Mit Mineralöl belastet: Eismann-Schokoeis ist Testverlierer

Autor: Lisa-Marie Karl/Lena Wenzel | Kategorie: Essen und Trinken | 07.06.2022

Eismann-Schokoeis im Test "mangelhaft"
Foto: ÖKO-TEST

Schokoladeneis ist ein Klassiker unter den Eissorten – und wer im Sommer häufig Lust darauf hat, greift auch gern mal zu Eis aus der Packung. Wir haben 20 Produkte überprüft. Dabei fiel das Schokoladeneis der bekannten Marke Eismann besonders negativ auf.

Eigentlich sind die Ergebnisse unseres Tests von Schokoladeneis erfreulich: Viele Produkte schneiden "sehr gut" ab und überzeugen sowohl mit ihren Inhaltsstoffen als auch im Geschmack. Das bedeutet, die meisten Eismarken werden sauber produziert. 

Aber eben nur die meisten. Denn es gibt auch Produkte, die Minuspunkte kassieren. Das Schoko-Split Eis 6857 von Eismann erhält gleich so viele, dass es mit "mangelhaft" durch den Test fällt – und zwar als einziges überprüftes Produkt. 

Problematische Inhaltststoffe in Eismann-Schokoeis  

Doch was ist das Problem? Die Antwort in Kürze: Mineralöl ist das Problem. Das Schoko-Split Eis von Eismann enthält gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH) und zwar in Gehalten, die wir als "erhöht" bewerten. MOSH reichern sich im menschlichen Körper an. Welche gesundheitlichen Auswirkungen das hat, ist derzeit noch unklar. 

Außerdem hat das von uns beauftragte Labor aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe (MOAH) im Eismann-Schokoeis nachgewiesen. Diese sind noch bedenklicher als MOSH, weil zur Stoffgruppe der MOAH auch krebserregende Verbindungen gehören. 

Zum Vergleich: MOSH kritsieren wir zwei Mal im Test, MOAH steckt nur im Schoko-Split Eis von Eismann. 

Bleibt die Frage, wie die Mineralölbestandteile ins Eis gelangen können. Es ist denkbar, dass einzelne Zutaten schon bei der Ernte etwa durch Maschinen verunreinigt worden sind. Ein weiterer Eintragsweg können in der Produktion eingesetzte Schmieröle sein. 

Wir finden: Weder MOSH noch MOAH haben etwas in Lebensmitteln zu suchen. Hier sind aus unserer Sicht die Hersteller gefragt: Sie müssen mögliche Kontaminationsquellen ausfinding machen und diese beseitigen. 

So schmeckt das Eismann-Schokoeis im Test

Am Geschmack des Eismann-Schokoeises haben unsere Sensorik-Experten nichts zu bemängeln. Sie schmeckten eine starke Schokoladennote und eine sehr leichte Vanillenote heraus. Außerdem beschrieben sie das Eis als deutlich süß.  

Das Mundgefühl ist fest, aber löffelfähig, leicht cremig und sehr leicht stumpf. 

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Wie setzt sich das Gesamturteil zusammen?

Das Gesamturteil beruht auf dem Teilergebnis Inhaltsstoffe. Weil im Schoko-Split Eis 6857 von Eismann Gehalte an MOSH stecken, die wir als "erhöht" bewerten, und MOAH im Eis nachgewiesen wurde, ziehen wir vier Noten ab.

Damit lautet das Gesamturteil "mangelhaft". Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie hier auf der Seite zum Test im Abschnitt Testverfahren.

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