- Das Ohr verstopft, wenn zu viel Ohrenschmalz im Gehörgang ist und verklumpt. Normalerweise reinigt sich das Ohr von selbst.
- Ist das nicht der Fall, können bei einem verstopften Ohr Hausmittel äußerst wirksam sein.
- Bei Ohrenschmerzen sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, dann ist das Ohr wahrscheinlich nicht verstopft, sondern entzündet.
Sie haben ein drückendes Gefühl im Ohr, es juckt und zieht oder Sie hören plötzlich schlechter? Das können Anzeichen für verstopfte Ohren sein. Normalerweise ist das kein Grund zur Panik – und ein spezielles Spray zu Reinigung unnötig. Denn es gibt auch natürliche Methoden, das betroffene Ohr sanft und gründlich freizubekommen.
Wenn Sie allerdings Ohrenschmerzen haben und unter Symptomen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit oder Fieber leiden, sollten Sie zum Arzt gehen. Denn das spricht nicht für verstopfte Ohren, sondern vielmehr für eine Ohrenentzündung, die sich nicht mit Hausmitteln behandeln lässt.
Auch die hier vorgestellten Methoden sollten Sie in jedem Fall immer äußerst vorsichtig anwenden – und im Zweifel lieber einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen.
Verstopfte Ohren reinigen: Darauf müssen Sie achten
Beim Reinigen sollten Sie sich am besten jemanden suchen, der Ihnen assistiert – so geht es einfacher. Außerdem müssen Sie unbedingt darauf achten, ins Ohr eingeführte Flüssigkeiten vorher auf Körpertemperatur anzuwärmen. Denn das Organ reagiert empfindlich auf Temperaturveränderungen – bei zu kalten Flüssigkeiten könnte Ihnen schwindelig werden.
Zum Einfüllen können Sie einen kleinen Löffel oder eine Pipette aus der Apotheke verwenden. Salzwasserlösung (siehe unten) lässt sich auch gut in kleine Sprühflaschen füllen und so als Ohrenspray mehrmals am Tag verwenden.
Achten Sie auf die Einwirkzeit der Hausmittel, damit diese effektiv wirken. Je länger, desto gründlicher helfen sie gegen die Verstopfung. Möglicherweise müssen Sie ein Mittel auch mehrmals anwenden, um das verstopfte Ohr vollständig von Schmalz zu befreien.
1. Dampfbad gegen verstopfte Ohren
Ein besonders schonendes und angenehmes Hausmittel, um verstopfte Ohren zu reinigen, ist ein mindestens zehnminütiges Dampfbad mit Kamille. Dazu gießen Sie einen Esslöffel Kamille mit zwei Litern heißem Wasser auf – bei weniger Wasser kühlt es schneller aus. Decken Sie Ihren Kopf mit einem Handtuch ab und halten Sie das verstopfte Ohr über den Dampf.
Die Kamille bewirkt, dass sich trockenes Ohrenschmalz löst, sie reinigt den Gehörgang und schützt vor Bakterien. Nach dem Dampfbad können Sie das Ohr mit lauwarmem Wasser ausspülen. Haben Sie zwei verstopfte Ohren, sollten Sie diese nacheinander dem Dampfbad unterziehen und ausspülen – sonst könnte das Ohrenschmalz währenddessen wieder antrocknen.
2. Verstopfte Ohren mit Salzwasser reinigen
Eine ebenfalls sanfte Methode, um ein verstopftes Ohr wieder richtig frei zu bekommen, ist eine Reinigung mit Salzwasser. Sie können Salzwasser auch bei Babys und Kleinkindern anwenden, um verklumptes Ohrenschmalz zu entfernen.
Lösen Sie dazu in 100 Milliliter lauwarmem Wasser einen Teelöffel Salz auf. Füllen Sie etwas davon in das verstopfte Ohr und lassen Sie es zehn bis 15 Minuten einwirken – währenddessen können Sie das Ohr mit Watte verschließen. Spülen Sie es danach gründlich mit lauwarmem Wasser aus.
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3. Verstopfte Ohren mit Pflanzenöl freimachen
Auch Pflanzenöl kann gegen verstopfte Ohren helfen, da es Fette löst. Am besten eignet sich dafür Mandelöl, aber es funktioniert auch mit Olivenöl. Verwenden Sie möglichst hochwertige Bio-Pflanzenöle, damit keine schädlichen Stoffe ins Ohr gelangen. Sie benötigen lediglich ein paar Tropfen für die Behandlung.
Erwärmen Sie für diese Methode etwas Öl und geben Sie ein paar Tropfen in das betroffene Ohr. Lassen Sie das Öl mindestens fünf Minuten einwirken. Wenn Sie das Ohr mit Watte verschließen, können Sie es auch über Nacht wirken lassen. Spülen Sie das Ohr danach gut mit lauwarmem Wasser aus.
Verstopfte Ohren: Entstehung und Vorbeugung
Ohrenschmalz, das auch Cerumen genannt wird, ist ganz natürlich, schützt vor Bakterien und befördert Dreck aus dem Ohr – feine Härchen und unsere Kaubewegungen tragen ihn bis nach oben in die Ohrmuschel. Damit trägt das Schmalz eigentlich zur Gesundheit der Ohren bei – und ist Teil ihres Selbstreinigungsprozesses.
Verbleibt jedoch zu viel Cerumen im Gehörgang, kann das Schmalz dort verklumpen und das Ohr verstopfen. Wird es – zum Beispiel durch Wattestäbchen, In-Ear-Kopfhörer oder Ohrenstöpsel – ins Ohr gedrückt, ist das Risiko dafür besonders hoch. Außerdem kann es zu verstopften Ohren kommen, wenn nach dem Schwimmen das Ohrenschmalz aufquillt und so leichter verklumpt.
Im Normalfall genügt es, das Ohrenschmalz regelmäßig mit einem Tuch in der Ohrmuschel abzuwischen. Haben Sie das Gefühl, dass sich zu viel Cerumen im Ohr befindet, spülen Sie es beim Duschen mit warmem Wasser aus. Wattestäbchen oder andere spitze Gegenstände sollten Sie keinesfalls in den empfindlichen Gehörgang einführen. Denn Sie können diesen dabei verletzen und das Schmalz zurück in den Gang drücken, was erst recht zu verstopften Ohren führt.
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