London verbietet tagsüber TV-Werbung für Junkfood

Autor: dpa | Kategorie: Essen und Trinken | 13.09.2024

Hamburger, Pommes und Co.: In England soll Junkfood-Werbung für Kinder weniger sichtbar werden
Foto: Shutterstock/Rimma Bondarenko

Lebensmittel mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt sind bei Kindern beliebt. Doch leider auch ungesund. Deshalb greift die britische Regierung durch.

Im Kampf gegen Fettleibigkeit bei Minderjährigen verbietet die britische Regierung von Oktober 2025 an tagsüber Fernsehwerbung für Lebensmittel mit hohem Fett-, Salz- und Zuckergehalt. Diese Produkte dürfen dann nur noch ab 21 Uhr gezeigt werden, wie Gesundheits-Staatssekretär Andrew Gwynne bestätigte. Online gilt dann sogar ein vollständiges Verbot für Junkfood-Werbung. 

Die neue sozialdemokratische Regierung setzt damit Pläne ihrer konservativen Vorgängerin um. Der damalige Premierminister Boris Johnson hatte das Verbot bereits im Juni 2021 angekündigt. Die eigentlich für 2023 geplante Einführung wurde aber mehrmals verschoben – zuletzt auf Oktober 2025. Gwynne teilte in einer schriftlichen Erklärung nun mit, dass die Sozialdemokraten daran festhalten.

Mehr als jeder fünfte Schulanfänger übergewichtig

"Diese Beschränkungen werden dazu beitragen, Kinder vor Werbung für weniger gesunde Nahrungsmittel und Getränke zu schützen, die nachweislich ihre Ernährungsvorlieben bereits in jungen Jahren beeinflusst", hieß es darin weiter.

Mehr als jedes fünfte Kind in England sei übergewichtig oder fettleibig, wenn es in die Grundschule kommt. Dieser Anteil steige auf mehr als ein Drittel beim Verlassen der Schule. "Wir wollen das Problem direkt angehen, und dazu gehört auch die unverzügliche Umsetzung der Beschränkungen für Werbung für Junkfood im Fernsehen und im Internet", betonte Gwynne.

Die Pläne haben Umfragen zufolge breiten Rückhalt in der Bevölkerung. Die Organisation British Heart Foundation fordert, das Verbot auch auf Plakatwände, Radiowerbung und Sportsponsoring auszuweiten, sowie eine Salz- und Zuckersteuer. Das ist bisher nicht geplant, wohl aber ein Verkaufsverbot von Energydrinks an unter 16-Jährige.

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