Woran erkennt man, dass Speiseöl abgelaufen ist?

Autor: Lino Wirag | Kategorie: Essen und Trinken | 29.07.2024

Woran erkennt man, dass Öl schlecht ist?
Foto: Shutterstock/valerii vysotkov

Speiseöl kann schlecht werden? Allerdings. Wir verraten Ihnen, woran Sie verdorbenes Oliven-, Raps- oder Sonnenblumenöl erkennen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum allein ist nämlich noch kein Anhaltspunkt.

Zunächst einmal gilt: Jede Flasche Speiseöl ist mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) versehen, das sich auf das ungeöffnet Produkte bezieht. Verschlossen sind Raps-, Sonnenblumenöl & Co. mindestens ein halbes Jahr bis höchstens zwei Jahre haltbar.

Die großen Unterschiede in der Haltbarkeit verschiedener Öle gehen auf die konkrete Frucht zurück, deren Öl ausgepresst wurde, sowie auf die jeweilige Herstellungsweise (kaltgepresst, raffiniert etc.). Und: Das MHD ist natürlich nur dann ein hilfreicher Indikator, wenn das Öl korrekt gelagert wurde – nämlich lichtgeschützt und kühl.

Mindesthaltbarkeit als Orientierungshilfe

Ebenfalls wichtig zu wissen: Das MHD auf Speiseöl ist – wie bei allen anderen Lebensmitteln auch – nur eine Angabe dazu, bis zu welchem Datum das betreffende Produkt laut Hersteller mindestens unbedenklich genießbar ist. Das MHD ist deshalb nicht mit einem Ablauf- oder Verzehrdatum zu verwechseln, das nicht überschritten werden sollten.

Sie sollten das MHD deshalb als Unter- und nicht als Obergrenze betrachten und vor allem als Orientierungshilfe verwenden: Die meisten Produkte können noch bedenkenlos verzehrt werden, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum erst vor Kurzem erreicht wurde.

Wurde Speiseöl erst einmal geöffnet, bleibt es – auch hier: je nach Sorte, Lagerung und Produktionsverfahren – problemlos zwischen drei und 12 Monate verwendbar.

Aber ob Olive, Sesam oder Traubenkern: Mit der Zeit bilden sich in allen Speisefetten aufgrund von Oxidationsprozessen ungenießbare Substanzen. Fachlich spricht man von Fettverderb, alltagssprachlich vom Ranzigwerden. Und nicht nur die fetteigenen Zerfallsprozesse setzen Speiseöl mit der Zeit zu, sondern auch beispielsweise Bakterien oder Schimmel.

So erkennen Sie verdorbenes Speiseöl

Nicht mehr genießbares, ranziges Speiseöl können Sie in aller Regel recht einfach an seinem säuerlichen oder muffigen Geruch erkennen, notfalls mithilfe einer vorsichtigen Geschmacksprobe. Verlassen Sie sich hier am besten nicht auf irgendwelche Haltbarkeitsdaten, sondern vertrauen Sie Ihren Sinnen.

Konkret: Wenn etwas – hier: Speiseöl – anders aussieht, sich anders anfühlt, anders riecht oder schmeckt als gewöhnlich, ist Vorsicht angebracht.

Flocken im Öl sind unbedenklich

Bei einigen Speiseölen (z.B. bei Olivenöl) gilt jedoch eine wichtige Ausnahme: Diese Öle können ausflocken oder Schlieren bilden, weil sich mit der Zeit bestimmte Pflanzenbestandteile absetzen, die beim Pressen auf natürliche Weise ins Öl gelangen. Dabei handelt es sich um einen unbedenklichen Prozess: Wenn das Öl ansonsten wie gewohnt riecht und schmeckt, können Sie es bedenkenlos verwenden, zumal sich etwaige Flocken beim Erwärmen auflösen.

Ansonsten gilt: Öl, das eine der "Sinnesproben" nicht besteht, sollte nicht mehr zu Speisezwecken verwendet werden; und zwar nicht nur, weil es vermutlich scheußlich schmeckt. Gegen den Verzehr von ranzigem Öl sprechen auch gesundheitliche Bedenken: Eine nigerianische Studie aus dem Jahr 2018 weist beispielsweise darauf hin, dass ranziges Öl freie Radikale bilden und zu Verdauungsbeschwerden führen kann. Wird einmal versehentlich eine geringe Menge verdorbenes Öl verzehrt, bleibt das aber normalerweise gesundheitlich folgenlos.

Speiseöl entsorgen: Tipps

Zum Schluss: Ranziges Speiseöl gehört natürlich weder in den Ausguss noch in die Toilette, sondern muss über den Restmüll entsorgt werden. Alternativ können Sie es beispielsweise noch zur Holzpflege nutzen. Klicken Sie für mehr Informationen auf den folgenden Kasten:

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