Wenn Hersteller den Inhalt reduzieren, den Preis eines Produkts aber gleich lassen oder ihn sogar erhöhen, ist das für Verbraucher oft ärgerlich. Die Verbraucherzentrale Hamburg spricht von "versteckten Preiserhöhungen" – und kürt regelmäßig die "Mogelpackung des Monats".
Mogelpackung des Jahres 2022: Rama hat "gewonnen"
Mit fast 42 Prozent der Stimmen (das entspricht 14.285 Stimmen) landete Rama klar auf Platz 1 der Abstimmung.
Nach Meinung der Verbraucherzentrale Hamburg hat Hersteller Upfield bei seiner Marke "Rama" ordentlich getrickst: Der Inhalt der Margarine schrumpfte 2022 von 500 auf 400 Gramm, die Bechergröße aber blieb identisch. Bei gleichbleibendem Preis wurde das Rama-Produkt dadurch um 25 Prozent teurer.
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Das waren die anderen Kandidaten
Insgesamt standen fünf Produkte zur Wahl für die "Mogelpackung des Jahres" 2022. Die Wahl fand bereits zum neunten Mal statt, 2021 wurde die Paprika Sauce von Homann mit dem Negativpreis ausgezeichnet.
2. Platz Leerdammer
Leerdammer wurde vergangenes stetig teurer, das alleine ist aber nicht der Grund für die Nominierung zur Mogelpackung des Jahres. Hersteller Lactalis änderte bei seinem Leerdammer zusätzlich die Packungsgröße: Statt im 160-Gramm-Pack gibt es "Leerdammer Original" seit 2022 nur noch mit 140 Gramm Inhalt.
Bei steigenden Verkaufspreisen führte das zu Preiserhöhungen von bis zu 43 Prozent. Auch andere Leerdammer-Sorten wurden mit weniger Inhalt als bislang verkauft.
3. Platz Calgon
Der Wasserenthärter "Calgon" von Reckitt Benckiser wurde laut Verbraucherzentrale Hamburg durch eine versteckte Preiserhöhung um 42 Prozent teurer. Seit 2022 soll das Produkt für 50 statt für 46 Waschladungen reichen. Die Füllmenge des Produkts änderte sich allerdings nicht, auch der Preis blieb stabil.
Doch der Hersteller änderte die Dosierempfehlung auf der Verpackung. Bei hartem Wasser sollen jetzt 30 Gramm Pulver statt wie zuvor 21 Gramm verwendet werden. Legt man das auf die Waschladungen um, sind nur noch 50 statt 71 Wäschen pro Packung möglich. Das sind rund 30 Prozent weniger.
4. Platz Haribo Gummibärchen
Weniger Fruchtgummi zum gleichen Preis: Haribo senkte den Inhalt bei den Goldbären. Statt wie bislang 200 Gramm stecken nun nur noch 175 Gramm Gummibärchen in der Tüte. Da der Preis nicht angepasst wurde, entspricht das laut Verbraucherzentrale einer Preissteigerung von 14 Prozent.
Von den kleineren Inhalten sind nicht nur Goldbären, sondern viele weitere Haribo-Produkte betroffen. Laut Verbraucherzentrale Hamburg hat der Hersteller zwar auch die Verpackungsgrößen etwas angepasst, doch beim Einkaufen sei dennoch nicht auf den ersten Blick ersichtlich, dass man weniger Fruchtgummi zum gleichen Preis kaufe.
5. Platz Pringles
Höherer Preis, weniger Inhalt – das galt 2022 auch bei den Chips von Pringles. Die Füllmenge der Pringles-Chips schrumpfte laut Verbraucherzentrale bei fast allen Sorten von 200 Gramm auf 185 Gramm pro Packung. Doch die Dosengröße blieb unverändert.
Viele Händler hätten zusätzlich den Preis von meist 2,59 Euro auf 2,79 Euro erhöht, im Dezember 2022 sogar auf 2,99 Euro. Das entspricht einer Preiserhöhung von 17 Prozent bzw. zuletzt sogar 25 Prozent.