Ist das richtige Futter, das die Katze gerne frisst, erst einmal gefunden, wechselt man es besser nicht mehr so schnell. Was Katzenhalter aus Erfahrung wissen, hat auch einen triftigen tiermedizinischen Grund: Der Magen-Darm-Trakt der Tiere wird durch häufige Futterwechsel unnötig belastet.
Doch was ist mit Leckerlis wie einem Stück Salami oder einem Löffel Joghurt? Wir klären, was Katzen naschen dürfen und mit was Sie die Tiere nicht füttern sollten.
Qual der Wahl beim Katzenfutter
Natürlicherweise gehen Katzen auf die Jagd und fressen täglich mehrere kleine Mahlzeiten in Form ihrer erjagten Beutetiere. Dr. Ursula von Einem vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V., erklärt gegenüber ÖKO-TEST, dass Katzen durch diese Nahrung alles erhalten, was sie brauchen. Dies sind unter anderem Eiweiß in Form von Muskulatur und Mineralstoffe, zum Beispiel aus den Knochen von Mäusen und Vögeln.
Dass Katzen vollständig selbst für ihre Nahrung sorgen, ist heute jedoch sehr selten. In der Regel übernehmen das die Besitzer. Als solcher hat man beim Katzenfutter nicht nur die Wahl zwischen Trocken- und Nassfutter, sondern kann auch zwischen zahlreichen Marken wählen. ÖKO-TEST hat Nassfutter im Labor prüfen lassen, darunter auch Bio-Katzenfutter. Längst nicht alle Futter sind "sehr gut".
Grundsätzlich gilt: Mit einem Nassfutter nehmen Katzen viel Wasser auf und müssen weniger trinken. Bei Trockenfutter fehlt die Flüssigkeit. Wer Katzen mit selbst zubereitetem Futter versorgen möchten, sollte sich intensiv mit dem Thema beschäftigen und sich von einer entsprechend spezialisierten Tierärztin beraten lassen. Lesen Sie dazu auch: Nass-, Trockenfutter oder selber machen: Wann eignet sich welches Katzenfutter?
Was dürfen Katzen naschen?
Tierärztin Dr. Ursula von Einem hat ÖKO-TEST erklärt, welche Lebensmittel für Katzen ab und zu in Ordnung gehen und welche nicht:
- Wurst: Der hohe Fettgehalt und die enthaltenen Gewürze machen Wurst wie Salami oder Aufschnitt wie Schinken zu keinem geeigneten Snack für Katzen.
- Fleisch: Gegartes Hühnchen oder Rindfleisch (möglichst ungewürzt) sind als gelegentliches Leckerli unproblematisch.
- Milchprodukte: Katzen können die enthaltene Laktose nicht verarbeiten und vertragen deshalb keine Milch und ähnliches.
- Obst: Der hohe Gehalt an Fruchtzucker im Obst ist für Katzen nicht empfehlenswert. Dieser kann zu Verdauungsproblemen führen. Die Expertin ergänzt: "Zudem sind Katzen von Natur aus darauf spezialisiert, Getreide oder Obst nur über den Mageninhalt ihrer Beutetiere, also in sehr geringen Mengen, zu sich zu nehmen."
Dr. von Einem rät insgesamt zu Besonnenheit: "Wie immer macht die Dosis das Gift – bekommt die Katze einmal im Monat ein Stückchen Wurst oder Käse, wird sie das nicht in Schwierigkeiten bringen. Täglich jedoch führt es zu Verdauungsproblemen, Fettleibigkeit und ggf. sogar Diabetes."
Diese Produkte vertragen Katzen nicht
Folgende Lebensmittel sollten Katzen nicht fressen, da sie gesundheitsschädlich oder sogar giftig sein können:
- Aubergine
- Avocado
- Knoblauch
- Milchprodukte
- Paprika
- rohe Innereien
- rohe Kartoffeln
- Schnittlauch
- Schokolade
- Steinobst
- Tomaten
- Weintrauben
- Zwiebeln
Tiermedizinerin Dr. von Einem hat einen zusätzlichen Tipp für alle Katzenhalter: "Grundsätzlich sollten Katzen nicht vom Tisch gefüttert werden, sondern ihr Futter/Leckerli vom Tisch im eigenen Napf an der gewohnten Stelle erhalten, damit sie sich nicht angewöhnen zu betteln. Das erspart ein hinterher langwieriges Abtrainieren dieser Unart."
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