Beim Weihnachtsessen soll eigentlich alles perfekt sein. Wenn es aber anders kommt als geplant, brauchen Sie nicht gleich das Küchenhandtuch werfen. Wir geben Tipps, wie Sie das Festmahl noch retten können.
- Ist der Weihnachtsbraten trocken und zäh, hilft es, ihn kurz in Soße einzulegen. Auch wenn er zu salzig schmecken sollte, kann aus ihm noch ein appetitlicher Hauptgang werden.
- Versalzene Soßen oder Suppen lassen sich mithilfe verschiedener Zutaten vor dem Müll bewahren. Einfache Kniffe gibt es auch gegen zu viel Fett, Schärfe oder Klumpen.
- Matschige Knödel können Sie noch zu einer leckeren Beilage verarbeiten.
Weihnachtsbraten ist zu zäh oder trocken
Wenn der Weihnachtsbraten zu trocken oder zäh ist, müssen Sie ihn nicht gleich wegwerfen. Schneiden Sie ihn einfach in dünne Scheiben und lassen Sie diese für ein paar Minuten in der Soße ziehen. Durch die Feuchtigkeit wird das Fleisch wieder zart und saftig. Genauso können Sie vorgehen, wenn der Fisch zu trocken ist.
Tipp fürs nächste Mal: Braten Sie das Fleisch vorab in der Pfanne von allen Seiten an, sodass eine knusprig braune Kruste entsteht. Dann bleibt es beim Garen im Ofen schön saftig. Zudem sollten Sie genug Zeit für das Auftauen einplanen. Denn je schneller rohes Fleisch auftaut, desto mehr Flüssigkeit verliert es. Die Folge: Es wird trocken und zäh.
Idealerweise verarbeiten Sie hochwertiges Bio-Fleisch, am besten aus der Region. Denn Fleisch aus Turbomast hat oft einen hohen Wasseranteil, wodurch beim Braten viel Saft austritt.
Der Braten ist versalzen: Was hilft?
Ist der Weihnachtsbraten zu salzig geraten, hilft ein simpler Trick: Schneiden Sie ihn in kleine Stücke und vermischen Sie diese mit einer ungewürzten Beilage, zum Beispiel Reis.
Eine andere Methode ist, das Fleisch mit Honig zu bestreichen – das hilft übrigens auch gegen zu viel Schärfe. Ein angenehmer Nebeneffekt ist, dass der Braten dadurch eine schöne Kruste bekommt.
Wenn Ihnen die Süße nicht zusagt, probieren Sie es einfach mit sauren Zutaten. Sie können etwa Zitronen- oder Orangensaft, Essig oder Weißwein hinzugeben. In jedem Fall gilt: Gehen Sie behutsam vor, damit das Festmahl nicht zu süß oder sauer schmeckt.
Suppe oder Soße ist zu salzig
Der Klassiker unter den Küchenpannen: Einmal nicht aufgepasst, und es landet ein großer Haufen Salz in der Soße oder Suppe. Wenn Sie schnell sind, können Sie ihn noch herauslöffeln, bevor er sich auflöst.
Oft stellt man aber erst beim Abschmecken fest, dass die Speise versalzen ist. Dann haben Sie mehrere Möglichkeiten. Sie können zum Beispiel die Soße mit Flüssigkeit strecken – klassischerweise mit etwas Wasser oder Wein.
Zum Neutralisieren bieten sich auch Milchprodukte an. Neben Milch eignen sich dafür Sahne, Creme fraîche, Quark oder Frischkäse. Es kann sein, dass Sie die Soße oder Suppe danach wieder andicken und nachwürzen müssen. Nehmen Sie zum Nachwürzen besser andere Gewürze als Salz, um nicht in dieselbe Falle zu tappen. Dafür können Sie außerdem, falls gerade vorhanden, angebratene Zwiebel- und Knoblauchstücke verwenden.
Auch Brot und Gemüse nehmen Salz auf
Es gibt noch einen anderen Weg, um versalzene Soßen oder Suppen zu retten. Dafür brauchen Sie Kartoffeln oder Karotten. Schälen Sie das Gemüse, schneiden es in grobe Stücke und kochen Sie diese für rund zehn Minuten mit. Der Trick dahinter: Das Gemüse zieht das überflüssige Salz heraus. Vor dem Servieren entfernen Sie die natürlichen Salzbinder wieder.
Übrigens: Wenn das Gericht zu scharf geworden ist, können Sie diese Methode ebenfalls anwenden, oder Sie geben Brühe, Wein oder Milch dazu.
Statt Gemüse können Sie bei versalzenen Speisen auch trockenes Brot mitkochen. Sie sollten allerdings eine Brotart wählen, die sich nicht sofort in der Flüssigkeit auflöst. Alternativ sollen auch Backpflaumen helfen. Sie müssen gut eine Viertelstunde mitgaren.
Weitere Tipps zu versalzenen Gerichten: Zu viel Salz im Essen? So lässt sich versalzenes Essen retten
Die Soße ist klumpig oder fettig
Die Soße ist zu fettig? Kein Problem: Schöpfen Sie das Fett direkt mit der Kelle ab, oder lassen Sie die Soße abkühlen und stellen Sie diese in den Kühlschrank. Das Fett wird oben fest und kann einfach abgenommen werden.
Noch schneller klappt das Entfetten mit Eiswürfeln: Wickeln Sie die Eiswürfel in ein Tuch oder Küchenkrepp und fahren Sie damit über die Soße. So bleibt das Fett am Tuch haften.
Wenn die Soße hingegen klumpig ist, seihen Sie diese durch ein Sieb. Danach kochen Sie die Soße noch einmal kurz auf. Alternativ können Sie die Soße vorsichtig pürieren.
Die Soße ist zu flüssig: So wird sie dicker
Auch eine zu dünne Bratensoße können Sie leicht retten. Mehl und Speisestärke sind bewährte Helfer, egal, ob Sie eine helle oder dunkle Soße zubereiten.
Verrühren Sie ein bis zwei Esslöffel Mehl oder die Speisestärke mit etwas kaltem Wasser in einer Tasse, bis die Mischung frei von Klumpen ist. Geben Sie die Mischung dann unter ständigem Rühren der köchelnden Soße hinzu.
Die Knödel zerfallen: Was tun?
Kartoffel- oder Semmelknödel sind eine beliebte Beilage zum Festmahl. Ein typischer Fehler ist, sie in sprudelnd heißes Wasser zu geben, statt sie nur ziehen zu lassen – dadurch zerfallen sie. Die matschige Optik lässt sich leider nicht mehr ändern.
Was aber bleibt, ist, eine andere Beilage aus den Knödeln zu machen. Sie können etwa zu einem leckeren Gröstl verarbeitet werden. Dabei handelt es sich um ein Pfannengericht aus Österreich, das eigentlich mit Kartoffeln und Fleischresten gekocht wird.
Die zerkochten Knödel müssen Sie hierfür vorsichtig abgießen und gut abtropfen lassen. Danach zerkleinern Sie diese in kleine Stücke oder Scheiben. Dann werden sie gewürzt und mit Speckwürfeln angebraten. Die zerfallenen Knödel schmecken aber auch überbacken gut: Bereiten Sie eine Speck-Sahnesauce zu und übergießen Sie damit die Knödel in einer Auflaufform oder kleinen Schälchen. Zum Schluss streuen Sie Käse darüber.
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