Wenn die Temperaturen draußen wieder steigen, fängt drinnen das große Reinemachen an: Für viele steht jetzt der alljährliche Frühjahrsputz auf dem Programm. Doch die wenigsten Menschen putzen wirklich gerne. Wer es liebt, effizient vorzugehen und gleichzeitig den Überblick zu behalten, macht sich am besten einen Plan für den Frühjahrsputz.
Frühjahrsputz mit Checkliste systematisch angehen
Mit einer Checkliste putzen Sie nicht nur systematischer, sondern können auch ein Häkchen hinter jeden erledigten Schritt setzen. Das verschafft nach jeder Aufgabe ein kleines Erfolgserlebnis. Außerdem behält man so genau im Blick, was in welcher Reihenfolge zu tun bleibt.
Wichtig vorab: Um die gesamte Wohnung gründlich zu reinigen, brauchen Sie möglicherweise länger als einen Tag – bei einem Haus mit mehreren Stockwerken gilt das auf jeden Fall. Wer seine Checkliste mit groben Zeitschätzungen ergänzt, bekommt einen Überblick, wie lange er insgesamt beschäftigt sein wird. Auf jeden Fall Pufferzeiten einplanen.
Nützliche Tipps für den Frühjahrsputz
Arbeiten Sie sich stets von oben nach unten vor: Zuerst werden Spinnweben von der Decke entfernt, dann Oberflächen abgewischt, gegebenenfalls Regale und Schränke ausgewischt und erst am Ende die Böden gereinigt. Dadurch verhindert man, dass Flächen wieder dreckig werden, die man bereits sauber gemacht hat. Dasselbe gilt für die Raumaufteilung: Immer von einem Ende des Raums in Richtung Tür arbeiten.
Zunächst Zimmer säubern, die nicht so viel in Gebrauch sind, beispielsweise das Gästezimmer oder das Büro, danach das Schlafzimmer. Erst dann sind hochfrequentierte Räume wie Küche und Wohnzimmer an der Reihe. So verhindert man, Schmutz in bereits geputzte Zimmer zu tragen. Flur und Bad sollten als Letztes gesaugt bzw. geputzt werden.
Eltern können wenn möglich dafür sorgen, dass die Kinder während des Frühjahrsputzes nicht zu Hause sind. Besser die Kleinen toben sich bei Oma und Opa aus, als in ihren Zimmern bleiben zu müssen. Wenn Sie keine Betreuungsmöglichkeit haben, binden Sie die Kinder ins Reinemachen ein: Im Kinderzimmer kann der Nachwuchs selbst anfangen, für Ordnung zu sorgen. Das eigentliche Putzen übernehmen dann aber besser Mama und Papa.
Benutzen Sie für die verschiedenen Räume eigene Putzlappen, vor allem für Küche und Badezimmer und nochmals einen separaten Lappen für die Toilette. Wer die Putzlappen nach der Verwendung in die Kochwäsche gibt, kann sie danach wie gewohnt weiterverwenden.
Die 10-Punkte-Checkliste für den Frühjahrsputz
1. Aufräumen und ausmisten
Alleine fürs Ausmisten könnte man sich eine ganze Woche Zeit nehmen. Beim Frühjahrsputz gilt jedoch: Zunächst alle Gegenstände an ihren Platz räumen. Besitzen Sie viele lose Dinge oder liegt viel Spielzeug herum, schaffen Sie sich Kisten oder Boxen an, in denen die Gegenstände geordnet aufbewahrt werden können.
Wer auch Kleidung ausmisten oder den Keller und die Garage entrümpeln will, plant dafür einen zusätzlichen Tag ein. Ausmisten dauert oft länger als geplant, der Frühjahrsputz ist dann nicht noch zusätzlich zu schaffen.
