In seiner rohen Form enthält Kakao viele wichtige Nährstoffe, darunter die Mineralien Magnesium, Kalium und Eisen. Außerdem stecken in Rohkakao Antioxidantien, Gerbstoffe, Koffein und die Inhaltstoffe Anandamid, Dopamin und Serotonin und Tryptophan, die stimmungsaufhellend wirken können.
Nicht umsonst ist Rohkakao in den letzten Jahren zum Superfood erkoren worden und im Handel in Form von Kakaonibs, Superfood-Riegeln und sogar als Tafelschokolade erhältlich.
Diese positiven Eigenschaften des rohen Kakaos treffen jedoch nicht auf die Getränkepulver zu, die in den Verkaufsregalen stehen. Vielmehr gibt es gute Gründe auf Kakaopulver zu verzichten.
Drei Gründe, die gegen Kakao sprechen
1. Viel zu viel Zucker
Die meisten Kakaopulver enthalten viel zu viel Zucker. So war Zucker auch die Hauptzutat aller Kakaopulver in unserem Test. Teilweise stießen wir auf Zuckergehalte von bis zu 87 Prozent.
Das Problem: Mit nur einer einzigen Portion solcher zuckerhaltigen Kakaopulver nehmen Kinder bereits mehr Zucker zu sich als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag empfiehlt. Kein guter Start in den Tag. Zumal aktuell bereits 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland als übergewichtig gelten, sechs Prozent sogar als fettleibig.
2. Kakaopulver können Schadstoffe enthalten
Das zeigt unser aktueller Test. Mehrere Kakaopulver enthalten Mineralölbestandteile, genau gesagt: gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Zudem sind wir mehrfach auf das Schwermetall Cadmium gestoßen.
Zur Erklärung: MOSH reichern sich im menschlichen Fettgewebe und der Leber an. Sie sind die wohl größte Verunreinigung im menschlichen Körper. Cadmium dagegen reichert sich besonders in Leber und Niere an und kann die Organe über längere Zeit schädigen.
3. Problematischer Anbau und schlechte Arbeitsbedingungen
Der Großteil des weltweit gehandelten Kakaos stammt aus Westafrika. Für den Anbau von Kakaobäumen werden dort ganze Wälder gerodet, mit schwerwiegenden Folgen für die heimische Tier- und Pflanzenwelt. Der Einsatz von giftigen Pestiziden belastet die Umwelt zusätzlich und darüber hinaus auch die Gesundheit der Kakaobauern und Arbeitern auf den Plantagen.
Gleichzeitig sind existenzsichernde Löhne im Kakaoanbau immer noch nicht gegeben. Ein Beispiel: Die monatliche Lücke zwischen dem tatsächlichen Einkommen (196 Dollar) eines Kakaobauern in der Elfenbeinküste und dem existenzsichernden Einkommen von 543 Dollar beträgt 347 Dollar beträgt.
Weil Kinder billigere Arbeitskräfte sind, werden sie stattdessen auf die Plantagen geschickt. Bedeutet: Kinderarbeit ist bis heute ein Problem im Kakaoanbau.
So wird der Kakaokonsum gesünder und fairer
Das rät ÖKO-TEST:
- Kakao lieber selber mischen: Verwenden Sie dafür puren Kakao und süßen Sie ihn nach Belieben.
- Auf Kakao aus fairem Handel setzen: Fairtrade-Siegel liefern einen ersten Anhaltspunkt. In unserem Test hat sich gezeigt: In puncto transparente Lieferketten und faire Löhne setzen die Hersteller Rapunzel und Gepa Maßstäbe. Daran dürfen sich die anderen Hersteller gerne orientieren.
- Weniger ist mehr: Statt Kakao täglich zum Frühstück zu trinken, lieber als Süßigkeit betrachten und nur gelegentlich genießen.
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