Es sieht aus wie Wasser, schmeckt leicht süßsäuerlich, aber ohne typisches Kokosnussaroma: In tropischen Ländern wird es oft eisgekühlt in einer Kokosnuss mit abgeschlagener Spitze und Strohhalm als Streetfood am Straßenrand angepriesen. Und bei uns wird Kokoswasser als trendy Durstlöscher gehypt – allerdings in Flasche oder Tetrapack verpackt und nicht in einer Kokosnuss. Was ist dran am Hype?
Viel Mineralstoffe, kaum Kalorien – und nicht unbedingt nachhaltig
"Kokoswasser ist das Fruchtwasser der frischen, unreifen Kokosnuss", erklärt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern. Um es haltbar zu machen, wird es vor dem Abfüllen pasteurisiert.
Kokoswasser werde oft als ideales isotonisches Getränk für Sportler angepriesen. "Und tatsächlich ist der Gehalt an Kalium, Natrium, Magnesium und Kalzium vergleichsweise hoch", so Krehl. Ein weiterer Pluspunkt: Der Energiegehalt von reinem Kokoswasser ist mit 15 bis 20 Kilokalorien pro 100 Milliliter eher niedrig.
Jedoch: Was perfekt als Drink nach einer Joggingrunde oder Radtour klingt, sei es zumindest aus nachhaltiger Sicht nicht. "Es hat lange Transportwege hinter sich und macht damit den ökologischen Fußabdruck sehr groß", so Krehl. Wenig nachhaltig sind auch die Kokoswasser-Verpackungen: In der Regel handelt es sich hier um Einwegverpackungen, die für jede Menge Abfall sorgen. Mit ungefähr 2 Euro pro 300 ml ist Kokoswasser zudem ein teurer Durstlöscher.
Fazit: Aus ökologischer Sicht tun Sie der Umwelt nichts Gutes, wenn Sie regelmäßig Kokos-Drinks kaufen. Mineralwasser und Apfelschorle sind die bessere Alternative.
Taugt auch Kokosmilch als Durstlöscher?
Übrigens: Kokoswasser und Kokosmilch werden begrifflich oft in einen Topf geschmissen. Sie sind jedoch völlig unterschiedliche Dinge. Wie Kokosmilch gewonnen wird, beschreibt die Fachfrau so: Je älter die Kokosnüsse sind und je länger man sie lagert, desto weniger Wasser enthalten sie. Ist eine Kokosnuss etwa zwölf Monate gereift, lässt sich aus dem gepressten oder geraspelten Fruchtfleisch Kokosmilch gewinnen.
"Sie ist durch ihren hohen Fettgehalt sehr energiereich und im Gegensatz zum Kokoswasser nicht zum Durstlöschen geeignet", erklärt Krehl zur Kokosmilch. In der asiatischen Küche werde sie eher als Sahne-Ersatz genutzt.