Senf, wie es ihn als Würzpaste zu kaufen gibt, besteht hauptsächlich aus gemahlenen Senfsamen, Wasser, Essig und Gewürzen. Das steht für lange Haltbarkeit, denn keine dieser Zutaten verdirbt besonders schnell. Vor allem dann nicht, wenn der Senf richtig gelagert wird: nämlich kühl, trocken und dunkel. So kann Tafelsenf in verschlossenem Zustand mehrere Jahre genießbar bleiben.
Auch das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) ist dabei noch kein K.-o.-Kriterium. Senf gehört – wie auch Essig, Honig, Konservennahrung, Öl, Tiefkühlprodukte, Salz, Wasser oder Zucker – zu den Lebensmitteln, die oft über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar bleiben.
Zur Erinnerung: Das MHD ist kein Verbrauchs- oder Verfallsdatum, d.h. das MHD gibt lediglich an, bis wann ein ungeöffnetes Produkt mindestens bedenkenlos verzehrt werden kann (vorausgesetzt, es wurde wie vom Hersteller empfohlen aufbewahrt).
Wie lange ist Senf haltbar? Alles Wichtige
Kann Senf trotzdem schlecht werden? Ja, natürlich. Trotz seiner langen Haltbarkeit wird auch Senf irgendwann schlecht. Vor allem dann, wenn die Senftube oder das -glas bereits geöffnet wurden und die Würzpaste so schon einmal mit Keimen bzw. Sporen in Berührung gekommen ist, die sich in der Luft befinden. Auch Hitze beschleunigt den Verderb.
Wie lange eine konkrete Senftube bzw. ein spezielles Senfglas nach dem Öffnen genießbar bleibt, hängt von der Sorte und den Zutaten, aber vor allem von den Lagerbedingungen ab. Tipp: Auf dem Produkt vermerken, wann es zum ersten Mal geöffnet wurde. Das hilft später, einzuschätzen, ob eine Tube schon drei Jahre offen ist – oder erst drei Monate.
Muss Senf im Kühlschrank aufbewahrt werden? Nein und ja. Hersteller empfehlen, Senf nach dem Öffnen im Kühlschrank zu lagern. Zuvor reicht eine ungekühlte Lagerstelle aus, die aber dunkel und trocken sein sollte, beispielsweise eine Küchenschublade.
Schlechter Senf: So erkennen Sie ihn
Wie erkenne ich, ob mein Senf noch genießbar ist? Einfach: Machen Sie den "Sinnes-Check" und halten Sie Ausschau nach Farb-, Geruchs-, Geschmacks- oder Konsistenzveränderungen. Konkret bedeutet das:
- Senfglas von außen betrachten: Sind Schimmel oder Verfärbungen zu erkennen?
- Etwas Senf auf den Teller geben: Hat sich die Konsistenz geändert? Stimmt die Farbe noch?
- Die Nase nutzen: Riecht die Paste säuerlich oder muffig?
- Vorsichtig kosten: Schmeckt alles, wie es soll?
Wenn Ihnen bei diesem Sinnes-Check nichts Ungewöhnliches auffällt, sollte Ihr Senf noch problemlos genießbar sein, selbst wenn das MHD bereits erreicht wurde.
Kann Senf schlecht werden? Weitere Tipps
- Wenn sich oben auf dem Senf etwas Flüssigkeit abgesetzt hat, ist das kein Zeichen für Verderb, sondern ganz normal. Ein gründliches Umrühren im Senfglas behebt das Problem.
-
Selbst gemachter Senf ist nicht so lange haltbar wie gekaufter, da er nicht unter vergleichbar sterilen Bedingungen hergestellt wurde.
- Wer nicht mit dem schmutzigen Messer ins Senfglas greift, sondern ausschließlich einen sauberen Löffel nutzt, transportiert keine Keime in die Paste und hat so länger etwas von seinem Produkt.
Senf bei ÖKO-TEST
Wir haben Senf erst vor Kurzem untersuchen lassen. Die gute Nachricht: Acht mittelscharfe Senfe schneiden mit Bestnote ab. Alle Produkte und Test-Ergebnisse im ePaper – klicken Sie einfach auf den Kasten: