In der Weihnachtszeit duftet es in vielen Küchen verführerisch nach frisch gebackenen Plätzchen und Lebkuchen. Auch in der Weihnachtsbäckerei kann auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Wichtige Punkte sind dabei die Auswahl regionaler und biologischer Zutaten, die Vermeidung von Verpackungsmüll, der bewusste Umgang mit Energie beim Backen und die Verwendung von langlebigen Backutensilien. Vegane Alternativen zu klassischen Rezepten machen das Backen noch umwelt- und tierfreundlicher.
Nachhaltig backen: Auf die Zutaten kommt es an
Regionale Bio-Zutaten sind die erste Wahl für nachhaltiges Backen. Kurze Transportwege sparen CO₂-Emissionen und der ökologische Anbau schont Ressourcen und schützt die Artenvielfalt. Achten Sie beim Einkauf auf das EU-Bio-Siegel oder Siegel von Anbauverbänden wie Bioland, Demeter oder Naturland. So stellen Sie sicher, dass beim Anbau der Zutaten keine chemisch-synthetischen Pestizide und Düngemittel eingesetzt wurden.
- Beim Kauf von Zucker am besten auf Zucker aus heimischen Zuckerrüben zurückgreifen.
- "Bevor Sie Nüsse – zum Beispiel Mandeln – aus Übersee kaufen, könnten Sie auch Walnüsse oder Haselnüsse aus Deutschland wählen", rät der BUND Niedersachsen.
- Achten Sie bei exotischen Zutaten wie Gewürzen und Kakao auf das Fairtrade-Siegel, um faire Arbeitsbedingungen zu unterstützen.
- Verzichten Sie beim Kauf von Margarine auf Palmöl, da für den Anbau von Palmöl oft Regenwald gerodet wird. Beim Einkauf palmölhaltiger Margarine ist das RSPO-Label mit dem Zusatz SG oder IP wichtig: Dieses darf nur auf der Packung stehen, wenn im Produkt ausschließlich zertifiziertes Palmöl steckt.
Nachhaltig backen – von uns getestet
Wir haben die wichtigsten Zutaten, die Sie für Ihre Weihnachtsbäckerei benötigen, in den vergangenen zwei Jahren getestet. Hier finden Sie die Ergebnisse im Detail:
- Mehl im Test: Bei welchem Sie fürs Backen ohne Bedenken zugreifen können (Spezial Vegetarisch & Vegan 2024)
- Butter im Test: Fast alle Marken fallen durch (ÖKO-TEST Magazin 12/2022)
- Margarine im Test: Nur eine ist "gut" – viele mit Mineralöl belastet (ÖKO-TEST Magazin 12/2023)
- Zartbitterschokolade im Test: "Ungenügend" für Lindt und Penny (ÖKO-TEST Magazin 12/2024)
- Haselnüsse im Test: Labor entdeckt Schimmel und lebendes Insekt (ÖKO-TEST Magazin 12/2024)
- Rosinen-Test: Bis zu 26 Pestizidspuren in einer Packung (ÖKO-TEST Magazin 11/2024)
- Vegane Butter im Test: Die 3 großen Probleme der Streichfette (ÖKO-TEST Magazin 4/2024)
- Honig im Test: Dreck und Pestizide in bekannten Marken (ÖKO-TEST Magazin 11/2022)
Vegan backen: Leckere Alternativen ohne tierische Produkte
Viele Plätzchenklassiker lassen sich ganz einfach auch vegan backen. Butter wird durch Margarine ersetzt, Eier durch Bananen, Apfelmus oder veganen Eiersatz.
Mürbeteig gelingt auch ohne Eier. Mit Margarine, Mehl, Zucker und etwas Pflanzenmilch oder Wasser für die Konsistenz lassen sich auch klassische Plätzchenrezepte wie Spritzgebäck, Butterplätzchen oder Vanillekipferl vegan zubereiten.
Energiesparen beim Backen
Moderne Backöfen kommen in der Regel ohne Vorheizen aus. Das spart Energie und schont die Umwelt. Schalten Sie den Ofen erst ein, wenn Sie das Backblech mit den Plätzchen hineinschieben. Backen Sie zuerst die Plätzchen, die die niedrigste Temperatur benötigen. Zuletzt kommen die Plätzchen rein, die die höchste Temperatur benötigen. Auf diese Weise wird die im Ofen vorhandene Wärme optimal genutzt.
Für das letzte Blech können Sie den Ofen auch einige Minuten vorher ausschalten. Der Ofen bleibt auch ohne Strom noch eine Weile warm und die Plätzchen backen in der Restwärme fertig.
- Umluft ist sparsamer als Ober-/Unterhitze, da niedrigere Temperaturen benötigt werden.
- Backen Sie mehrere Bleche gleichzeitig, anstatt den Ofen mehrmals hintereinander zu benutzen.
- Achten Sie darauf, dass sich nur die Bleche im Backofen befinden, die Sie tatsächlich benötigen.
- Vermeiden Sie es, den Ofen während des Backens zu öffnen, da sonst jedes Mal Wärme entweicht. Besser ist es, den Backvorgang durch das Ofenfenster zu beobachten.
Backpapier, Tuben, Reste: Wohin mit dem Plätzchen-Müll?
In der Weihnachtsbäckerei gibt es nicht nur manche Leckerei, sondern meist auch einigen Müll. Und nicht alles gehört in dieselbe Tonne. "Nur wenn wir leere Verpackungen richtig in die Gelbe Tonne, den Gelben Sack oder in die Glas- und Papiersammlungen entsorgen, können wir die Wertstoffe im Kreislauf halten", erklärt Axel Subklew, Sprecher der Initiative "Mülltrennung wirkt".
"Dazu zählen auch die kleinsten Verpackungen – zum Beispiel Tüten für Backpulver oder kleine Verpackungsgläser für weihnachtliche Gewürze wie Zimt und Vanilleschoten", so der Experte weiter. Im Folgenden erfahren Sie, wo alles hin muss.
Nicht jedes Papier gehört in die Papiertonne
Verpackungen aus Papier, Pappe oder Karton – wie zum Beispiel Eierkartons oder Papiertüten von Zucker, Mehl und Backzutaten – gehören ins Altpapier. Achten Sie darauf, dass die Verpackungen trocken und sauber sind, bevor sie im Müll landen.
Backpapier wiederum darf, obwohl "Papier" im Namen steckt, nicht ins Altpapier, sondern gehört in den Restmüll. Der Grund dafür ist die Silikonbeschichtung, die dafür sorgt, dass sich die Kekse leichter vom Papier lösen. Ist das Backpapier noch sauber, kann es mehrmals verwendet werden. Küchenpapier gehört ebenfall in den Restmüll.
Auch Teigreste, die beim Ausstechen übrig bleiben, können im Biomüll entsorgt werden – auf keinen Fall dürfen sie in den Abfluss oder in die Toilette gegeben werden. Wenn noch genügend Teig übrig ist, formt man am besten noch ein paar weitere Mini-Kekse daraus.
Leere Gläser in den Container
Glasverpackungen ohne Pfand, wie Honig- oder Marmeladengläser, kommen nach Farben getrennt in die Altglascontainer. Sortieren Sie nach Weiß-, Braun- und Grünglas, um die Wiederverwertung zu unterstützen.
Oder recyceln Sie die Gläser für selbstgemachte Marmeladen, Vorräte etc.
Ein Fall für die Gelbe Tonne
Streusel, Kuvertüre und Co. sind meist in Plastik oder Aluminium verpackt. Leere Döschen, Tuben und Folienverpackungen gehören deshalb in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Ebenso Butterverpackungen aus Kunststoff sowie Sahne- und Schmandbecher. Auch das Einwickelpapier für Butter, der "Butterwickler", gehört in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Wichtig ist: Alle Verpackungen müssen frei von Lebensmittelresten sein.
Dabei gilt: Deckel und Becher voneinander trennen, damit die Materialien sortenrein bleiben.
Wer neben selbstgebackenen Plätzchen auch mal gekaufte Kekse genießt, kann diese einfache Regel befolgen: In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier oder Glas sind. Dazu gehören Plastik, Aluminium, Weißblech und Getränkekartons.
Abfall vermeiden
Wer nachhaltig backen möchte, sollte Verpackungsmüll reduzieren:
- In einigen Super- und Drogeriemärkten können einige Nahrungsmittel wie Zucker, Nüsse etc. inzwischen unverpackt gekauft werden.
- Die kleinen Tütchen von Vanillezucker kann man vermeiden, wenn man Vanillezucker in größeren Mengen selbst herstellt. Dazu eine bereits verwendete Vanilleschote aufschneiden und mit Zucker in ein leeres Marmeladenglas geben. Nach etwa zwei Wochen hat der Zucker das Vanillearoma aufgenommen.
- Statt Zitronen- oder Orangenaroma zu kaufen, kann man einfach die geriebene Schaler einer unbehandelten Zitrone oder Orange verwenden.