Dreck im Langnese-Honig: Beliebte Marke nur "ungenügend"

Autor: Heike Baier/Lena Wenzel/Johanna Michl | Kategorie: Essen und Trinken | 31.10.2022

Der Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig enttäuschte in unserem Test.
Foto: ÖKO-TEST

Das Ergebnis überraschte uns: Der überprüfte Flotte Biene Bio-Blütenhonig von Langnese enthält eine starke Verunreinigung – oder anders ausgedrückt: Dreck. Damit gehört der Honig zu den Produkten im Test, die durchfallen. 

Laut Gesetz muss Honig ein reines Naturprodukt sein. Dass das nicht immer der Fall ist, zeigt unser Test von 20 Produkten. So hat das von uns beauftragte Labor beispielsweise in drei Honigen Zuckersirup nachgewiesen. Verwundert waren wir darüber nicht, denn dafür gibt es mögliche Erklärungen. 

Entweder wurden die Honige mit Zuckersirup gestreckt oder der Imker arbeitete nicht sorgfältig und der Sirup stammt aus der Zufütterung der Bienen mit Zucker oder Sirup.

Starke Verunreinigung im Langnese-Honig im Test 

Nicht erklären dagegen können wir uns den Fund von Dreck im getesteten Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig. Unter dem Mikroskop zeigte sich ein "bräunlicher Untergrund", berichtete das Labor. Dementsprechend handelt es sich hier um eine starke Verunreinigung. 

Weil Stockbienen den entstehenden Honig mehrfach über ihren Rüssel aufsaugen, wieder ablassen oder mit ihren Flügeln für schnelleres Eindicken sorgen, kann es natürlich vorkommen, dass Pflanzenfasern und Bienenhaare in den Honig gelangen. Die Mengen an Schmutz, die im Langnese-Honig steckten, übersteigen das Maß aber deutlich. 

(Video: ÖKO-TEST )

Andere Testkandidaten zeigen: Es geht besser 

Langnese reagierte auf das Testergebnis und schrieb uns, dass die Lieferanten oftmals keine aufwendigen Einrichtungen zum Sieben des Honigs hätten. Zudem verwies das Unternehmen auf die begrenzten Maschengrößen, die man für das Sieben einsetzen dürfe.

Für uns ist trotzdem unklar, wann es in der Produktion des Honigs dazu kam, dass Dreck im Honig landet. Da der Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig der einzige Honig im Test ist, der eine solche Verunreinigung enthält, steht zumindest auch fest: Das geht besser. 

Einen weiteren Minuspunkt erhält der getestete Langnese-Honig, weil der Honig unter dem Mikroskop schwach trachttypisch war. Bedeutet: Das Bild, das sich dort bot, entsprach nicht vollends den typischen Merkmalen von Blütenhonig. Das krisitieren wir übrigens auch bei einem anderen Produkt im Test.  

Keine Hinweise auf Fremdzucker 

Der Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig stammt laut Anbieter aus Mexiko, Brasilien, Rumänien, Chile, Nicaragua und Bulgarien. Den Sensorik-Experten schmeckte der Honig "süß, blumig und fruchtig". Die Konsistenz ist teilkristallin. Positiv: Es gibt keine Hinweise auf enthaltenen Fremdzucker. 

So setzt sich das Gesamturteil zusammen 

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe und Sensorik. Da das von uns beauftragte Labor im Langnese Flotte Biene Bio-Blütenhonig eine starke Verunreinigung nachgewiesen hat, ziehen wir vier Noten ab. Einen weiteren Punkt Abzug gibt es aufgrund des "schwach trachttypischen" Bilds unter dem Mikrospok. Damit lautet das Gesamturteil "ungenügend". 

Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

Der Test zeigt: Acht Honige schneiden mit "sehr gut" ab. Sie überzeugen mit ihrer Qualität. Mehr dazu lesen Sie hier: Honig im Test: Dreck und Pestizide in bekannten Marken

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