Bedenkliche Inhaltsstoffe: Alnatura-Paranusskerne im Test "ungenügend"

Autor: Ann-Cathrin Witte/Bianca Puff | Kategorie: Essen und Trinken | 16.03.2023

Die Alnatura Paranüsse enthalten zu viele Problemstoffe und fallen im Test durch.
Foto: ÖKO-TEST

Paranüsse enthalten von Natur aus radioaktives Radium. Das trifft auch auf die getesteten Paranusskerne von Alnatura zu. Darüber hinaus stecken in den Nüssen des Bio-Herstellers einige weitere bedenkliche Inhaltsstoffe. Die Folge: Die Kerne schneiden in unserem Test nur mit "ungenügend" ab.  

"Zum Knabbern, als Zutat im Müsli, in Backwaren und Süßspeisen": So preist Bio-Hersteller Alnatura seine Alnatura Bio Paranusskerne auf der eigenen Produktwebsite an. Nach unserem Test raten wir allerdings von den Kernen ab. Wir bewerten sie nur mit "ungenügend". Die Gründe sind gleich mehrere problematische Inhaltsstoffe, darunter radioaktives Radium, Barium, Perchlorat und Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). 

Wir erläutern die Problemstoffe genauer: Das radioaktive Element Radium hat das von uns beauftragte Labor in allen Nüssen im Test in nach unserer Auffassung "erhöhten" Mengen nachgewiesen. Es gelangt über die Wurzeln der Paranussbäume in die Nüsse.

Das Problem: Mit dem Verzehr von Paranüssen nehmen Menschen die Strahlenbelastung mit auf. Daraus können gesundheitliche Risiken entstehen. Deswegen ziehen wir den Alnatura Bio Paranusskernen, wie auch allen anderen Paranüssen im Test, für die Radiumbelastung zwei Noten ab. 

Paranüsse von Alnatura enthalten kritische Stoffe

Ebenfalls bedenklich ist das in den Alnatura-Paranüssen nachgewiesene Barium. In hohen Dosen kann das Element beim Menschen zu Bluthochdruck führen und die Nierenfunktion beeinflussen. Die Paranüsse von Alnatura enthalten aus unserer Sicht "erhöhte" Werte von Barium. Auch dafür gibt es Punktabzug. Zum Vergleich: In neun weiteren Paranuss-Produkten im Test steckt Barium.   

Kritisch sehen wir auch, dass die Alnatura-Paranüsse Perchlorat enthalten. Dieser Stoff kann entstehen, wenn Wasser zur Desinfektion gechlort wird. Da Paranüsse häufig mit Wasser behandelt werden um ihre Schale besser zu knacken, ist es möglich, dass das Perchlorat so in die Nüsse gelangt ist.

Im menschlichen Körper kann Perchlorat auf Dauer die Jodaufnahme hemmen und zeitweilig den Schilddrüsenhormonspiegel verändern. Insgesamt 14 der getesteten Paranuss-Produkte enthalten diesen Stoff. 

Mineralöl in Alnatura-Paranüssen

Zudem kritisieren wir in den Alnatura-Paranüssen Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Diese Stoffe können sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber anreichern. In Tierversuchen haben sie zu Organschäden geführt. Die langfristigen Folgen der Aufnahme von MOSH für den menschlichen Körper sind bisher noch nicht geklärt. 

In Lebensmittel gelangen MOSH potenziell über mineralölhaltige Druckfarben auf der Verpackung oder durch in der Produktion eingesetzte Schmieröle. In unserem Paranüsse-Test sind wir in zwei Produkten auf MOSH gestoßen. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil die Alnatura Bio Paranusskerne nach unserer Auffassung eine erhöhte Strahlenbelastung, "leicht erhöhte" Werte von Perchlorat und MOSH, sowie "erhöhte" Werte von Barium aufweisen, ziehen wir sechs Noten ab. Damit lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend". Somit kann auch das Gesamturteil nicht besser als "ungenügend" sein. 

Mehr Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie im Artikel zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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