Orchideen-Pflege: Mit diesen Tipps blüht die Pflanze wieder auf

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Bauen und Wohnen | 25.12.2024

Orchideen wieder zum Blühen bringen: So lebt die Exotin wieder auf
Foto: Shutterstock/Ihor Korsunskyi

Orchideen gehören zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Am allerschönsten sind sie natürlich, wenn sie blühen. Damit die Orchidee gesund wächst und regelmäßig blüht, ist die richtige Pflege entscheidend. Wir haben die wichtigsten Tipps zur optimalen Pflege zusammengestellt.

Orchideen verzaubern mit ihren schönen, exotischen Blüten und gehören deshalb zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Bei den Orchideen, die in unseren Wohnzimmern stehen, handelt es sich meist um die relativ robuste Phalaenopsis, die Schmetterlingsorchidee.

In ihrer Heimat, dem tropischen Regenwald, wächst sie als sogenannte Aufsitzerpflanze auf Bäumen oder anderen großen Pflanzen. Aber auch auf unserer Fensterbank fühlt sich die exotische Schönheit wohl: Die Phalaenopsis-Orchidee gilt als relativ pflegeleichte Zimmerpflanze und erfreut durch eine lange Blütezeit und ihre Farbenvielfalt.

Wenn die letzten Blüten verwelkt sind, braucht die Pflanze eine längere Ruhezeit, um sich zu erholen und neue Kräfte zu sammeln. Dass sie dann einige Wochen oder auch Monate nicht blüht, ist völlig normal. Es kann aber auch an mangelndem Licht, dem falschen Standort und einigen anderen Faktoren liegen, dass Ihre Zimmerorchidee nicht mehr blüht.

Orchideenpflege für Phalaenopsis-Orchideen 

Ihre Orchidee will und will nicht blühen? Mit diesen Tipps klappt es bestimmt.

Orchideen mögen es hell, vertragen aber keine pralle Sonne.
Orchideen mögen es hell, vertragen aber keine pralle Sonne. (Foto: Nemika_Polted)

#1: Optimale Raumtemperatur für Orchideen

Orchideen lieben es warm. Perfekt sind ganzjährig mindestens 18 Grad, gerne auch deutlich mehr.

Beim Blick in deutsche Wohnzimmer zeigt sich: Die meisten Hobbygärtner stellen die Orchidee aufs Fensterbrett über der Heizung. Dort ist es zwar oft schön hell, aber die warme Heizungsluft von unten bekommt der Pflanze im Winter nur bedingt. Sollte es keinen besseren Winterstandort geben, schützen Sie die Pflanze von unten durch eine geeignete Isolation, z.B. einen Korkuntersetzer oder eine Tongranulat-Drainage.

Wenn Sie die Orchidee auf dem Fensterbrett über der Heizung platzieren, sollten Sie die Töpfe so aufstellen, dass die Blütenstände und Blätter nicht darüber hinaushängen. Denn die aufsteigende trocken-warme Heizungsluft stresst die Pflanze. Auch beim Lüften ist Vorsicht angebracht. Zugluft bekommt der Orchidee nicht gut.

Abend- oder Morgensonne sind optimal, pralle Sonne bekommt der Orchidee dagegen nicht.
Abend- oder Morgensonne sind optimal, pralle Sonne bekommt der Orchidee dagegen nicht. (Foto: Shutterstock / Lilia Solonari)

#2: Licht, aber keine direkte Sonne

Orchideen, die nicht blühen, werden oft aus dem Blickfeld geräumt und an ein dunkles Plätzchen verbannt. Das nimmt einem die Orchidee garantiert übel. Orchideen benötigen ganzjährig ausreichend Tageslicht.

Gegenüber praller Sonne sind sie aber sehr empfindlich, da sie leicht Sonnenbrand auf den Blättern bekommen. Am besten ist daher eine Fensterbank, die Richtung Westen oder Osten ausgerichtet ist und für Abend- oder Morgensonne sorgt.

Gut zu wissen: Im Winter kann die Phalaenopsis aber auch direkte Sonneneinstrahlung gut vertragen.

#3: Keine nassen Füße

Auch in Sachen Gießen ist die Orchidee ein empfindliches Pflänzchen, das es nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken mag. Staunässe sollten Sie auf jeden Fall vermeiden und die sensible Pflanze immer erst gießen, wenn der Wurzelballen trocken ist. Wenn Ihre Orchidee welke oder gelbe Blätter hat, ist meist ein Gießfehler dafür verantwortlich. Sowohl zu wenig Wasser als auch zu viel Wasser bekommt der Orchidee nicht und kann dazu führen, dass sich die Blätter verfärben.