2. Abflüsse reinigen, Wasserhahn entkalken, Mülleimer leeren
Abflüsse in Bad und Küche von Haaren, Essensresten und anderen Rückständen befreien. Das geht auch ohne chemische Reiniger, die Hausmittel Backpulver und Essigessenz reichen hier aus.
>> Lesetipp: Abfluss reinigen – so lösen Sie Verstopfungen mit Hausmitteln
Tipp: Mit einem Abflusssieb verstopft der Abfluss nicht so schnell wieder. Es gibt sie in jeder Drogerie und in vielen Supermärkten. Die Siebe regelmäßig im Restmüll entleeren.
Entkalken Sie die Wasserhähne mit Essig, auch der Duschkopf freut sich über eine Entkalkung. Dazu entweder den Strahlregler am vorderen Gewinde mit einer Zange abschrauben und in Essig einlegen. Alternativ den Essig in einen Beutel füllen und über den Wasserhahn stülpen. Achtung bei Gummiteilen wie Dichtungsringen, diese können durch Essig angegriffen werden. Je nach Kalkgehalt des Wassers in Ihrer Region sollten die Wasserhähne alle paar Monate entkalkt werden.
Wer einen Wasserkocher besitzt, kann das Essig-Wasser-Gemisch hineinfüllen, aufkochen lassen und den Strahlregler bzw. die Düse für einige Stunden hineinlegen. So werden Wasserkocher und -hahn gleichzeitig entkalkt.
Anschließend alle Mülleimer leeren und die Müllsäcke an der Haustür sammeln. Sie werden erst am Ende des Frühjahrsputzes nach draußen gebracht und können bis dahin den Müll aufsammeln, der noch anfällt.
3. Gardinen und Teppiche reinigen
Gardinen reinigt man nicht allzu oft – der Frühjahrsputz ist deshalb die optimale Gelegenheit. Dazu alle Vorhänge abnehmen und in die Waschmaschine stecken. Sie können auch gleich die (Kissen-)Bezüge vom Sofa und die Sitzauflagen der Stühle mitwaschen.
Teppiche einmal absaugen und dann vor die Tür an die frische Luft bringen. Sie können später zusätzlich ausklopft werden und sollten erst wieder in die Wohnung, wenn die Böden gewischt sind.
4. Spinnweben entfernen und Lampen reinigen
In Ihrer Wohnung gibt es keine Spinnweben? Feine Spinnweben erkennt man auf den ersten Blick nicht so leicht – vor allem nicht bei weißen Wänden. Deshalb am besten mit einem Staubwedel über alle Wände, Decken, Kanten und Ecken gehen oder diese absaugen. Wenn vorhanden, auch die Lampenschirme auswischen.
5. Oberflächen sauber machen
Von den Decken und Wänden geht es nun eine Ebene nach unten zu den Schränken, Regalen und Kommoden. Zunächst alle Deko-Artikel, Lampen, Blumenvasen oder andere Objekte von den Oberflächen entfernen, damit sie bequem abgestaubt oder – je nach Verschmutzungsgrad – feucht abgewischt werden können.
Und: Nicht die Oberflächen in Küche, Badezimmer und Flur vergessen. Auch Türrahmen und Fensterbretter abwischen. Wer besonders gründlich ist, reinigt auch die Heizkörper.
6. Staubsaugen und Zimmer putzen
Nun beginnt das großflächige Reinemachen: In allen Zimmern steht Staubsaugen auf dem Programm. Saugen Sie dabei auch Möbel wie Sofa und Stühle sowie Kissen ab. Im Schlafzimmer kann man zusätzlich die Bettwäsche wechseln, den Kleiderschrank ausräumen und alle Fächer auswischen.
Im Wohnzimmer sollte auch die Couch abgesaugt und – falls das Sofa aus Stoff ist – mit einer Spülmittel-Wasser-Lösung gereinigt werden. Auch Natron hilft als natürliches Reinigungsmittel.
