- Weihnachtssterne dürfen auf keinen Fall zu stark gegossen werden. Gießen Sie erst, wenn die obere Erdschicht ganz trocken ist.
- Beim Kauf sollten Sie unbedingt auf Bio-Pflanzen ohne Pestizide, Stauchungsmittel und Torf achten.
- Weihnachtssterne sind mehrjährige Pflanzen und können problemlos viele Jahre für Freude sorgen.
Der Weihnachtsstern (auch Christstern oder Adventsstern genannt) ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen, zumindest zur Winter- und Weihnachtszeit. Häufig wird die leuchtende Pflanze aber nicht richtig gepflegt und landet direkt nach dem Jahreswechsel im Müll. Dabei kann die immergrüne Topfpflanze problemlos über den Sommer gebracht werden.
Weihnachtsstern im Winter pflegen
Mit diesen Tipps bringen Sie Ihren Weihnachtsstern gut durch den Winter. Weiter unten erklären wir Ihnen, wie Sie die Pflanze übersommern können – damit Sie im kommenden Jahr keinen neuen Weihnachtsstern kaufen müssen.
Erste-Hilfe-Tipp: Wenn Ihr Weihnachtsstern schon kurz nach dem Kauf Blätter verliert, ist das ein Hinweis darauf, dass es ihm zu kalt ist oder er zu viel Wasser bekommt.
Der richtige Standort für den Weihnachtsstern
Als Tropenpflanze liebt der Weihnachtsstern einen warmen und hellen Standort. Optimal sind gleichmäßig hohe Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad und Fenster, die nach Osten oder Westen zeigen. Bei Fenstern, die nach Süden ausgerichtet sind, kann die direkte Mittagssonne zu Verbrennungen der Blätter führen.
Zugluft und ein Platz direkt über oder an der Heizung bekommen dem Weihnachtsstern gar nicht. Wenn Sie im Winter lüften, sollten Sie den Weihnachtsstern für diese Zeit an ein Plätzchen ohne Zugluft stellen.
Achten Sie beim Transport vom Gartencenter nach Hause darauf, dass es der empfindlichen Pflanze mit den farbenfrohen Hochblättern nicht zu kalt wird. Der Weihnachtsstern verträgt niedrige Temperaturen nicht – auch nicht für kurze Zeit – und kann schnell Schaden nehmen.
Den Weihnachtsstern gießen
Versorgen Sie den Weihnachtsstern nur mäßig mit Wasser und vermeiden Sie Staunässe, die zu Wurzelfäule führen kann. Sie können den Wurzelballen auch aus dem Übertopf nehmen und einige Minuten ins Wasser tauchen.
Überschüssiges Wasser sollten Sie ablaufen lassen, bevor Sie die Pflanze wieder in den Übertopf stellen. Gießen Sie die Zimmerpflanze am besten mit zimmerwarmem Wasser – und erst dann, wenn die obere Erdschicht ganz trocken ist.
Mini-Weihnachtssterne benötigen extra Pflege
Zwei Punkte machen die Pflege der Mini-Weihnachtssterne, die es einzeln oder im Arrangement zu kaufen gibt, etwas komplizierter. Zum einen sind die Gewächse aufgrund ihrer geringen Größe nicht so widerstandsfähig wie normal große Weihnachtssterne. Sie reagieren deshalb sensibler auf Pflegefehler.
Zum anderen bedeutet ein kleiner Topf ein sehr geringes Erdvolumen. Die Wurzelballen können daher sehr schnell austrocknen oder vernässen.
Während man die großen Sterne gut ein paar Tage sich selbst überlassen kann, sollte man bei den kleinen die Feuchtigkeit der Erde täglich überprüfen, rät Stars for Europe, eine Initiative europäischer Weihnachtssternzüchter. Besonders im warmen Wohnzimmer oder in der Nähe eines Heizkörpers trocknen die Wurzelballen schnell aus. Die Profis empfehlen, direkt einen anderen Standort zu wählen.
Die Minis lassen sich gut per Tauchbad wässern: Hierfür etwa alle zwei bis drei Tage, bei Bedarf auch täglich, den Wurzelballen kurz ganz in lauwarmes Wasser eintauchen. Beim Herausnehmen sollte man sie gut abtropfen lassen. Nach ungefähr 15 Minuten prüft man dann, ob sich im Topf oder auf dem Untersetzer überschüssiges Wasser gesammelt hat. Wenn ja: wegkippen.
Dünger für den Weihnachtsstern
Spendieren Sie dem Weihnachtsstern im Winter alle zwei Wochen kaliumreichen Dünger. Im Sommer sollten Sie sogar wöchentlich düngen, am besten mit einem Volldünger.
Weihnachtsstern kaufen: Worauf Sie achten sollten
- Achten Sie beim Kauf auf kräftige und dunkelgrüne Blätter. Die gelbgrünen Blätter in der Mitte der farbigen Hochblätter sollten Knospen haben. Sind die Knospen bereits geöffnet oder fehlen sie ganz, hat die Pflanze die Blütezeit bereits hinter sich und sorgt voraussichtlich nur kurz für Freude.
