Mehr Bio-Produkte, bessere Bio-Produkte: Mit diesen Zielen hat das Europäische Parlament für die überarbeitete EU-Verordnung für Biolandbau gestimmt. So sollen zum Beispiel strengere Kontrollen in der gesamten Lieferkette die Qualität der Bioprodukte gewährleisten. Für Bio-Landwirte kann das bedeuten, dass ihre Produkte das Biosiegel verlieren, wenn in ihnen Pestizide nachgewiesen werden, die ausschließlich im konventionellen Anbau erlaubt sind. Das klingt soweit fair. Auf Kritik stößt aber, dass Produkte ihren Bio-Status auch dann verlieren können, wenn die Pestizide nachweislich durch Fremdverschulden auf die Felder gelangt sind, etwa wenn der Nachbar Pestizide gespritzt hat.
Mehr Qualität sollen auch strengere Regeln für Importe aus nichteuropäischen Ländern bringen. Für diese gelten künftig die gleichen Standards wie für europäische Lebensmittel. Die neue EU-Verordnung soll auch die Bio-Produktion ankurbeln: Bauern erhalten besseren Zugang zu Bio-Saatgut, Kleinerzeugern wird die Zertifizierung erleichtert. Formal muss jetzt noch der Rat der Mitgliedsländer zustimmen. Die Verordnung tritt dann am 1. Januar 2021 in Kraft.