Schnittlauch (Allium schoenoprasum) gehört zu den beliebtesten und unkompliziertesten Küchenkräutern und ist hierzulande quasi ein Universalwürzkraut, das sich in vielen Gerichten gut macht. Schnittlauch schmeckt im Quark, in Salatsaucen, in Suppen und als aromatisches Pesto.
Aus den Schnittlauchhalmen entwickeln sich im Frühling und Sommer nach einer gewissen Zeit des Wachstums erst Knospen und dann hübsche, weiß, rosa oder violett blühende Blüten. Was dann? Im Netz ist hin und wieder zu lesen, dass blühender Schnittlauch besser nicht mehr gegessen werden sollte. Ist er womöglich giftig geworden? Hier können wir ganz klar Entwarnung geben.
Schnittlauch blüht: Darf ich ihn noch essen?
Schnittlauch ist niemals giftig – und Sie können ihn problemlos auch dann verzehren, wenn er Knospen oder Blüten gebildet hat.
Aber: Auch wenn der blühende Schnittlauch weiterhin genießbar bleibt: Wie alle Kräuter ist der Schnittlauch vor der Blüte am aromatischsten.
Sobald sich Knospen bilden, werden die Halme dicker und kräftiger, um die große Blüte tragen zu können. Das hat den Nebeneffekt, dass die Halme beginnen, holziger zu schmecken. Wenn die Pflanze zu blühen beginnt, braucht sie dafür viel Kraft, die dann an anderer Stelle fehlt – das feine Aroma lässt nach, und der Schnittlauch bekommt einen bitteren Beigeschmack.
Sind Schnittlauchblüten essbar?
Nicht nur die grünen Halme des Schnittlauchs, sondern auch die Knospen und Blüten sind essbar. Die lila Blüten des Schnittlauchs sind eine gute Alternative für alle, denen der scharfe Schnittlauchgeschmack zu stark ist. Die lila Blüten zeichnen sich durch einen süßlichen, frischen Geschmack und natürlich ein leichtes Schnittlauch-Aroma aus.
Vor dem Verzehr vorsichtig auf Insekten untersuchen, die der blühende Schnittlauch angezogen haben könnte.
Blühender Schnittlauch: 4 Vorteile
Wenn Sie einen Teil Ihres Schnittlauchs blühen lassen, hat das mehrere Vorteile:
- Blühender Schnittlauch zieht Insekten wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge an. Schnittlauch gilt als Bienenweide.
- Nach dem Abblühen sollten Sie das alte Laub und die Blüten entfernen. Die Schnittlauchpflanze erneuert sich dann und treibt erneut aus.
- Wenn Sie den Schnittlauch nicht vor der Blüte zurückschneiden, verteilen sich die Samen. Schnittlauch keimt schnell, sodass Sie bald leckeren Schnittlauch-Nachwuchs im Garten haben werden.
- Die kugeligen Blüten des Schnittlauchs sind auch in der Vase hübsch anzusehen. Seine große Schwester ist übrigens der Zierlauch mit seinen großen Blütenkugeln, der im Garten oder in Kübeln eindrucksvoll aussieht:
Schnittlauch ernten – so geht's
- Sie können beim Schnittlauch immer so viel abschneiden, wie Sie gerade benötigen.
- Schneiden Sie den Schnittlauch mit einem sauberen, scharfen Messer ab.
- Kürzen Sie die Halme in der Höhe von zwei bis drei Zentimetern über der Erde. Nach dem Zurückschneiden sollten Sie die Wurzeln des Schnittlauchs auflockern, ihn düngen und gut wässern. Dann wird er bald wieder in voller Pracht wachsen.
- Sie können Schnittlauch von März bis in den Oktober hinein ernten.
- Schneiden Sie die Halme, die Sie verzehren möchten, am besten vor der Blüte ab – und lassen Sie einen Teil blühen: Die Insekten in der Nachbarschaft freuen sich darüber.
- Im Herbst sollten Sie den Schnittlauch radikal kürzen. Er ist winterhart und kann draußen bleiben – dazu schützen Sie ihn am besten mit einer Laubschicht. Wenn Sie ihn ins Haus holen, können Sie auch im Winter frischen Schnittlauch ernten.
- Schnittlauch schmeckt am besten frisch. Übrige Halme können Sie in einem Glas mit Wasser aufbewahren.