- Bei Supermärkten stehen die empfindlichen Pflanzen häufig im zugigen Eingangsbereich oder sogar im Außenbereich. Kaufen Sie besser eine Pflanze, die im Warmen stand.
- Transportieren Sie den Weihnachtsstern in gut verpacktem und geschütztem Zustand. Er ist sehr kälteempfindlich und kann im schlimmsten Fall auf dem Heimweg einen Frostschaden bekommen.
- Pflanzen mit gelben oder eingerollten Blättern sollten Sie nicht mit nach Hause nehmen. Kaufen Sie auch keine Pflanzen, die mit Glitzer besprüht wurden. Die Deko ist sowohl schlecht für die Umwelt als auch für die Pflanze.
- Kaufen Sie keine Billigpflanzen, sondern hochwertige Ware vom Gärtner oder aus dem Garten-Fachmarkt. Am besten sind Bio-Weihnachtssterne.
Weihnachtsstern: Besser ohne Torf und Pestizide
Die Jungpflanzen werden laut BUND in Lateinamerika oder Afrika meist mit hohem Pestizidaufwand gezogen, chemische Stauchungsmittel sorgen für kompakten Wuchs. Einige der verwendeten Pestizide sind in Europa längst nicht mehr zugelassen, die Arbeiterinnen in den Aufzuchtländern sind ihnen jedoch weiterhin ausgesetzt.
Kaufen Sie Weihnachtssterne in torffreier Erde. Der Abbau von Torf zerstört artenreiche Lebensräume und setzt CO2 frei.
Inzwischen gibt es auch Weihnachtssterne aus Bio-Anbau. Die Bio-Siegel garantieren den Verzicht auf Pestizide, Stauchungsmittel und Torf. Es gibt die Bio-Weihnachtssterne in Naturkostläden, auf Märkten, in Hofläden der Produzenten, in Bio-Gärtnereien und immer öfter auch im Gartencenter.
Mittlerweile gibt es auch Weihnachtssterne mit Fairtrade-Siegel. Diese stehen unter anderem für die Einhaltung von Arbeitsschutz- und Umweltstandards sowie menschenwürdige Arbeitsbedinungen, Arbeiter enthalten außerdem eine bessere Bezahlung.
Tipps fürs Übersommern des Weihnachtssterns
Nach der Weihnachts- und Blütezeit benötigt die immergrüne Pflanze eine Ruhezeit von ungefähr zwölf Wochen, am besten an einem kühlen, eher dunklen Ort. Gießen sollten Sie in dieser Zeit sehr zurückhaltend.
Wenn es im Mai wärmer wird und kein Nachtfrost mehr droht, können Sie die verblühten Triebe zurückschneiden und den Adventsstern auf den Balkon, die Terrasse oder in den Garten stellen. Jetzt ist die beste Zeit für einen größeren Topf und neue Erde.
Im Sommer gefällt es dem Weihnachtsstern am besten an einem halbschattigen Platz im Freien. Bei guter Pflege wachsen jetzt viele grüne Blätter nach. Auch im Sommer sollte die Pflanze aus der Familie der Wolfsmilchgewächse nicht zu viel Wasser bekommen.
Damit sich die Hochblätter auf Weihnachten hin wieder verfärben und sich neue Blüten bilden, sollte der Weihnachtsstern im Herbst nicht mehr als zwölf Stunden Licht am Tag bekommen. Stellen Sie die Pflanze von Anfang Oktober bis Ende November den halben Tag ins Dunkle oder decken Sie sie ab, zum Beispiel mit einem großen Eimer oder Karton. Auf diese Weise imitieren Sie die kurzen Tage, die die Pflanze aus ihrer eigentlichen Heimat in Äquatornähe kennt.
Was Sie über den Weihnachtsstern wissen sollten
- Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) kommt ursprünglich aus Südamerika. Dort wächst er als immergrüne Strauchpflanze, die bis zu vier Meter hoch werden kann. Die Pflanzen, die bei uns zur Weihnachtszeit für bunte Farbkleckse sorgen, stammen aus dem Gewächshaus und sind eher kleinwüchsig.
- Die farbigen Blätter sind nicht etwa Blütenblätter, sondern verfärbte Hochblätter. Die Blüte des Weihnachtssterns sitzt mittig zwischen den farbigen Blättern und ist eher unscheinbar.
- Besonders beliebt sind Weihnachtssterne in klassischem Rot, inzwischen gibt es auch viele andere Farbtöne von Weiß über Rosa bis Gelb.
- Der Weihnachtsstern ist frostempfindlich und damit nicht winterhart.
- Gelbe Blätter deuten darauf hin, dass der Weihnachtsstern zu wenig Licht bekommt.
- Achten Sie darauf, dass Kinder und Haustiere keine Teile der Pflanze verzehren. Der Milchsaft gilt als leicht toxisch und kann zu vergiftungsähnlichen Symptomen und Hautreizungen führen.
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Mit Material von dpa.