Auf jedem frischen Ei, das Verbraucherinnen und Verbraucher hierzulande im Lebensmitteleinzelhandel kaufen können, findet sich ein Stempel mit einem Code. Mithilfe dieser Eierkennzeichnung, wie sie amtlich heißt, lässt sich die Herkunft jedes verkauften Frisch-Eis bis in den Stall zurückverfolgen. Diese verpflichtende, einheitliche Kennzeichnung von frischen Hühnereiern existiert in der EU bereits seit 2004.
Eierkennzeichnung: Der Code verrät die Herkunft
Der Code auf dem Eierstempel enthält die folgenden Informationen:
- Die erste Zahl (1 bis 4) gibt die Haltungsform an, also ob das Ei aus Bio-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung stammt.
- Die folgenden zwei Buchstaben bezeichnen das Herkunftsland,
- die ersten zwei Zahlen danach (01 bis 16) das Bundesland (sofern es sich um ein Ei aus deutscher Produktion handelt),
- die nächsten vier Zahlen den Betrieb und die letzte Zahl schließlich den Stall, aus dem das Ei kommt.
Den Eier-Code verstehen: Schritt für Schritt
1. So liest man die Haltungsform (Beispiel: 1-DE-0912341):
- 0 = Bio-Haltung
- 1 = Freilandhaltung
- 2 = Bodenhaltung
- (3 = Käfighaltung) → Eier aus Käfighaltung werden fast nicht mehr verkauft, weil Verbraucherinnen und Verbraucher sowie der Handel sie nicht mehr nachfragen. Die Einzelhaltung von Legehennen ist in Deutschland ohnehin seit einigen Jahren verboten, es ist aber weiterhin erlaubt, Gruppen von Hennen in Käfigen zu halten.
2. So liest man das Herkunftsland (Beispiel: 2-DE-0912341):
- AT = Österreich
- BE = Belgien
- BG = Bulgarien
- DE = Deutschland
- DK = Dänemark
- ES = Spanien
- FR = Frankreich
- HR = Kroatien
- IT = Italien
- NL = Niederlande
- PL = Polen
- RO = Rumänien
- SI = Slowenien
- SE = Schweden
3. So liest man innerhalb Deutschlands das Bundesland (Beispiel: 2-DE-0912341):
- 01 = Schleswig-Holstein
- 02 = Hamburg
- 03 = Niedersachsen
- 04 = Bremen
- 05 = Nordrhein-Westfalen
- 06 = Hessen
- 07 = Rheinland-Pfalz
- 08 = Baden-Württemberg
- 09 = Bayern
- 10 = Saarland
- 11 = Berlin
- 12 = Brandenburg
- 13 = Mecklenburg-Vorpommern
- 14 = Sachsen
- 15 = Sachsen-Anhalt
- 16 = Thüringen
4. So findet man den Legebetrieb (Beispiel: 2-DE-0912341):
Wer ganz genau wissen will, woher das Ei aus der Packung stammt, kann den gesamten Eiercode auf der Website des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) unter was-steht-auf-dem-ei.de eingeben. Dann wird der Name des Legebetriebs samt Adresse genannt.
Zu diesem Zweck existiert sogar eine App fürs Smartphone. Allerdings nehmen nicht alle Betriebe innerhalb der EU am KAT-System teil, sodass es sein kann, dass Sie kein Ergebnis erhalten, obwohl das Ei mit dem standardisierten Code versehen ist.
Die Anzahl der Ziffern nach der Länderkennung (im Beispiel 2-DE-0912341 sind es genau sieben Zahlen) ist übrigens nicht festgelegt: Jedes EU-Mitgliedsland hat ein etwas anderes System, um seinen Erzeugerbetrieben und gegebenenfalls Ställen individuelle Nummern zuzuweisen.
Frische Eier im Test
ÖKO-TEST hat gerade erst Eier auf Inhaltsstoffe und Qualität untersuchen lassen. Aber auch Tierwohl und Transparenz standen im Fokus. Alle Produkte und Ergebnisse finden Sie im ePaper – dazu einfach auf den folgenden Kasten klicken:
Tipps zum Kauf von Eiern:
- Bio-Eier garantieren grundsätzlich bessere Haltungsbedingungen (zumindest) für die Legehennen. Daher sind sie aus unserer Sicht die bessere Wahl.
- Wer außerdem auf das Wohl der Bruderküken achten möchte, kann auf Anbieter mit Eiern von Zweinutzungshühnern zurückgreifen. Hier wachsen weibliche und männliche Küken gleichwertig auf.
Eiercode entfernen? Nicht schwer
Auch gut zu wissen: Sie wollen vor Ostern Eier auspusten und bemalen oder Ostereier färben? Dann lässt sich der Stempel auf dem Ei einfach mit etwas Essig entfernen.
Weiterlesen auf oekotest.de: