Die kurze, aber intensive Bärlauchsaison im Frühjahr ist für viele Feinschmecker ein Highlight. Doch was tun, wenn die frischen, würzigen Blätter wieder verschwunden sind? Eine einfache Methode, um das knoblauchartige Aroma das ganze Jahr über genießen zu können, ist das Trocknen von Bärlauch. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Bärlauch trocknen und was es dabei zu beachten gilt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Bärlauch zu trocknen. Während die Lufttrocknung besonders schonend ist, punktet die Ofenmethode mit Schnelligkeit – allerdings auf Kosten des Energieverbrauchs. Egal welche Methode Sie wählen: Mit ein wenig Geduld können Sie Ihren eigenen Vorrat an würzigem Bärlauch anlegen.
Hinweis: Wie bei allen Kräutern verliert auch Bärlauch beim Trocknen einen Teil seines intensiven Geschmacks.
Die energiesparende Variante: Bärlauch an der Luft trocknen
Das Trocknen an der Luft ist die schonendste und energiesparendste Methode, um Bärlauch haltbar zu machen. Wichtig ist eine geringe Luftfeuchtigkeit, sonst besteht Schimmelgefahr.
- Vorbereitung: Die Blätter gründlich waschen und vorsichtig trocken tupfen. Beschädigte oder welke Blätter entfernen.
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Bündeln: Die Blätter an den Stängeln zu kleinen Sträußen zusammenbinden.
- Aufhängen: Hängen Sie die Sträuße kopfüber an einem dunklen, trockenen und gut belüfteten Ort auf, zum Beispiel in einer Vorratskammer. Achten Sie darauf, dass der Ort vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt ist.
- Trocknungsdauer: Je nach Bedingungen dauert es etwa ein bis zwei Wochen, bis die Blätter trocken sind.
Ob die Blätter vollständig getrocknet sind, erkennen Sie daran, dass sie rascheln, wenn Sie sie aneinander reiben.

Die schnelle Alternative: Bärlauch im Backofen trocknen
Wer keine Möglichkeit hat, Bärlauch an der Luft zu trocknen, kann ihn im Backofen konservieren. Das geht schnell und ist wetterunabhängig. Allerdings ist diese Methode energieintensiv und erfordert Aufmerksamkeit, um ein Verbrennen der Blätter zu vermeiden.
- Vorbereitung: Die Blätter waschen und trocken tupfen. Dann die Stiele abschneiden, da diese langsamer trocknen.
- Auslegen: Verteilen Sie die einzelnen Blätter nebeneinander auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech oder einem Gitter, sodass sie sich nicht berühren.
- Trocknen: Den Ofen auf 40 °C (Umluft) einstellen und die Tür einen Spalt offen lassen, damit Feuchtigkeit entweichen kann.
- Dauer: Der Trocknungsprozess im Backofen dauert in der Regel drei bis vier Stunden. Überprüfen Sie regelmäßig den Trocknungsgrad, um zu verhindern, dass die Blätter verbrennen. Die Blätter sind fertig, wenn sie rascheln und leicht zerbröseln.
Trocknen im Dörrautomat
Wer einen Dörrautomaten besitzt, kann den Bärlauch auch damit trocknen. Diese Methode punktet mit gleichmäßigen Ergebnissen bei geringem Aufwand.
- Den Bärlauch dazu in Streifen schneiden und gleichmäßig auf den Sieben des Dörrautomaten verteilen.
- Die Temperatur auf maximal 40 °C stellen.
- Führen Sie regelmäßig und in kurzen Abständen den "Rascheltest" durch – rascheln die Blätter, sind sie fertig.
Tipps für das perfekte Ergebnis
- Frische ist entscheidend: Je frischer der Bärlauch, desto intensiver bleibt das Aroma beim Trocknen erhalten.
- Achtung, Verwechslungsgefahr! Achten Sie beim Sammeln von Bärlauch in der Natur auf Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlose.
- Regelmäßige Kontrolle: Überprüfen Sie den Trocknungsgrad regelmäßig, um Schimmelbildung (bei Lufttrocknung) oder Verbrennen (bei Ofentrocknung und im Dörrautomat) zu vermeiden.
- Temperatur beachten: Die 40 °C-Marke nicht überschreiten – höhere Temperaturen zerstören wertvolle Aromastoffe.
Lagerung von getrocknetem Bärlauch
Damit der getrocknete Bärlauch lange haltbar bleibt und sein Aroma bewahrt, sollte er in luft- und am besten auch lichtundurchlässigen Behältern an einem kühlen Ort aufbewahrt werden. Richtig gelagert bleibt getrockneter Bärlauch bis zu einem Jahr aromatisch.
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