Aktualisiert am 17.10.2019; Einkauf Testprodukte Mai 2018 | Wenn draußen Kälte und Regen herrschen, wollen wir uns zuhause wohlfühlen. Dazu nötig: die richtige Luftfeuchtigkeit. Gegen trockene Luft in Innenräumen verkauft die Industrie Luftbefeuchter. Aus früheren Tests wissen wir: Einige Geräte schleudern Bakterien in den Raum. Wir wollten wissen, wie gut aktuelle Modellen sind und haben acht Luftbefeuchter getestet.
Luftbefeuchter-Test: Die besten Raumbefeuchter im Vergleich
Etwa 40 bis 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit empfinden wir dauerhaft als behaglich, so Experten des Umweltbundesamts (UBA). Liegt die Luftfeuchtigkeit außerhalb dieser Spanne, kann das auf Dauer Wohlbefinden und Gesundheit beeinträchtigen. Eine Feuchte von weniger als 20 Prozent hingegen begünstigt das Austrocknen unserer Schleimhäute und verbessert Bedingungen für Krankheitserreger. Wir sind dann anfälliger für Infekte.
Wir husten, unser Hals kratzt, die Augen tränen. Schuld daran ist das Zusammenspiel von trockener Luft und Staub. "Erhöhte Feuchte bindet Staub. Fehlt sie, fliegen die Staubteilchen trocken umher. Atmen wir dann diesen Staub ein, machen sich Reizerscheinungen bemerkbar", erklärt Dr. Heinz-Jörn Moriske vom UBA.
Verdampfer, Verdunster & Ultraschallzerstäuber im Test
Im Luftbefeuchter-Test: Wir haben fünf Ultraschallzerstäuber, zwei Verdunster und einen Verdampfer in ein spezialisiertes Prüfinstitut geschickt. Die Experten für Energie- und Umwelttechnik maßen die Leistung der Geräte und prüften in einem klimatisierten Raum, wie viel Wasser sie maximal pro Stunde abgeben.
Ein anderes Labor analysierte in einem Langzeitversuch, ob die Geräte vermehrt Schimmelpilze oder Bakterien in die Raumluft einbringen. Dafür haben die Prüfer nach vier und acht Wochen in einer speziellen Kammer die Keimzahlen in der Luft gemessen. Die Geräte haben Sie dabei streng nach Bedienungsanleitung gereinigt.
Zudem beurteilten die Prüfer die Bedienungsanleitung. Ein drittes Labor checkte das Material der Befeuchter auf giftige Elemente wie Antimon und chlorierte Verbindungen, die ein Umweltproblem sind.
Wenige Luftbefeuchter im Test sind "sehr gut"
Das Ergebnis: Drei Luftbefeuchter im Test können wir mit "sehr gut" und "gut" empfehlen, zwei fallen mit "mangelhaft" durch. Auffällig: Fünf von acht Geräten tragen viele Bakterien in die Luft ein.
Die höchsten gemessenen Werte lagen zwischen 400.000 und gut 60 Millionen koloniebildende Einheiten (KBE) pro Stunde. Die normale Bakterienkonzentration in Innenräumen schwankt. Sie liegt bei etwa 100 bis 500 KBE pro Kubikmeter Luft. Die Zerstäuber bringen also jede Menge zusätzliche Bakterien in die Luft.
Kritik gibt es außerdem für Wasser, das aus zwei Raumluftbefeuchtern im Test ausläuft. Während der Tests bemerkten die Prüfer auf dem Boden vor den beiden Produkten einen deutlichen Wasserniederschlag. Das sollte besser nicht auf dem eigenen Parkettboden passieren.
Geheizte Raumluft zu trocken: Was tun?
- Ist im Winter die geheizte Raumluft zu trocken, raten wir dazu, geeignete Wasserbehälter an der Heizung anzubringen und diese regelmäßig zu reinigen.
- Liegt die relative Feuchte länger unter 30 Prozent, können Luftbefeuchter helfen. Wir können Ihnen drei Produkte im Test empfehlen. Auch diese regelmäßig reinigen und das Wasser mindestens einmal pro Tag wechseln.
- Achtung: Dauerhaft mehr als 60 Prozent relative Luftfeuchtigkeit begünstigt Schimmel.
So heizen Sie richtig
Drei Viertel des Energieverbrauchs in privaten Haushalten entfällt aufs Heizen. Damit ist die Heizung der größte Energiefresser. Wir haben Tipps gesammelt, wie Sie Ihre Kosten senken und Ihren persönlichen CO2-Fußabdruck reduzieren können: Richtig heizen: Geld und Energie sparen.
Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Ratgeber Bauen und Wohnen 2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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