Wir verraten natürlich kein Geheimnis, wenn wir sagen, dass man einen Apfel nicht unbedingt schälen muss, bevor man hineinbeißt. Manche tun es dennoch – und das ist auch völlig in Ordnung so. Denn: Schale oder nicht Schale – das hat in vielen Küchen mehr mit Gewohntheit zu tun als mit Ernährungsphysiologie.
Nicht zu viel des Guten entfernen
Tatsächlich gibt es häufig gute Gründe dafür, die Schale dranzulassen – aber eben auch dafür, sie vor der Zubereitung zu entfernen. Häufig sitzen in (oder unter) der Schale wichtige Nährstoffe. Jedoch finden sich auch Spritzmittel auf der Schale. Daher sind Bio-Lebensmittel besser geeignet, mit Schale gegessen zu werden.
Ein grundsätzliches Richtig oder Falsch gibt es in einigen Fällen aber nicht. Folgende Hinweise sind daher eher als Tipps denn als Regeln gedacht. Wenn Sie Obst und Gemüse lieber abschälen, denken Sie daran, dass die Schalen oft zu schade für den Biomüll sind. Lese-Tipp: Einfache Ideen, um Apfelschalen verwerten
Aber jetzt zu den 13 Lebensmitteln (von A bis Z), die Sie normalerweise nicht schälen müssen:
1. Apfel: Es spricht nichts dagegen, einen Apfel mit der Schale zu essen, wenn die Frucht gründlich abgewaschen und am besten noch mit einem Küchentuch abgerieben wurde.
2. Aubergine: Aufs Schälen können Sie hier gerne verzichten – zumindest für die meisten Rezepte ist es nicht notwendig, die schöne, lilafarbene Auberginenhaut zu entfernen. Das wäre auch schade, weil dadurch Struktur, Geschmack und Nährstoffe verlorengehen würden.
Die Schale bleibt dran, wenn es das Rezept erlaubt
3. Butternut-Kürbis: Bei Speisekürbissen können Sie die Schale grundsätzlich mitessen – allerdings benötigt das Äußere mitunter eine längere Garzeit als das Innere. Deshalb kommt es auf die Zubereitungsart an, ob Sie Butternut & Co. schälen sollten (oder nicht). Das jeweilige Rezept hilft dabei weiter.
4. Champignon: Nur weil Speisepilze häufig eine bräunliche Farbe haben, sind sie noch lange nicht schmutzig. Für Champignons & Co. gilt deshalb: Die Schale kann dranbleiben. Entfernt man sie, verliert der Pilz etwas an Festigkeit. Putzen sollten Sie Pilze vor dem Verzehr natürlich trotzdem.
5. Gurke: Bei unbeschädigter Schale reicht es aus, Gurken zu waschen: Viele Nährstoffe sitzen nämlich an bzw. in der Schale. Wer sich vor Pflanzenschutzmittel-Rückständen sorgt, kann natürlich zum (Spar-)Schäler greifen.
Auch Ingwer geht mit Schale
6. Hokkaido-Kürbis: Wie beim Butternut-Kürbis gilt hier: Die Hokkaido-Schale können Sie problemlos essen – und zwar in fast jeder Zubereitungsform.
7. Ingwer: Auch Ingwer lässt sich mit Schale essen – dort sitzen sogar viele wichtige Nährstoffe. Um mögliche Belastungen zu vermeiden, greifen Sie zu am besten zu Bio-Ingwer und waschen bzw. schrubben Sie ihn gründlich ab.
8. Kaki: Die exotische, orange glänzende Frucht kann man schälen – muss man aber nicht. Einfach gründlich waschen, den harten Strunk entfernen und in Scheiben schneiden. Sehr reife Kakis lassen sich auch löffeln.
Karotten? Bleiben lieber ungeschält
9. Karotte/Möhre: Dazu schreibt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft: "Nicht schälen, da sich einige Inhaltsstoffe direkt unter der Schale befinden!" Stattdessen reicht es aus, die gesunden Rüben vor dem Verzehr gründlich zu waschen und bürsten.
10. Kartoffel: Kaufen und verarbeiten Sie bevorzugt frische und einwandfreie Kartoffeln ohne grüne Stellen oder Keime. Denn: In frischen Kartoffeln haben sich noch kaum Glykoalkaloide (wie Solanin) gebildet, die im schlimmsten Fall Vergiftungserscheinungen hervorrufen können.
Einwandfreie Kartoffeln dürfen deshalb nach dem Kochen auch mit Schale gegessen werden. Kindern sollten man allerdings nur geschälte Kartoffeln geben.
11. Pastinake: Die Karotten-Verwandte können Sie – genau wie die Mohrrübe – auch mit Schale essen; einfach zuvor gründlich waschen und anschrubben. Gleiches gilt übrigens auch für die Petersilienwurzel.
12. Staudensellerie wird zwar meistens geschält, nötig ist das aber nicht unbedingt. Besonders die feinen inneren Stangen schmecken auch dann gut, wenn sie nur abgewaschen wurden. Die äußeren Stiele können hingegen faserig ausfallen, weshalb Sie die Fäden dort (ähnlich wie bei Rhabarber) mit einem Messer abziehen sollten.
13. Zucchini: Wer bei der Kürbisfrucht die Schale dranlässt, sorgt dafür, dass sie bei der Zubereitung in Form bleibt und mehr Biss und Geschmack liefert. Außerdem stecken wertvolle Nährstoffe in der Hülle. Ignorieren Sie getrost den Irrglauben, dass die Zucchinischale für einen bitteren Geschmack verantwortlich sein könnte: Schmeckt eine Zucchini bitter, hat das andere Gründe. Dann steckt viel von dem Giftstoff Cucurbitacine in der Zucchini – und Sie sollten sie nicht mehr essen.
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