Ob Rösti, Kartoffelsalat, Gratin oder Bratkartoffeln: Rund 56 Kilogramm Kartoffeln verspeist jeder Deutsche im Jahr. Kein Wunder, schließlich macht sich die Kartoffel nicht nur in vielen Gerichten gut, sondern schmeckt auch als vielseitige Beilage.
Wer Kartoffeln kauft, kann auf dem Schild sehen, ob es sich bei den Kartoffeln um festkochende, vorwiegend festkochende oder mehlig kochende Kartoffeln handelt. Je nach Gericht eignet sich eine bestimmte Sorte am besten für die Zubereitung. Aber wie war das noch mal? Welche Kartoffeln soll ich für Kartoffelbrei verwenden? Welche Kartoffel ist die beste Wahl für Salz-, Pell- oder Ofenkartoffeln? Und mit welchen Kartoffeln werden die selbst gemachten Pommes innen weich und außen schön knusprig?
Wir erklären, was Sie zu den verschiedenen "Kochtypen" wissen sollten, und stellen die beliebtesten Kartoffelsorten vor.
Kleine Kartoffelkunde: Welche Kartoffel für welches Gericht?
Die tolle Knolle hat es in sich: Kaum ein Gemüse eignet sich für so viele unterschiedliche Gerichte – und ist zudem noch äußerst preisgünstig und auch von Kochanfängern zuzubereiten. Und noch ein Punkt geht an die Kartoffel: Sie ist überaus gesund.
Kartoffeln sind reich an Kohlenhydraten, Eiweiß, Kalium, Magnesium und Eisen. Auch Vitamine (B1, B2 und C) sind in der Knolle reichlich zu finden. Kartoffeln bestehen außerdem zu 80 Prozent aus Wasser und sind damit kalorienarm.
Nach ihren Kocheigenschaften werden Kartoffeln in drei Kategorien unterteilt:
- Festkochende Kartoffeln
- Vorwiegend festkochende Kartoffeln
- Mehlige Kartoffeln
Verantwortlich für die unterschiedlichen Eigenschaften ist vor allem ihr jeweiliger Stärkegehalt: Die Stärke sorgt beim Kochen dafür, dass die Kartoffeln weich und locker werden. Deshalb enthalten festkochende Kartoffeln weniger Stärke als mehlig kochende. Frühkartoffeln haben übrigens den niedrigsten Stärkegehalt.
Infos über die jeweilige Kartoffelsorte, ihre Eigenschaften und ihre Herkunft finden Sie übrigens auf dem Etikett.
Übersicht: Welche Kartoffel zu welchem Gericht passt
Die Kartoffelknolle lässt sich kochen, stampfen, braten, frittieren und und und. Unsere Übersicht zeigt, wann welche Kartoffel am besten passt:
- Bratkartoffeln: festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln
- Chips: festkochende Kartoffeln
- Gnocchi: mehlig kochende Kartoffeln
- Grillkartoffel: mehlig kochende Kartoffeln
- Kartoffelbrei: mehlig kochende Kartoffeln
- Kartoffelgratin: festkochende Kartoffeln
- Kartoffelknödel: mehlig kochende Kartoffeln
- Kartoffelpuffer: vorwiegend festkochende Kartoffeln
- Kartoffelsalat: festkochende Kartoffeln
- Kartoffelspalten: festkochende Kartoffeln
- Kartoffelsuppe: mehlig kochende Kartoffeln
- Kroketten: mehlig kochende Kartoffeln
- Ofenkartoffel: mehlig kochende Kartoffeln
- Pellkartoffeln: festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln
- Pommes Frites: vorwiegend festkochende Kartoffeln
- Reibekuchen: vorwiegend festkochende Kartoffeln
- Rösti: Für Rösti aus rohen Kartoffeln eignen sich mehlig kochende Sorten am besten. Für die Zubereitung aus gekochten Kartoffeln sind festkochende Kartoffeln die beste Wahl.
- Salzkartoffeln: festkochende oder vorwiegend festkochende Kartoffeln
- Schupfnudeln: mehlig kochende Kartoffeln
Welche Kartoffel zu welchem Gericht passt, hängt natürlich auch von Ihren individuellen Vorlieben ab – und der jeweiligen Sorte. Hier gilt – wie meist beim Kochen: Experimentieren ist erlaubt.
Festkochende Kartoffel: Die "al dente"-Kartoffel
Festkochende Kartoffeln haben einen verhältnismäßig niedrigen Stärkegehalt (rund 14 Prozent), ihre Schale platzt beim Kochen nicht auf und sie behalten ihre Konsistenz. Im fertig gekochten Zustand sind sie bissfest, bei Nudeln würden wir sie als "al dente" bezeichnen.
Für welche Gerichte eignen sich festkochende Kartoffeln? Festkochende Kartoffeln sind ideal für Speisen, bei denen dünne, schnittfeste bis feste Kartoffelscheiben gefragt sind. Sie machen sich deshalb gut in Gratin, Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und selbst gemachten Chips.
Fünf bekannte festkochende Kartoffelsorten: Annabelle, Ditta, Hansa, Linda und Nicola.
Vorwiegend festkochende Kartoffel: Die Kartoffel "für alle Fälle"
Vorwiegend festkochende Kartoffeln sind nicht ganz so fest wie festkochende Sorten; ihr Stärkegehalt liegt bei ca. 15 Prozent.
Für welche Gerichte eignen sich vorwiegend festkochende Kartoffeln? Vorwiegend festkochende Kartoffeln eignen sich für Bratkartoffeln, Pellkartoffeln, Salzkartoffeln, Pommes Frites, Eintöpfe, Gnocchi oder Schupfnudeln.
Fünf beliebte vorwiegend festkochende Kartoffelsorten: Finka, La Bonnotte, Lady Balfour, Laura und Marabel.
Mehlig kochende Kartoffeln: Besonders aromatisch und eher weich
Mehlig kochende Kartoffeln enthalten am meisten Stärke (ca. 16,5 Prozent). Sie zerfallen leicht beim Kochen und sind damit perfekt für Kartoffelpüree und Kartoffelsuppen. Beim Kochen platzen mehlig kochende Kartoffeln auf.
Für welche Gerichte eignen sich mehlig kochende Kartoffeln? Mehlig kochende Kartoffeln sind geeignet für Kartoffelbrei, Eintöpfe, Knödel, Reibekuchen, Kartoffelpuffer, Kroketten, Gnocchi, Kartoffelsuppe, Ofenkartoffeln und Grillkartoffeln.
Fünf beliebte mehlig kochende Kartoffelsorten: Ackersegen, Adretta, Agria, August und Bintje.