Lila Flecken in Kartoffeln: Kann ich die Knolle jetzt noch essen?

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Essen und Trinken | 18.07.2024

Lila Flecken bei Kartoffeln: Was tun?
Foto: Shutterstock/S-motion

Beim Schälen von Kartoffeln zeigen sich hin und wieder bläulich-schwarze Verfärbungen im Fruchtfleisch der Knolle. Was hat es mit den Flecken auf sich? Reicht es aus, sie einfach wegzuschneiden?

Kartoffeln gehören zu unseren Grundnahrungsmitteln und sind eine beliebte – und sehr gesunde – Beilage. Die Knollen enthalten kaum Fett, versorgen den Körper gleichzeitig mit Ballaststoffen, Eiweiß, Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Darüber hinaus sind Kartoffeln auch gut für die Zukunft unseres Planeten: Stammt die Kartoffel aus regionalem Anbau, ist sie besonders nachhaltig. Da Kartoffeln in der Regel nicht bewässert werden, haben sie einen erfreulich guten ökologischen Fußabdruck.

Kartoffeln begeistern mit vielen Zubereitungsarten und unzähligen Rezepten: als Pellkartoffel, im Püree, in der Suppe, im Salat oder als Gratin. Am besten schält man die Knollen immer.

Violette Stellen bei Kartoffeln: Kann ich sie noch essen?

Beim Schälen von Kartoffeln kommt es allerdings immer wieder vor, dass eine äußerlich einwandfreie Knolle dunkle Stellen im Fruchtfleisch aufweist. Beim Anblick dieser unschönen Verfärbungen stellt sich die Frage: Woher kommen die Flecken? Und reicht es aus, wenn ich die Stellen großzügig herausschneide?

Daniela Krehl, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern, antwortet auf unsere Anfrage: "Die Flecken sehen zwar unappetitlich aus, sind aber gesundheitlich unbedenklich." Das heißt: Die Verfärbungen können mitgegessen werden.

Woher kommen die lilaschwarzen Flecken bei Kartoffeln?

Die sogenannte Schwarzfleckigkeit entsteht meist durch mechanische Belastungen. "Das kann passieren, wenn die Kartoffeln unsanft umgeschichtet oder auf andere Weise gedrückt oder gequetscht werden", erklärt Daniela Krehl.

Eine weitere Ursache können ungünstige Lagerbedingungen sein. "Vor allem, wenn Kartoffeln bei Temperaturen über 6 Grad gelagert werden, trocknen sie schnell aus. Das erhöht die Anfälligkeit für Schwarzfleckigkeit. Außerdem gilt: Je länger eine Kartoffel gelagert wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie schwarze Flecken entwickelt."

Bei den lilaschwarzen Stellen handelt es sich also nur um harmlose Druckstellen. Sie sind anfangs eher grau und verfärben sich nach einiger Zeit ins Schwarze. Die Druckstellen sind von außen nicht sichtbar, sondern zeigen sich erst beim Schälen oder Aufschneiden.

Da die Verfärbungen optisch nicht sonderlich ansprechend sind, können Sie sie einfach mit einem Messer herausschneiden oder mit dem Sparschäler entfernen.

Schwarzfleckigkeit bei Kartoffeln vermeiden

Um die Schwarzfleckigkeit zu vermeiden, sollten die Kartoffeln schonend transportiert und nicht mit Schwung umgeschüttet werden. Auch eine kühle, dunkle und trockene Lagerung minimiert das Risiko.

Vorsicht: Kartoffeln können auch giftig werden

Wenn Kartoffeln allerdings lange Keime, grüne Stellen oder "Augen" bekommen, sollten Sie nicht zögern und diese Stellen großzügig entfernen. "Grüne und keimende Kartoffel enthalten das giftige Alkaloid Solanin, das Übelkeit und Erbrechen hervorrufen kann. Daher sollten grüne Stellen großzügig entfernt oder die Kartoffeln komplett geschält werden, um das Risiko einer Solaninaufnahme zu minimieren", erklärt Daniela Krehl gegenüber Öko-Test.

Da Solanin wasserlöslich ist und durch Kochen nicht zerstört wird, sollte das Kochwasser von Kartoffeln nicht mehr verwendet werden.

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