reichern sie sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber an; in Tierversuchen haben sie zu Organschäden geführt.

Mineralölbestandteile in Fußpilz-Creme gefunden

Noch bedenklicher sind die Nachweise von aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) in drei Cremes. Unter den MOAH können sich Stoffe befinden, die schon in kleinsten Mengen als krebserregend gelten. In zwei Mitteln gegen Fußpilz im Test wiesen die Experten erhöhte, in einem sogar stark erhöhte Mengen nach.

Auf einer Fußpilz-Creme im Test ist das antibakteriell wirkende Chlorhexidindigluconat deklariert. Diese Verbindung zählt zu den halogenorganischen Substanzen. Chlorhexidinverbindungen sind zwar als antiseptische Wirkstoffe in der Medizin verbreitet oder werden als Konservierungsmittel eingesetzt, können aber Allergien auslösen.

Diesen Test haben wir bereits im ÖKO-TEST Magazin Juni 2018 veröffentlicht. Aktualisierung der  Testergebnisse/Angaben zuletzt für das Jahrbuch 2019 im Oktober 2018, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

Die Testsieger, die Testtabelle sowie das gesamte Ergebnis im Detail lesen Sie im ePaper.

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Testverfahren

Der Einkauf: Wir haben 19 rezeptfreie Cremes und Salben gegen Pilzinfektionen der Haut eingekauft. Unter ihnen finden sich auch die derzeit bundesweiten Apothekenbestseller. Die Preise für 20 Gramm reichen von 2,90 bis 15,73 Euro.

Die Wirksamkeitsbelege und Beipackzettel: Wie gut helfen die verschiedenen Wirkstoffe in den Präparaten gegen Fußpilz? Wie steht es um Risiken und Nebenwirkungen? Diese Fragen hat Professor Manfred Schubert-Zsilavecz mit seinem Team vom Institut für Pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität Frankfurt am Main für uns beantwortet. Neben der Forschungslage begutachtete der Arzneimittelexperte auch die Beipackzettel.

Die Hilfsstoffe: Einige problematische Substanzen lassen sich bereits anhand der Deklaration im Beipackzettel identifizieren, so etwa Verbindungen wie Chlorhexidindigluconat. Aromatische Mineralölrückstände (MOAH) oder Formaldehyd/-abspalter entlarvt aber erst eine chemische Analyse im Labor.

Die Bewertung: Die Wirksamkeit der Cremes und Salben ist maßgeblich für unsere Bewertung. Sie gilt für das Gros der Arzneien im Test als wissenschaftlich belegt. Minuspunkte gibt es im Bereich der Hilfsstoffe für Mineralölbestandteile sowie das halogenorganische Konservierungsmittel Chlorhexidin.

Wir testen und bewerten regelmäßig Wirksamkeit und Nutzen von Produkten für die Gesundheit. Wie wir dabei im Detail vorgehen, erfahren Sie hier.

Einkauf der Testprodukte: Februar 2018

Diesen Test haben wir bereits im ÖKO-TEST Magazin Juni 2018 veröffentlicht. Aktualisierung der  Testergebnisse/Angaben zuletzt für das Jahrbuch 2019 im Oktober 2018, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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