Knoblauch gehört in vielen Haushalten zum Standardrepertoire. Kein Wunder: Er ist vielfältig einsetzbar und verleiht vielen Speisen ein würziges Aroma. Zugleich gilt das Lauchgewächs aufgrund seiner sekundären Pflanzenstoffe, Vitamine und Mineralstoffe als sehr gesund.
Häufig wird Knoblauch auf Vorrat gekauft. Dabei kann es vorkommen, dass die Zehen beginnen, auszutreiben – vor allem bei falscher Lagerung. Dann bildet sich ein grüner Spross aus den Zehen, der stetig in die Höhe wächst.
Das dürfte so manchen verunsichern und vor die Frage stellen, ob der keimende Knoblauch noch essbar ist oder besser entsorgt werden sollte.
Keimender Knoblauch: Ist er noch essbar?
Wer einen keimenden Knoblauch sieht, könnte sich an die Kartoffel erinnert fühlen. Es ist schließlich bekannt, dass keimende Kartoffeln mit Vorsicht zu genießen sind: Je stärker sie ausgekeimt haben, desto höher ist die enthaltene Menge an giftigen Glykoalkaloiden wie Solanin und Chaconin.
Diese Stoffe dienen der Kartoffel in der Natur als Fraßschutz. Bei Menschen können sie in hohen Dosierungen unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Fieber führen.
Für Knoblauch gilt das hingegen nicht: Bei gekeimten Knoblauchzehen gibt es – wie bei keimenden Zwiebeln – nichts zu befürchten. Der grüne Trieb mag ungewohnt aussehen, ist aber harmlos und gesundheitlich unbedenklich. Die Knoblauchzehen sind samt Trieben problemlos essbar.
Keimenden Knoblauch zeitnah verwerten
Sobald aus der Knoblauchzehe grüne Triebe wachsen, sollten Sie jedoch mit der Zubereitung nicht zu lange warten. Denn mit fortschreitender Keimung verliert das Gemüse an Geschmack. Zudem trocknet der Knoblauch aus und wird immer weicher. Das liegt daran, dass er seine Nährstoffe für die wachsenden Triebe einsetzt.
Der Knoblauchzeh lässt sich wie gewohnt zubereiten. Den Spross können Sie kleinschneiden und etwa als Bärlauch- oder Frühlingszwiebelersatz in einen Salat mischen. Alternativ schmeckt er auch auf einem Brot mit Frischkäse.
Sie können die keimenden Knoblauchzehen auch einzeln einpflanzen und daraus eine neue Knolle wachsen lassen. Allerdings sind hier die Erfolgschancen bei Knoblauch aus regionalem Anbau höher. Schließlich stammt der Knoblauch aus den Supermärkten meistens aus warmen Ländern. Die importierten Knollen sind daher die Temperaturen hierzulande nicht gewohnt.
Knoblauch richtig lagern
Damit der Knoblauch möglichst lange haltbar bleibt und nicht zu schnell keimt, sollte er richtig aufbewahrt werden. Die Knolle ist am besten an einem kühlen, trockenen und vor allem dunklen Ort aufgehoben. Ideale Lagerplätze sind somit der Keller oder Vorratsschrank. Liegt der Knoblauch hingegen an einem hellen bzw. warmen Platz, beginnt er relativ schnell, zu keimen.
Auf keinen Fall sollte der Knoblauch in den Kühlschrank gelegt werden: Abgesehen davon, dass sein markanter Geruch auf andere Lebensmittel wie Butter oder Käse übergehen kann, schadet ihm das Kondenswasser. Denn es lässt den Knoblauch schimmeln. Auch luftdichte Behälter wie Tupperdosen sind denkbar ungeeignet – in ihnen kann sich Feuchtigkeit ansammeln. Eine gute Wahl ist der klassische Knoblauchtopf, in dem Luft zirkulieren kann.
Wird die Knolle angebrochen, sollten so wenige Schutzschichten wie möglich entfernt werden. Denn diese halten den Knoblauch länger frisch. Wer zu viel Knoblauch gekauft hat, kann ihn theoretisch einfrieren, allerdings geht dadurch mit der Zeit viel Aroma verloren.
Wie lange ist Knoblauch haltbar?
Frischer, ungeschälter Knoblauch – zu erkennen an den grünen Stängeln und den violetten Farbtönen in der Schale – ist rund zwei Monate haltbar. Wurde die Knolle angebrochen, verkürzt sich naturgemäß die Haltbarkeit. Getrockneter Knoblauch bleibt dagegen deutlich länger frisch: Er hält sich sechs bis zwölf Monate.
Generell sollten Sie sich natürlich auf Ihre Sinne verlassen: Ist der Knoblauch stark geschrumpft, weich oder schimmelbefallen, ist er bereit für den Müll. Gleiches gilt, wenn er modrig riecht. Braune Stellen können hingegen einfach großzügig abgeschnitten werden.