Tipp: Glänzen die Wurzeln silberfarben, deutet das auf zu wenig Wasser hin. Wenn sie sich allerdings braun verfärben, haben Sie es mit dem Gießen übertrieben. Grüne Wurzeln sind ein Zeichen dafür, dass die Orchidee optimal mit Feuchtigkeit versorgt wird.

Als Faustregel gilt: Im Sommer einmal wöchentlich, im Winter alle zwei Wochen gießen. 

Orchideen mögen weiches Wasser, optimal ist lauwarmes Regenwasser. In ihrer ursprünglichen Heimat saugen sich sie die Pflanzen bei einem kurzen, aber heftigen Regenguss schnell voll – danach müssen sie erstmal wieder ohne Wasser auskommen.

Für ein Zuhause in unseren Wohnungen heißt das: Wässern Sie die Orchidee kurz und kräftig, zum Beispiel durch ein Tauchbad oder Abduschen. Lassen Sie alles Wasser ablaufen, bevor Sie sie wieder an ihren Platz stellen.

#4: Optimale Orchideenpflege dank hoher Luftfeuchtigkeit

In den Herkunftsländern der Orchidee ist die Luft feucht und warm. Sprühen Sie ruhig immer mal wieder Wasser auf die Blätter oder stellen Sie Schalen mit Wasser auf die Fensterbank.

#5: Orchideen richtig düngen

Die Orchidee braucht zusätzliche Nährstoffe in Form von Pflanzendünger – allerdings nur während der Blütezeit. Verwenden Sie für die salzempfindlichen Pflanzen am besten speziellen Orchideen-Dünger. Wählen Sie unbedingt eine niedrige Dosierung, zu viel Dünger schadet der Pflanze mehr als er nützt.

Die Orchidee kommt ursprünglich aus dem Regenwald und mag es warm und feucht.
Die Orchidee kommt ursprünglich aus dem Regenwald und mag es warm und feucht. (Foto: Shutterstock / goffkein.pro)

#6: Standortwechsel

Leider sind Orchideen ein bisschen zimperlich, was den richtigen Standort betrifft. Wenn Sie den Standort wechseln, braucht die Pflanze Zeit, um sich einzugewöhnen. Bis zur nächsten Blütezeit kann es dann etwas länger dauern.

#7: Bitte keine normale Blumenerde

Pflanzen Sie Orchideen niemals in gewöhnliche Blumenerde, sondern verwenden Sie luftdurchlässiges, grobes Spezialsubstrat für Orchideen.

#8: Orchideen zurückschneiden

Zur Orchideenpflege gehört auch das Zurückschneiden von vertrockneten oder fauligen Wurzeln und Blättern.
Zur Orchideenpflege gehört auch das Zurückschneiden von vertrockneten oder fauligen Wurzeln und Blättern. (Foto: Shutterstock / Summer 1810)

Nach der Blüte sollten Sie den getrockneten Trieb über dem dritten Auge – so heißen die kleinen Verdickungen am Stiel – mit einer sauberen, scharfen Schere abschneiden. Wenn Sie Glück haben, treibt die Pflanze nach etwa drei Monaten erneut aus. Den Vorgang können Sie ungefähr zwei- bis dreimal wiederholen. Danach stirbt der Stängel in der Regel ab.

Wichtig: Bei Orchideen sollte man nur vollständig eingetrocknete Stiele komplett entfernen.

#9: Luftwurzeln von Orchideen abschneiden: Darf man das?

Orchideen bilden lange Luftwurzeln, die manch einer optisch nicht so hübsch findet. Die Luftwurzeln haben allerdings eine wichtige Funktion: Die Pflanze kann über sie Nährstoffe und Wasser aus der Luft aufnehmen. Deshalb sollten Sie die Wurzeln nicht abschneiden. Ausnahme: Wenn die Luftwurzeln verfaulen oder ganz eingetrocknet sind, dürfen Sie sie mit einem scharfen Messer abschneiden.

#10: Orchideenpflege heißt Umtopfen

Alle zwei Jahre freut sich die Orchidee über ein neues Zuhause. Entfernen Sie das alte Substrat und schneiden Sie vertrocknete oder verfaulte Wurzeln großzügig ab. Der neue Topf sollte größer sein als der alte, damit die Pflanze Platz zum Wachsen hat. Der beste Zeitpunkt fürs Umtopfen ist nach der Blüte.

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