In Deutschland herrschen derzeit hochsommerliche Temperaturen. Das macht nicht nur Menschen und Tieren zu schaffen: Auch Pflanzen leiden unter der Hitze und können sogar einen Sonnenbrand bekommen. Doch keine Sorge: Mit einigen Tipps bringen Sie Ihre Blumen, Sträucher und Pflanzen gut durch die heiße Jahreszeit.
Pflanzen und Hitze: Verträgt sich das?
Grundsätzlich brauchen Pflanzen Sonnenlicht und Wärme, um zu wachsen. Doch die pralle Sonne inklusive einer intensiven UV-Strahlung über mehrere Tage hinweg kann auch Gartenblumen und Co. zu schaffen machen. Besonders Kübelpflanzen leiden unter der Hitze, da sie nur eine begrenzte Menge Erde zur Verfügung haben und damit weniger Möglichkeiten, Wasser zu speichern.
Auch Pflanzen mit großen Blättern vertragen die Hitze nicht so gut, weil über ihre die Blattfläche viel Wasser verdunsten kann. Bei Temperaturen ab 35 Grad und starker Sonneneinstrahlung kann das Pflanzengewebe absterben.
1. Wasser marsch
Das Wichtigste für Pflanzen im Sommer: Wasser! Doch wie gießt man Pflanzen bei Hitze am besten? Optimal ist das Gießen früh morgens oder spät abends. Am besten gießen Sie am frühen Morgen, weil dann weniger Wasser verdunstet und Pflanzen sowie Boden das Wasser gut aufnehmen können.
Ein weiterer Tipp: Kräftig wässern. Gießen Sie die Pflanzen nur einmal am Tag, aber dafür großzügig. Sie sollten so viel gießen, dass das Wasser auch die Wurzeln in tieferen Bodenschichten erreicht. Als Faustregel können Sie sich merken: Je größer die Blätter, desto mehr Wasser benötigt die Pflanze.
2. Schatten spenden
Nicht alle Pflanzen vertragen die Sonne gleich gut, an richtig heißen Tagen jedoch kämpfen alle Pflanzen mit der direkten Sonneneinstrahlung. Auch ein Sonnenbrand ist dann möglich: Bei einigen Pflanzen rollen sich die Blätter ein und vertrocknen, bei anderen fallen die Blüten und Beeren vertrocknet ab.
Über die Mittagshitze (von etwa 11 bis 16 Uhr) freuen sich die Blumen deshalb, wenn Sie sie in den Schatten bringen. Bei Kübelpflanzen und Kräutertöpfen geht das noch recht einfach, Beete können Sie wenn möglich mit einem Schirm oder Sonnensegel beschatten. Alternativ können Sie helle Tücher über die Pflanzen spannen. Achten Sie aber darauf, dass sich die Hitze nicht darunter staut, sondern die Luft noch gut zirkulieren kann.
Und man kann auch etwas zur Vorsorge tun: Pflanzen Sie im kommenden Frühjahr Hecken und Sträucher, die Blumen- und Gemüsebeeten bei Hitze Schatten spenden können.
3. Bei Hitze den Boden bedecken
Nicht nur die Pflanzen lassen bei starker Hitze die Blätter hängen, auch der Boden trocknet aus. Damit das gar nicht erst passiert, kann man die Erde bedecken. Wir sprechen hier natürlich nicht von Folien oder ähnlichem, sondern von einem natürlichen Pflanzenteppich.
Ein kahler Erdboden kann bei Hitze kein Wasser speichern. Doch wenn die Erde mit Sträuchern, Stauden und Bodendeckern bepflanzt ist, verdunstet weniger Feuchtigkeit. Tanja Matschinsky von der Hessischen Gartenakademie erklärte ÖKO-TEST, welche Pflanzen sich zum Beispiel dazu eigenen: Teppichsedum, Sternmoos, Bodendeckerrosen und Teppichknöterich, Elfenblume, Golderdbeere und Dickmännchen, Steinquendel, die Bergminze Triumphator und Katzenminze.
Was als Sofort-Maßnahme funktioniert: Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Laub, Schnittgut oder Stroh über der Erde verteilen. Diese beschattet den Boden und hält ihn länger feucht. Lesen Sie dazu: Warum Sie Ihren Garten jetzt im Sommer mulchen sollten.
4. Neu pflanzen bei Hitze?
Im Hochsommer ist zwar die Hauptsaison fürs Anpflanzen vorbei, doch noch immer dürfen einige Blumen- und Gemüsesorten neu ins Beet. Wir haben Ihnen in drei Artikeln aufgelistet, welche Pflanzen Sie im Juni, im Juli und im August aussäen können.
Doch bei starker Hitze sollten Sie keine neuen Pflanzen säen oder einsetzen. Besser Sie warten einige Tage, bis es etwas kühler ist oder zumindest die Sonne nicht stundenlang vom Himmel brennt. Setzlinge können Sie vor dem Pflanzen in einem Eimer wässern und richtig mit Wasser vollsaugen lassen. Auch nach dem Säen oder Anpflanzen sollten Sie ausgiebig gießen, am besten morgens und abends.
5. Bei Hitze düngen oder lieber nicht?
Man kann Pflanzen auch bei Hitze düngen, allerdings sollten diese dann noch gut in Form sein und weder ausgetrocknet sein noch die Blätter hängen lassen.
Am besten düngen Sie am frühen Morgen und an einem eher bedeckten Tag ohne allzu viel Sonne. Auch sollten Sie eher sparsam düngen und die Angaben auf der Verpackung keinesfalls überschreiten. Wir raten ohnehin zu natürlichem Dünger, den Sie auch selber herstellen können.
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