Aktualisiert am 29.01.2020; Einkauf Testprodukte Sep 2018 | Welcher Staubsauger saugt gut, ist einfach zu bedienen und ökologisch? Für die Antwort haben wir unter anderem den roten Teppich ausrollen lassen. Nicht irgendeinen, sondern den besonderen Normteppich für Staubsaugertests, einen dicht gewebten Wilton aus Naturwolle.
Staubsauger-Test: Miele, Bosch, Dirt Devil & Co. im Vergleich
Im Test: Zwölf Bodenstaubsauger, die Hälfte ohne Beutel. Alle Sauger müssen auf dem Normteppich zeigen, was sie können. Und das ist erst der Anfang einer ganzen Reihe von Tests: Die kabelgebundenen Geräte müssen sich in drei weiteren Saugprüfungen beweisen, zwei davon auf Hartboden.
Außerdem nehmen drei Testpersonen die Bodenstaubsauger in die Hand: Sie saugen und checken die Handhabung. Und schließlich wären wir nicht ÖKO-TEST, wenn wir nicht auch auf Energieverbrauch, Lautstärke und Feinstaubemission prüfen ließen.
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Saugleistung: Unterschiede auf Teppich und Böden
Die Saugleistung: Staub vom roten Teppich sowie von Hartboden saugen, Reis und Linsen von Hartboden aufnehmen und Tierhaare vom Teppich entfernen: Diese vier Disziplinen machen zusammen die Hälfte unserer Gesamtbeurteilung aus. Patzt hier ein Staubsauger im Test, ist eine gute Note verspielt. So passiert beim günstigsten Modell im Test: Das Testergebnis lautet "mangelhaft".
Besonders gravierende Unterschiede bringt das Saugen von Reis und Linsen hervor. Während manche Staubsauger im Test mehr als 95 Prozent aufnehmen, schaffen andere nicht mal die Hälfte. Das liegt häufig an der Konstruktion der Düse. Sechs Mal heißt es in dieser Prüfung: "mangelhaft"!
Staubsauger mit Beutel im Test besser als ohne
Staubsauger mit Staubbeutel schneiden in unserem Test am Ende etwas besser ab als ihre beutellosen Kollegen. Die beutellosen Bodenstaubsauger sind zudem weniger hygienisch: Verbraucher kommen unweigerlich direkt mit Staub in Kontakt, wenn es an das Leeren der Behälter geht.
Die grundsätzliche Entscheidung für oder gegen Beutel hängt daher auch von der eigenen Gesundheit ab: Hausstauballergiker werden zum Staubsauger mit Beutel greifen. Andere Haushalte können mit beutellosen Geräten weniger Müll produzieren und Folgekosten sparen. Beides – Hygiene und Nachhaltigkeit – sind wichtige Anliegen.
Staubsauger im Test: Handhabung oft "gut"
Die Handhabung: Zwei Prüferinnen und ein Prüfer haben mit den Staubsaugern gesaugt, sie gewartet, Tasten und Regler geprüft. Der Test Handhabung beim Saugen fällt im Schnitt für zehn Modelle "gut" aus, für zwei "befriedigend". Die Leistung elektronisch per Regler einzustellen, das ist an allen Geräten außer einem Modell möglich.
Probleme beim Zusammenbauen gibt es mit bei drei beutellosen Staubsaugern im Test. Man braucht zu viel Kraft, um Teile miteinander zu verbinden, etwa um den Schlauch an das Gerät anzuschließen.
Der Filterwechsel funktioniert meist passabel, bei einem Modell etwas schwieriger. Mit Ausnahme eines Modells im Test zeigen alle Geräte an, wann es Zeit dafür ist.
Bodenstaubsauger im Test sind eher laut
Der leiseste Staubsauger im Test erreicht nur knapp 72 Dezibel. Der lauteste liegt zehn Dezibel darüber. Subjektiv empfunden ist er damit doppelt so laut, wenn man von möglichen störenden Geräuschanteilen wie einzelnen besonders unangenehmen Tönen absieht. Die übrigen Geräte finden sich zwischen diesen Werten, sind aber bis auf einen Sauger eher laut.
EU-Energielabel oft nicht richtig
Die Umwelteigenschaften: Auf ein Mindestmaß an Ökologie haben wir schon beim Einkauf geachtet: Es sind nur Bodenstaubsauger mit Energieeffizienzklasse A oder besser im Test. Das derzeit noch gültige EU-Energielabel reicht in der Kategorie Energieeffizienz von der Bestnote A+++ bis D.
Im Test stellte sich heraus: Zwei sparsame Staubsauger verbrauchen umgerechnet weniger als 100 Wh für zehn Quadratmeter Hartboden. Ein Gerät, das immerhin Klasse A deklariert, braucht dagegen mehr als doppelt so viel.
Die Kategorie "Staubemission" auf dem EU-Energielabel reicht – anders als die Energieeffizienz – von A bis G. Obwohl fast alle Geräte für die Staubemission ein A ausloben, gibt es große Unterschiede. Die höchsten Emissionen in der Abluft zeigt ausgerechnet ein Staubsauger im Test, der "Öko" im Namen führt. Auch diesen Sauger schmückt ein A, er kommt aber nach unseren Messungen nur auf ein C. Dagegen beurteilen wir die Feinstaubemission der besten fünf Geräte im Test als "gering".
Unser Tipp: Wechseln Sie den Staubbeutel rechtzeitig, spätestens wenn die Saugkraft spürbar sinkt. Überfüllte Beutel können dem Gerät schaden.
Diesen Test haben wir zuletzt im Ratgeber Bauen und Wohnen 5/2019 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für das Jahrbuch 2020, sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
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