- Emmer wird seit tausenden von Jahren angebaut und zählt zu den ältesten Getreidesorten der Welt.
- Das Urgetreide ist robust, aber ertragsärmer als zum Beispiel Weizen.
- Emmer ist sehr gesund und verleiht Broten oder Gebäck einen würzigen Geschmack.
Emmer ist eine der ältesten Getreidesorten der Welt und zählt ebenso wie Einkorn und Hirse zu den Urgetreiden. Im Orient wurde Emmer, auch Zweikorn genannt, bereits vor etwa 10.000 Jahren angebaut. Auch im römischen Kaiserreich war Emmer sehr beliebt. Als ertragreichere Getreidesorten entdeckt wurden, wurde der Emmer in Europa jedoch vom Acker verdrängt. Doch das ändert sich nun nach und nach wieder.
Emmer: Robust, aber ertragsarm
Emmer besitzt zwei Körner pro Ähre, deshalb auch der Name Zweikorn. Das Urgetreide gehört zur Familie der Süßgräser und zur Gattung des Weizen und ist unserem heutigen Hartweizen sehr ähnlich: Beide wachsen hoch und entwickeln sehr harte Körner.
Emmer wird in Deutschland vorwiegend in der ökologischen Landwirtschaft angebaut. Die Pflanze gedeiht auch auf nährstoffarmen und trockeneren Böden und kommt ohne Pestizide aus. Sie zählt zu den Spelzgetreiden und ist deshalb von Natur aus resistent gegenüber Schädlingen, Pilzbefall und negativen Umwelteinflüssen. Die Spelze schützt jedes Korn mit einer festen Hülle und macht sie länger lagerbar.
Die Spelze muss jedoch nach der Ernte entfernt werden, was die Produktion im Vergleich zum Weizen aufwendiger macht. In Deutschland wird wenig Emmer angebaut, die Hauptanbaugebiete liegen heute im nahen und mittleren Osten, zum Beispiel in der Türkei und in Israel.
Emmermehl und ganze Körner
Emmer ist als ganzes Korn, Flocken, Schrot oder als Mehl erhältlich. Emmerkörner sind herzhaft und nussig im Geschmack. Emmermehl ist relativ grob und grießähnlich. Zu kaufen gibt es die Emmerprodukte vor allem im Biomarkt oder Reformhaus.
Es gibt weißen, roten und schwarzen Emmer. Die Körner des schwarzen Emmer besitzen eine schwarze Färbung, die das Getreide vor UV-Licht schützt. Dadurch ist Schwarzer Emmer sehr widerstandsfähig.
Wie gesund ist Emmer?
Emmer ist ein sehr gesundes Getreide mit vielen Mineralstoffen und einem hohen Eiweißgehalt. Durch den hohen Proteinanteil ist das Urgetreide deutlich gesünder als helles Weizenmehl. Außerdem enthält Emmer viel Zink, Eisen, Magnesium und Vitamin E. Die Carotinoide im Emmer stärken die Sehkraft.
Als Vorfahre des Weizens enthält Emmer Gluten, allerdings in relativ geringer Menge. Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit (Zölialkie) greifen dennoch besser zu Hirse, Quinoa oder Buchweizen.
Emmer kochen: Rezeptideen mit Emmer
Emmer eignet sich sehr gut für die Zubereitung von Brot und Gebäck. Brote mit Emmermehl haben eine dunkle Färbung und ein würziges Aroma. Reines Emmerbrot gibt es jedoch selten zu kaufen, da das Urgetreide schlechter klebt als zum Beispiel Weizen. Gemischt mit Vollkornmehl können Sie aus Emmermehl aber herzhafte Brote mit nussigem Aroma backen.
Da Emmer Hartweizengrieß ähnelt, eignet er sich auch gut für Pasta. Die Nudeln bleiben durch das harte Korn schön bissfest. Auch für vegetarische Bratlinge ist Emmer eine leckere Idee.
Emmer zubereiten
Wenn Sie die ganzen Emmerkörner kochen, haben Sie eine tolle Einlage für Suppen, Eintöpfe und Salate. Bringen Sie Emmer dazu in einem Topf mit Wasser zum Kochen. Sobald das Wasser kocht, schalten Sie den Herd aus und lassen den Emmer 20 bis 30 Minuten köcheln und quellen.
Auch Biertrinker kommen auf ihre Kosten: Aus Emmer wird Bier gebraut. Mit dem würzigen Emmer entstehen dunkle, meist trübe und sehr würzige Biere.
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