Das Testergebnis ist bitter für alle, die fair gehandelten Reis kaufen wollen: Ausgerechnet der Basmatireis von Gepa ist mit dem Gesamturteil "ungenügend" einer der Testverlierer. Insgesamt fallen zwei Produkte mit "ungenügend" durch den Test, die Mehrheit schneidet mittelmäßig ab. Immerhin vier Produkte bewerten wir mit Bestnote. Fünf weitere sind mit "gut" empfehlenswert. Getestet wurde Basmatireis, Parboiled-Langkorn-Reis sowie Vollkornreis.
Gepa-Basmatireis mit Mineralöl belastet
So viel zum Überblick, zurück zum Basmatireis von Gepa: Das Produkt kritisieren wir vor allem aufgrund der Mineralölbelastung. Der Gehalt ist aus unserer Sicht "stark erhöht". Zudem stecken auch noch aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) im Gepa-Reis. Das ist bedenklich, denn unter den MOAH können auch krebserregende Verbindungen sein. Sie sollten deshalb unserer Ansicht nach überhaupt nicht in Lebensmitteln vorkommen.
Anhand der Laboranalyse lässt sich nicht feststellen, woher das Mineralöl stammt. Möglich wäre aber, dass es von den Jutesäcken stammt, in denen der Reis traditionell transportiert wird, oder aber von Kartonverpackungen und mineralölbasierten Druckfarben.
Mineralöl beanstanden wir insgesamt sieben Mal im Test, MOAH hat das Labor in zwei Produkten nachgewiesen.
Anteil an Basmatireis in Gepa-Produkt zu gering
Weitere Kritik gibt es für den zu geringen Anteil an Basmatireis im Produkt von Gepa. Denn Basmatireis ist eine Spezialität, die nach dem britischen Code of Practice on Basmati höchstens sieben Prozent fremde Reissorten zulässt. Eine von uns in Auftrag gegebene DNA-Analyse zeigt: Der Fremdreisanteil im Gepa-Reis liegt bei 20 Prozent.
Der Reis stammt aus Indien. Laut Rückmeldung von Nevdanya, dem Partner von Gepa, wurde in einem der Dörfer eine alte Basmatisorte angebaut. Aktuell werde in den Dörfern ausschließlich die Basmatisorte Dehraduni Typ 3 angebaut. Außerdem gibt es nach Angaben des Anbieters neben dem britischen Code of Practice zu Basmatireis auch noch andere, längere Listen von Basmatisorten, die zur Definition von echtem Basmatireis dienen.
Doch die Analyse des von uns beauftragten Labors bestätigt: Der Duftgen-Anteil weist auf eine eindeutige Beimengung von einem unbekannten Reis hin, der nicht den zur Definition herangezogenen Varietäten entspricht. Sowohl das Labor als auch wir sehen den britischen Code of Practice für Basmatireis als solide Bewertungsgrundlage an.
Gepa-Reis: Arsen nur in Spuren festgestellt
Krebserregendes Arsen hat das Labor im Gepa-Reis nur in Spuren festgestellt. In zwölf Marken im Test sind die Arsengehalte dagegen "erhöht" oder sogar "stark erhöht". Natur- und Parboiled-Reis sind hauptsächlich damit belastet. Wie kommt das?
Arsen kommt natürlicherweise im Boden vor, es kann aber auch durch Klärschlamm oder Phosphatdünger ins Grundwasser gelangen. Weil Reis mit den Wurzeln unter Wasser angebaut wird, nimmt dieser besonders viel Arsen auf. Ungeschälter Naturreis ist in der Regel stärker belastet als geschälter Reis, weil die Pflanze den Stoff vor allem in den Randschichten anreichert.
Geschmacklich haben wir nichts zu bemängeln. Die Sensorik-Experten schmeckten eine deutliche Basmatinote heraus – so sollte es auch sein.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil Mineralöl, MOAH und zu wenig Basmatireis im Gepa-Produkt enthalten sind, ziehen wir sechs Noten ab. ÖKO-TEST bewertet nicht schlechter als "ungenügend", damit lautet das Gesamturteil "ungenügend". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
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