Die Zitronenfalter zählen hierzulande zu den ersten Schmetterlingen, die durch die Frühlingsluft flattern. Weltweit gibt es nach Angaben des BUND über 180.000 Schmetterlingsarten. Schmetterlinge zählen damit nach den Käfern zu den artenreichsten Insekten überhaupt.
Doch die Falter sind bedroht: Über sechzig Prozent der Schmetterlinge stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten, so der Naturschutzbund Deutschland (NABU).
Fehlender Lebensraum: Viele Schmetterlinge bedroht
Die Gründe für das Schmetterlingssterben sind vielfältig: Durch intensive Landwirtschaft wird wertvoller Lebensraum für die Insekten zerstört. Auch in vielen Gärten blüht es nicht mehr artenreich, sondern ein kurzgeschnittener Rasen beherrscht das Landschaftsbild. Auch Pestizide setzen den Schmetterlingen zu, für Nachtfalter wird obendrein die zunehmende Lichtverschmutzung zum Problem.
Mit unseren Tipps können Sie den Insekten helfen und Garten und Balkon in ein wahres Schmetterlingsparadies verwandeln – nicht nur im Frühling, sondern das ganze Jahr über.
1. Raupen der Schmetterlinge mitdenken
Auf dem Speiseplan von Schmetterlingen stehen Nektar von Blumen, Sträuchern, Stauden und Kräutern. Beim Bepflanzen Ihrer Beete und Töpfe sollten Sie aber bedenken: Nicht nur die ausgewachsenen Schmetterlinge haben Hunger, auch die Raupen brauchen Blätter als Nahrung. Ein schmetterlingsfreundlicher Garten sollte deshalb Futterpflanzen für die Raupen und Nektarpflanzen für die Falter bieten.
Die Raupen sind dabei auf weniger Pflanzen beschränkt als die Falter und können beispielsweise mit exotischen Pflanzen wenig anfangen. Heimische Pflanzen bieten den Schmetterlingsraupen Nahrung. Klee, Brennnesseln und Disteln sind für mehrere Raupenarten eine wichtige Nahrungsquelle, Wiesenschaumkraut für die Raupen des Aurorafalters, so der NABU.
2. Wildblumen aussäen
Um geeignete Wildblumen anzupflanzen, rät der NABU, zunächst für einen mageren Boden zu sorgen und den Nährstoffgehalt zu senken. Tragen Sie deshalb die Grasnarbe teilweise ab und mischen Sie Sand in die Erde. Zwei bis drei Wochen später können Sie die Wildblumensamen aussäen und ausreichend gießen.
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3. Wilde Ecken im Garten
Ebenso wie Bienen sind Schmetterlinge auf Blüten und deren Nektar angewiesen. Ein kurzgemähter Rasen bringt den Insekten deshalb wenig.
Wenn Sie Ihren Rasen nicht vollständig frei waschen lassen wollen, richten Sie zumindest einige wilde Ecken ein. Dort mähen Sie das Gras nicht, sondern sähen stattdessen eine Wildblumen-Mischung an. Besonders viel Spaß macht das mit selbst gemachten Seedbombs – nicht nur Kinder werden Freude daran haben.
4. Schmetterlingsmagneten pflanzen
Wer einen eigenen Garten hat, kann ihn mit einer Hecke aus Wildsträuchern mit Brombeeren, Himbeeren und Holunder oder einem Staudenbeet aus Echtem Baldrian, Hornklee und Wiesen-Schafgarbe bepflanzen.
Wer wenig Platz oder nur einen Balkon zur Verfügung hat, kann ein Kräuterbeet anlegen. Minze, Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Oregano und Thymian bringen nicht nur ein tolles Aroma in Ihre Küche, sondern freuen auch Schmetterlinge.
Darüber hinaus bieten folgende Pflanzen Nahrung für Schmetterlinge:
- Bartblume
- Kapuzinerkresse
- Lavendel
- Malve
- Sommerflieder
- Steinkraut
- Thymian
- Wilder Majoran
Nachtkerze, Seifenkraut, Gartengeißblatt und Lichtnelken helfen vor allem Nachtfaltern bei der Orientierung. Sie blühen bei Dämmerung oder in der Nacht und bieten den Nachtfaltern unter den Schmetterlingen damit wertvolle Nahrung.
Wichtig: Achten Sie darauf, dass die Blüten der Blumen nicht gefüllt sind. Nur bei diesen Blüten können Insekten gut an die Staubgefäße gelangen:
5. Gezielte Hilfe im Frühling mit Frühblühern
Die meisten Blumen blühen im späten Frühjahr und Sommer. Doch auch direkt nach dem Winter sind Schmetterlinge auf Nahrungssuche. Besonders die Schmetterlingsarten, die als Falter überwintern, sind auf früh blühende Nektarquellen angewiesen. Pflanzen Sie deshalb bewusst Winterblüher und Frühblüher in Ihre Beete.
Blausterne, Hyazinthen, Krokusse, Narzissen, Schlüsselblumen und Wildtulpen bieten Insekten wie Schmetterlingen und Bienen ab Februar oder März witterungsabhängig erste Nahrung.
Und was für den Frühling gilt, hat umgekehrt auch im Herbst Gültigkeit: Schmetterlinge benötigen auch noch Nektar, wenn es bereits kälter wird. Der NABU empfiehlt beispielsweise Purpur-Fetthenne und Astern als spätblühende Blumen.
Allgemein sollten Sie für einen schmetterlingsfreundlichen Garten Folgendes beherzigen: Unkräuter öfter mal stehen lassen, den Rasen seltener mähen und die Gartenbeleuchtung ausschalten, damit sich dämmerungsaktive Insekten besser orientieren können.
Außerdem sollten Sie torffreie Blumenerde verwenden und keine Pestizide oder künstlichen Dünger einsetzen. Lese-Tipp: Pflanzendünger selber machen – aus Kaffeesatz, Eierschalen und Zwiebelschalen
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