Was oft vergessen wird: die Stühle am Esstisch sauberzuwischen bzw. deren Stoffbezüge in die Waschmaschine zu geben.
7. Fenster putzen
Jetzt, da die Böden vom Staub befreit und die Fensterbretter leer und gewischt sind, kommt das Fensterputzen dran. Spezielle Fenster- oder Glasreiniger sind dafür nicht nötig. Stattdessen einfach eine Essig-Wasser-Lösung im Verhältnis 1:1 zusammenmischen und in eine leere Sprühflasche geben. Sie können dafür weißen Haushaltsessig oder Essigessenz verwenden, letztere muss aber stärker verdünnt werden.
8. Das Bad putzen
Fürs Putzen des Badezimmers sollte man zwei Stunden einplanen, denn beim Frühjahrsputz sollten Dusche, Badewanne, Waschbecken, Toilette und Schränke gesäubert werden. Essigreiniger oder ein selbst gemachtes Essig-Wasser-Gemisch reinigt hier zuverlässig. Um die Armaturen und Fliesen im Bad zu reinigen, eignen sich ebenfalls Essig oder Essigessenz.
Hält sich in der Toilette Urinstein, sollte WC-Reiniger in die Toilette gegeben werden, der am besten über Nacht einwirkt. Der Frühjahrsputz ist auch eine gute Gelegenheit, mal wieder die Klobürste auszutauschen.
Tipp: Putzlappen farblich auseinanderhalten
Nach dem Putzen der Toilette den Lappen unbedingt wechseln.
Profis setzen sogar auf folgendes Sortiersystem mit einer festgelegten Farbzuweisung für Putzlappen. Es verhindert, dass Toilette, Waschbecken und Spüle mit dem gleichen Lappen geputzt werden, und schützt so vor Erkrankungen:
- Reinigungstücher für die Toilette sind immer rot,
- gelb sind die Lappen für Waschbecken,
- grün für die Küche
- und blau für das Mobiliar.
Praktischerweise gibt es im Handel oft Mehrfachpackungen mit Lappen in genau diesen vier Farben.
Auch die Waschmaschine können Sie von außen sauber machen und von innen reinigen. Lese-Tipp dazu: Was tun, wenn die Waschmaschine stinkt? Die besten Hausmittel
9. Die Küche putzen
Eine sorgfältige Reinigung der Küche sollte beim Frühjahrsputz nicht fehlen – und ist auch aus hygienischer Sicht wichtig. Wer besonders gründlich sein möchte, räumt auch den Kühlschrank zum Reinigen aus und wischt die einzelnen Schubfächer sowie den Innenraum aus. Wenn Sie ohnehin dabei sind, warum nicht auch gleich den Gefrierschrank abtauen und damit Energie sparen? Ebenso kann man Backofen und Mikrowelle putzen.
10. Einmal durchwischen
Zum Abschluss noch einmal alle Böden wischen. Danach dürfen die ausgeklopften Teppiche wieder zurück an ihren Platz, genauso wie die Vorhänge und Kissenbezüge. Und tadaa: Ihre Wohnung strahlt wie neu.
Wie sieht ein nachhaltiger Frühjahrsputz aus?
Beim Putzen und Reinigen können Sie aus verschiedensten Produkten wählen – vom Edelstahlreiniger über den Teppichreiniger bis zum Spiegelputzmittel. In Wirklichkeit benötigt man jedoch keine zehn verschiedenen Reinigungsmittel: Ein Essigreiniger oder Allzweckreiniger reicht für die meisten Flecken und normal verschmutzten Flächen vollkommen aus.
Hausmittel erzielen in der Regel die gleiche Putzleistung wie die Hochglanzprodukte aus dem Supermarkt. Ein weiterer Pluspunkt: Sie können mehrere natürliche Reinigungsmittel selbst ohne großen Aufwand herstellen. Lese-Tipp dazu: Putzmittel selber machen – aus natürlichen Hausmitteln.