Apfelschalen sind für den Biomüll viel zu schade. Schließlich stecken viele gesunde Inhaltsstoffe des Apfels direkt unter der Schale. Dazu zählen unter anderem viele Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem Polyphenole. Dabei handelt es sich um wertvolle Antioxidantien, die etwa unsere Zellen vor freien Radikalen schützen können.
Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die übrig gebliebenen Apfelreste zu verwerten. Es wäre somit Verschwendung, die Schalen (und die Gehäuse) einfach wegzuwerfen. Wir zeigen, was sich mit den Resten noch anstellen lässt.
Tipp 1: Leckerer Apfelschalentee
Ein wohltuender Apfeltee aus Schalen ist schnell gemacht. Der schmeckt nicht nur im Herbst und Winter gut: Im Sommer können Sie ihn kaltstellen und als erfrischenden Eistee genießen.
Alles, was Sie dafür brauchen, ist:
- 1 Esslöffel Apfelschalen pro Portion
- 1 Küchenhandtuch oder Backpapier
- Wasser
- 1 Stange Zimt
So wird Apfeltee aus Schalen zubereitet
- Breiten Sie die Schalen, vorzugsweise aus Bio-Äpfeln, locker auf einem Küchenhandtuch oder Backpapier aus und lassen diese trocknen. Im Sommer in der Sonne, im Winter auf der Heizung oder mit der Restwärme des Backofens. Wenden Sie die Apfelschalen ab und zu, bis sie so trocken sind, dass sie sich zerbröseln lassen.
- Füllen Sie die getrockneten Apfelschalen, eventuell mit einer Zimtstange, in ein sauberes Schraubglas. Gießen Sie kochend heißes Wasser hinein und lassen den Tee für mindestens 10 Minuten ziehen. Dabei gilt: Je länger der Tee zieht, desto intensiver ist das Aroma.
Es ist übrigens theoretisch auch möglich, frische Apfelschalen zu verwenden; getrocknet schmecken sie aber aromatischer.
Übrigens: Sie können ebenso aus vielen anderen Obstsorten und deren Schalen einen fruchtigen, selbst gemachten Tee kreieren. Wie das geht, lesen Sie hier: Früchtetee selber machen: Rezept aus Obstschalen und Fruchtstücken.
Tipp 2: Knusprige Apfelchips
Wie wäre es mit leckeren Apfelchips? Sie sind eine kalorienarme Alternative zu Kartoffelchips und können nicht nur abends auf dem Sofa geknabbert werden, sondern eignen sich auch als Snack für unterwegs. Sie passen aber auch ins Müsli oder in den Salat. Darüber hinaus sind selbst gemachte Apfelchips deutlich günstiger als die Produkte im Handel.
Für Apfelchips brauchen Sie nur wenige Zutaten:
- Schalen von 5 bis 7 Äpfeln
- 1 EL Zucker
- 1 TL Zimt
Apfelchips selber machen – so leicht geht's
- Schneiden Sie die Schalen in etwa gleichgroße, rund 5 cm lange Streifen.
- Geben Sie die Schalen mit Zimt und Zucker in eine große Schüssel oder Dose und mischen Sie alles gut durch.
- Legen Sie die Apfelschalen locker auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und geben Sie es für 15 bis 20 Minuten bei 150 Grad Celsius Umluft in den Backofen.
- Lassen Sie die Apfelchips auskühlen. Dann können Sie diese entweder direkt verspeisen oder in verschließbaren Behältern lagern. So halten sich die getrockneten Früchte für mehrere Wochen.
Tipp 3: Erfrischende Apfel-Limonade
Auch eine süße Limonade lässt sich ganz unkompliziert aus Apfelschalen zubereiten. In den Sommermonaten ist sie eine fruchtige Erfrischung – und wird vermutlich auch die Erwachsenen begeistern.
Für die selbst gemachte Apfel-Limonade brauchen Sie:
- Schalen von 1 kg Äpfeln
- 150 g Zucker (je nach Vorliebe auch weniger)
- 1 l Wasser
- 1 Zitrone
- 1-2 Nelken
- Feines Sieb
- ggf. frische Minzblätter
Die Zubereitung der Apfel-Limonade:
- Geben Sie die Apfelschalen mit Wasser, Zucker und Nelken in einen Topf und kochen Sie alles auf.
- Nun stellen Sie den Herd auf eine niedrige Stufe, geben den Deckel auf den Topf und lassen Sie die Mischung für rund eine Dreiviertelstunde köcheln.
- Gießen Sie die Flüssigkeit durch ein feines Sieb und verfeinern das Getränk mit etwas Zitronensaft.
- Lassen Sie die Limonade abkühlen. Je nach Geschmack können Sie später noch ein paar frische Minze-Blätter ins Glas geben.
Tipp: Ist Ihnen das Getränk zu süß, mischen Sie es mit (Mineral-)Wasser.
Apfelsaft bei ÖKO-TEST
Wir haben im vergangenen Herbst naturtrübe Apfelsäfte im Test unter die Lupe genommen. Wir kritisieren, dass in einigen Apfelsäften das Spritzgift Mepiquat gefunden wurde – und das, obwohl es im Obstbau in der EU verboten ist. Mehr erfahren Sie, wenn Sie auf den folgenden Kasten klicken:
Tipp 4: Fruchtig-süßes Apfelgelee
Wenn sich die Apfelschalen regelrecht türmen, bietet es sich an, ein fruchtig-zimtiges Gelee daraus zu machen. Besonders praktisch: Das Kerngehäuse können Sie gleich mitverarbeiten (natürlich ohne Stiel und Kernen). Das Apfelgelee wird später Brote, Brötchen oder Croissants versüßen. Es kann aber auch als Zutat für verschiedene Desserts dienen.
