Bedenkliche Inhaltsstoffe: Penny Reines Rapsöl ist im Test "ungenügend"

Autor: Lisa-Marie Karl/Ann-Cathrin Witte | Kategorie: Essen und Trinken | 08.08.2024

Bedenkliche Inhaltsstoffe: Penny Reines Rapsöl ist im Test "ungenügend"
Foto: ÖKO-TEST

Rapsöl kommt in vielen Haushalten zum Einsatz. Doch unser Test von 30 Ölen zeigt: Nicht alle sind empfehlenswert. Einige enthalten nämlich unerwünschte oder bedenkliche Inhaltsstoffe, darunter das Penny Reines Rapsöl. Es erhält von uns die Note "ungenügend".

Rapsöle bieten einige Vorteile: Sie gelten als gesund und weisen, verglichen mit anderen Pflanzenölen, ein günstiges Fettsäurespektrum auf. Allerdings ist das von uns beauftragte Labor in mehreren Ölen in unserem Rapsöl-Test auf bedenkliche Inhaltsstoffe gestoßen.

Eines von ihnen ist das Penny Reines Rapsöl. Wegen zwei unerwünschten Inhaltsstoffen kassiert das Produkt so viele Minuspunkte, dass es mit "ungenügend" durchfällt. Damit gehört es zu den insgesamt sieben Testverlierern. 

Penny-Rapsöl enthält Mineralölbestandteile

Beginnen wir mit dem ersten Kritikpunkt am überprüften Rapsöl von Penny. Das von uns beauftragte Labor hat darin aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) nachgewiesen. Diese Mineralölbestandteile gelten als besonders bedenklich, da sich unter ihnen auch krebserregende Verbindungen befinden können. Wir beanstanden MOAH darum im Penny-Rapsöl sowie in zwei weiteren Rapsölen im Test


Kritik an Transfettsäuren im Penny-Rapsöl

Unser zweiter Kritikpunkt betrifft die enthaltene Menge an Transfetten. Transfettsäuren sind ungesättigte Fettsäuren, die laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei hoher Aufnahme das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen können.

Zwar hält das getestete Penny-Rapsöl den seit 2019 geltenden Grenzwert ein, schöpft ihn allerdings zu mehr als 50 Prozent aus. Wir finden: Transfette haben nichts in Lebensmitteln zu suchen. Darum werten wir diese Stoffe ab. Im Test ist das zweimal der Fall.  

Nicht belegter Rezyklatanteil 

Im Rapsöl-Test bewerteten wir nicht nur die Inhaltsstoffe. Auch die Verpackungen spielten eine Rolle. Denn wir fragten die Hersteller nach dem Rezyklatanteil in ihren Plastikverpackungen. Penny gab den Anteil in seiner Ölflasche mit 50 Prozent an, blieb uns aber einen Nachweis schuldig. Das bemängeln wir.

Zum Vergleich: Einen fehlenden Nachweis werteten wir nur beim Penny-Rapsöl ab, einen zu geringen Rezyklatanteil von unter 30 Prozent oder gar keinen Einsatz von Rezyklat dagegen bei sieben weiteren Produkten im Test.

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So setzt sich das Gesamturteil zusammen

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil das Penny Reines Rapsöl Mineralölbestandteile in Form von aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH) sowie aus unserer Sicht "erhöhte Gehalte" von Trans-Fettsäuren enthält, ziehen wir sechs Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltsstoffe "ungenügend".

Darüber hinaus kritisieren wir, dass uns Hersteller Penny keinen Nachweis für den Rezyklatanteil in der Kunststoffverpackung geliefert hat. Dafür ziehen wir im Teilergebnis Weitere Mängel eine Note ab. Darum erhält das Penny-Rapsöl in diesem Teilergebnis die Note "gut".

Ein "gutes" Teilergebnis Weitere Mängel verändert die Gesamtnote allerdings nicht. Folglich lautet das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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