Aktualisiert am 17.10.2019; Einkauf Testprodukte Jan/Feb 2019 | Von Zeit zu Zeit handeln sich Böden und Möbel aus Holz Kratzer und Flecken ein. Mit etwas Arbeit können aber auch gebrauchte Holzmöbel und Parkettböden wieder fast wie neu aussehen. Neben Zeit, Geduld und Arbeit benötigen Sie dafür natürlich auch das richtige Beschichtungsmittel.
Hartwachsöle im Test: Hartwachsöle für Innen von Osmo, Hornbach, Bondex & Co. im Vergleich
Hartwachsöle eignen sich vor allem für Oberflächen, die stärkerer Belastung ausgesetzt sind. Sie bestehen häufig aus Lein- und Rizinusöl oder Wachsen wie Carnauba- oder Candelillawachs, enthalten aber oft auch Harze, Trockenstoffe sowie Binde- und Lösemittel.
Die Ölanteile ziehen in die Holzporen ein und imprägnieren das Material von innen. Die Wachsanteile setzen sich als dünner Schutzfilm auf die Oberfläche. Anders als bei Lacken bleibt die Beschichtung trotzdem so durchlässig, dass das Holz weiter atmen kann.
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Nur wenige Hartwachsöle im Test empfehlenswert
Im Test: Wir haben 15 farblose Hartwachsöle getestet, die alle Lösemittel enthalten. Wir wollten wissen, wie viel flüchtige flüchtige organische Verbindungen (VOC) aus Ihnen in die Luft entweichen und ob sich darunter problematische Stoffe befinden. Auch haben Labore die Öle auf allergisierende Zusätze wie Kobalt untersucht. Zudem haben wir uns die Informationen der Verpackungen ganz genau angeschaut.
Das Ergebnis: Nur drei Hartwachsöle können wir mit "gut" oder "sehr gut" empfehlen. Vier fallen mit "ungenügend durch. Sechs Produkte sind nur "befriedigend", je eins "ausreichend" und "mangelhaft". Die Hauptrobleme im Test: flüchtige organische Verbindungen (VOC), allergieauslösendes Kobalt und krebsverdächtiges Naphthalin.
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Getestete Öle dünsten oft schädliche Stoffe aus
13 Produkte werten wir wegen einer Belastung mit flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) ab. VOC entweichen aus allen Produkten: während der Verarbeitung und danach. Sie stammen vor allem aus Lösemitteln, die dafür sorgen sollen, dass sich die Wachse und Öle gut verarbeiten lassen. VOC belasten aber die Raumluft und können etwa zu Müdigkeit und Kopfschmerzen führen.
Drei getestete Öle enthalten zudem jeweils auffällige Mengen aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz Aromaten. Das sind besonders problematische VOC-Verbindungen, die das zentrale Nervensystem und innere Organe schädigen können.
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Krebsverdächtige Stoffe in einigen Produkten
In insgesamt acht Produkten im Test bemängeln wir außerdem Kobalt. Kobalthaltige Trockenstoffe in den Ölen sorgen dafür, dass sie schnell auf Oberflächen trocknen. Kobalt kann allerdings Allergien auslösen. Besonders problematisch sind Kobaltstäube, die beim Schleifen gestrichener Oberflächen entstehen können. Sie sind als krebserregend eingestuft.
Vier Hartwachsöle kritisieren wir wegen Naphthalin, eines zusätzlich wegen Butanonoxim. Beide Stoffe sind krebsverdächtig. Naphthalin kann etwa durch Erdölkomponenten in die Produkte gelangen. Butanonoxim steckt meist in den Produkten, um zu verhindern, dass sich eine Haut auf der Oberfläche bildet.
Häufig fehlen Infos zum Atemschutz
Eine Atemschutzmaske schützt beim Schleifen davor, möglichst keine schädlichen Schleifpartikel einzuatmen. Leider verlieren neun Anbieter auf den Verpackungen kein Wort darüber. Zu wenig Infos für den Heimwerkerlaien, wie wir finden.
Unser Tipp: Tragen Sie Hartwachsöle möglichst in gut belüfteten Räumen auf, und verwenden sie dabei Arbeitshandschuhe, eine Schutzbrille und eine Atemschutzmaske.
Diesen Test haben wir zuletzt im Ratgeber Bauen und Wohnen 5/2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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