Zucker erhöht die Haltbarkeit von Lebensmitteln und liefert dem Körper schnelle Energie, weshalb uns Schokolade und Eis besonders munden. Aktuelle wissenschaftliche Forschung weist klar darauf hin, dass zu viel Zucker krank macht, und dass in vielen verarbeiteten Lebensmitteln zu viel davon enthalten ist.
Übergewicht, Karies und Diabetes können die Folge sein. Viele Menschen nehmen sich deshalb vor, langfristig auf Zucker zu verzichten. Auch haben einige Hersteller in den letzten Jahren begonnen, den Zuckergehalt ihrer Lebensmittel zu senken.
Zuckerfreies Eis? Kaum zu denken
Speiseeis ist ohne Zucker kaum vorstellbar. Einer der bekanntesten Eismarken ist Langnese, die der Großkonzern Unilever herstellt. Langnese-Eiscreme in der Waffel oder am Stiel ist im Sommer allgegenwärtig.
Dabei unterscheidet sich der Zuckergehalt der einzelnen Produkte mitunter deutlich. Es liegt nahe, dass in kleineren Eis-Sorten aufgrund ihres geringeren Gewichts weniger Zucker steckt als in dicken Schokobrummern.
Wir haben uns die Eigenangaben von Langnese zum Zuckergehalt genau angeschaut und miteinander verglichen. Hält man die einzelnen Produkte nebeneinander, kann der Unterschied der Zuckermenge, die pro Eis enthalten ist, mehr als das Fünffache betragen. Unsere Liste gibt Aufschluss, angefangen beim Eis mit dem kleinsten Zuckergehalt.
Übrigens: Auch die Eisprodukte von Schöller (Nestlé), Mövenpick (Nestlé), Ben & Jerry's (Unilever) und anderen machen natürlich im Mittel keine bessere Figur, was die Zuckerwerte betrifft. Marktführer ist aber nach wie vor Langnese (Unilever), die das süße Geschäft dominieren – das Unternehmen selbst spricht von 75 Prozent Marktanteil im Außerhausgeschäft.
So viel Zucker steckt in Langnese-Eis
Mini Milk Vanille & Schoko – 4,1/4,8 g
Mit 4,1 g Zucker (Vanille) beziehungsweise 4,8 g Zucker (Schoko) führt das kleine Milcheis am Stiel die Liste an. Ein Spitzenplatz, bei dem man jedoch nicht ignorieren sollte, dass diese Zuckermenge immer noch anderthalb Stücken Würfelzucker entspricht. Ein Zuckerstück wiegt etwa 3 g.
Riesenhappen – 9,7 g
Mit rund 10 g Zucker platzieren sich die Pückler-Streifen in der Waffelklammer auf dem zweiten Platz. Happig geht es auch innen zu: Hier knirschen umgerechnet mehr als drei Stück Zucker zwischen den Zähnen.
Domino – 11 g
Der Sommerklassiker zeigt sowohl eine Waffel- als auch eine Schokoladenseite. Die 11 g Zucker, die in dem eisigen Dominostein enthalten sind, entsprechen etwa dreieinhalb Würfeln.
Flutschfinger – 12 g
Täuscht man sich, oder ist der Zeigefinger, den dieses bunte Wassereis reckt, auch als Mahnung zu verstehen? "Du solltest wissen, dass in mir umgerechnet vier Stück Würfelzucker stecken"? Kenner beißen den Finger deshalb als Erstes ab.
Capri – 12 g
Der orangene Wassereis-Klassiker mit dem Inselnamen weckt nicht nur Sommergefühle, sondern befördert auch eine solide Zuckermenge in den Körper. Das Schleckeis besteht zu mehr als einem Fünftel aus Zucker, was vier Stück Würfelzucker entspricht.
Cuja Mara Split – 14 g
Außen eine Maracujaschicht, innen Vanillecreme – und insgesamt der Gegenwert von viereinhalb Zuckerstücken. Warum sind die weißen Würfel eigentlich nie auf der Eistafel abgebildet?
Nogger – 15 g
Auf den Werbespruch "Nogger dir einen" verzichtet Langnese inzwischen – vielleicht auch, weil es eher "Zucker dir einen" heißen müsste. Mit 15 g oder fünf Zuckerwürfeln steckt einiges an Brennwert unter der knusprigen Kakaoglasur.
Cornetto Haselnuss & Erdbeer – 17g / 19 g
Würde man ein Cornetto Erdbeer nach Zutaten trennen, wäre es im Inneren zu einem Viertel mit Zucker gefüllt. Rund sechs Würfel davon wurden rechnerisch in diesem Waffelklassiker versenkt.
Calippo Cola – 21 g
Stecken in 100 ml Cola schon 9 g Zucker (also drei Zuckerwürfel), legt das Flutscheis noch mal deutlich einen drauf und schafft es, diese Zuckermenge mehr als zu verdoppeln: auf 21 g bei 105 ml Portionsgröße. Umgerechnet sieben Zuckerwürfel drücken Verbraucher so aus der Eispappe.
Magnum Classic, White & Mandel – 23 g /25 g /25 g
Seltsamerweise sieht man in der Magnum-Kinowerbung immer nur schöne, schlanke Menschen, die ohrenbetäubend in krachende Glasuren beißen. Was die Werbung nicht verrät: Mit 23 g beziehungsweise 25 g Zucker lutschen die Schauspieler rund acht Stück Würfelzucker pro Magnum. Zucker am Stiel – gibt's auch im Kino.
So viel Zucker ist (noch) gesund
Unser Fazit: Maximal 25 g Zucker aus verarbeiteten Lebensmitteln sind die Menge, die die Weltgesundheitsorganisation pro Tag empfiehlt. Schon mit einem einzigen Magnum-Eis erreichen Erwachsene folglich bereits ihr Tageslimit an Zucker.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), die Deutsche Adipositas-Gesellschaft (DAG) und die Deutsche Diabetes Gesellschaft setzen die tägliche Grenze etwas höher bei 50 g an. Allerdings beziehen sie diese Höchstmenge auf Zucker in jeder Form, also nicht nur aus verarbeiteten Lebensmitteln. In Deutschland erreicht kaum jemand diesen Wert. Der Durchschnitt liegt stattdessen bei etwa 90 g Weißzucker am Tag.
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