Für Apfelgelee brauchen Sie folgendes Zubehör:
- Apfelschalen und Gehäuse von drei Äpfeln
- 250 g Gelierzucker (2:1)
- 5 Nelken
- 1 Stange Zimt (oder 1/4 TL Zimtpulver)
- 500 ml Wasser
- 1 EL Zitronensaft
- 1 großes, steriles und zuschraubbares Glas
Apfelgelee aus Apfelschalen: Rezept
- Schneiden Sie die Apfelschalen und -gehäuse klein. Geben Sie diese mit Wasser, Zimt, Nelken und Zitronensaft in den Topf. Bringen Sie alles zum Kochen. Dann lassen Sie die Mischung bei geschlossenem Deckel für rund 15 Minuten köcheln.
- Geben Sie den gesamten Inhalt durch ein Sieb. Fangen Sie die Flüssigkeit auf und geben Sie diese wieder in den Topf. Die Schalen und Gewürze brauchen Sie nicht mehr.
- Rühren Sie den Gelierzucker ein und lassen Sie die Flüssigkeit unter ständigem Rühren wieder aufkochen. Lassen Sie die Mischung für 4 Minuten unter ständigem Rühren weiterkochen.
- Füllen Sie jetzt die kochende Flüssigkeit in ein leeres Glas und verschließen Sie es sofort. So entsteht ein Vakuum und das Gelee bleibt länger haltbar. Sobald das Gelee für einige Stunden bei Raumtemperatur vollständig abgekühlt ist, wird es richtig fest.
Tipp 5: Universell einsetzbarer Apfelessig
Alternativ zum Apfelgelee können Sie aus Apfelschalen- und Gehäuseresten auch Apfelessig herstellen. Der lässt sich später im Haushalt vielfältig einsetzen – sei es als Zutat für Gerichte, als effektives Reinigungsmittel oder natürliches Peeling für die Haut. Allerdings müssen Sie hierfür etwas Geduld mitbringen, denn der Gärungsprozess nimmt einige Wochen in Anspruch.
Für Apfelessig brauchen Sie folgende Utensilien:
- Apfelschalen und Kerngehäuse von mind. 1 Kilo Äpfeln
- 2 EL Zucker pro Kilo Apfelreste
- 2 große, sterile Gefäße (z.B. Einmachgläser mit 1-2 Liter Fassungsvermögen)
- Mind. 1 verschließbare Flasche
- 2 Gummibänder oder Schnüre
- 2 saubere Küchentücher
Apfelessig selber machen – so klappt es
- Schneiden Sie die Apfelschalen und -gehäuse klein. Füllen Sie diese ins Gefäß und geben Sie den Zucker hinzu. Gießen Sie jetzt Wasser hinein, bis alles gut bedeckt ist.
- Decken Sie das Gefäß mit einem Küchentuch ab und befestigen Sie es mit einem Gummi oder einer Schnur. So verhindern Sie die Schimmelbildung. Wichtig: Schrauben Sie keinen Deckel drauf, denn das Gemisch braucht zum Gären Sauerstoff. Stellen Sie das Gefäß an einen dunklen, kühlen Ort.
- Nun heißt es warten. Die Mischung sollten Sie gelegentlich, am besten täglich, mit einem sauberen Löffel umrühren oder leicht schwenken; auch das verhindert Schimmel.
- Mit der Zeit entsteht an der Oberfläche ein weißer Schaum und die Apfelreste sinken auf den Boden. Dann sollten Sie auch einen leichten Essiggeruch riechen können. Ist das der Fall, gießen Sie den Inhalt durch ein sauberes Tuch ab und füllen Sie die Flüssigkeit in ein anderes Gefäß.
- Lassen Sie die Mischung abgedeckt nochmal vier bis sechs Wochen vergären.
- Filtern Sie den Essig erneut durch ein Tuch oder ein feines Sieb in eine oder mehrere Flaschen. Diese sollten Sie fest verschließen.
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Tipp 6: Apfelschalen als Raumduft verwenden
Apfelschalen können auch einen ganz pragmatischen Zweck erfüllen. Zum Beispiel als natürlicher, kostengünstiger Duft für Zimmer und Kleiderschränke:
- Apfelschalen als Raumduft: Geben Sie eine Handvoll Apfelschalen in ein Gefäß (z.B. eine Schale) und gießen Sie kochendes Wasser hinein. Danach stellen Sie das Gefäß auf einen Heizkörper oder einen zentral gelegenen Platz in der Mitte des Raumes. Der frische Apfelduft wird sich im Raum ausbreiten und eine wohlige Atmosphäre schaffen.
- Schalenvorrat einfrieren: Wollen Sie die Apfelschalen zu einem späteren Zeitpunkt als Raumduft verwenden, frieren Sie diese einfach ein. Die gefrorenen Schalen können Sie dann einfach herausholen und mit heißem Wasser übergießen.
- Duftende Apfelschalensäckchen: In kleine Stoffsäckchen gepackt, sorgen getrocknete Apfelschalen im Schrank oder in der Kommode für frisch-fruchtigen Wäschegeruch. Trocknen Sie hierfür die Schalen entweder im Backofen, auf der Heizung oder in der Sonne.
Apfelschalen verwerten: Weitere Ideen
Wenn es besonders schnell gehen soll, können Sie restlichen Apfelschalen auch anderweitig verwerten: Schnippeln oder hacken Sie die Reste einfach klein und nutzen Sie diese als fruchtige Zutat.
Die kleingeschnittenen Apfelschalen eignen sich etwa für:
- Salate wie Blatt-, Gemüse-, Kartoffel- und Nudelsalate
- diverse herzhafte Gerichte
- Brot-, Pizza- oder Sandwichbeläge
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