Schädlinge, Krankheitsbefall, Unkraut: In der konventionellen Landwirtschaft ist der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln gegen solche Fälle Standard. Schalen von Gemüse und Obst, das wir im Supermarkt kaufen, können deshalb mit Pestizidrückständen belastet sein. Ihr Verzehr kann in größeren Mengen gesundheitsschädlich sein.
Zwar gibt es in der EU Höchstwerte, die nicht überschritten werden dürfen. Doch in vielen Fällen enthalten Früchte nur geringe Rückstände, dafür gleich mehrere verschiedene – und deren Wechselwirkungen im Körper sind noch kaum untersucht. Grund genug, um die Aufnahme von Schadstoffen mit der Nahrung möglichst zu vermeiden.
Pestizide loswerden bei Äpfeln
Das Lieblingsobst der Deutschen ist der Apfel. Schälen wäre zwar sicherlich die effektivste Methode, um Pestizidrückstände zu entfernen. Aber dabei gingen gleichzeitig viele wertvolle Vitamine verloren, die sich direkt unter der Schale befinden. Und auch bei geschälten Äpfeln gibt es etwas zu beachten: Sie sollten trotzdem gewaschen werden, damit beim Zerteilen und Schälen keine Schadstoffe ins Fruchtfleisch gelangen.
Einfaches Waschen allein genügt leider noch nicht, um die Rückstände loszuwerden. Besser: das Obst zuerst ausgiebig unter fließendem warmen Wasser waschen und anschließend noch kräftig mit einem Küchentuch trocken reiben. So lässt sich immerhin ein großer Teil der Pestizide entfernen, und der Apfel kann auch mit Schale gegessen werden.
Noch wirkungsvoller ist ein Trick, der ein wenig mehr Zeit erfordert. Eine im Jahr 2017 publizierte Studie von Wissenschaftlern der University of Massachusetts kam zu dem Ergebnis: Nichts reinigt die Oberfläche von Äpfeln gründlicher und zuverlässiger von Schadstoffen als mit Natron oder Backpulver versetztes Wasser. Allerdings muss das Obst etwa 15 Minuten in der Lösung bleiben.
Pestizide loswerden bei Bananen
Anders liegt der Fall beim zweitliebsten Obst der Deutschen: den Bananen. ÖKO-TEST hat 22 Bananenmarken getestet und in den konventionell produzierten Früchten viele Pestizide gefunden. Hier sind vor allem Anti-Schimmel-Mittel bedenklich, sogenannte Fungizide, deren Zweck es ist, frühzeitiges Verfaulen während des Transports zu verhindern. Auf den ersten Blick kein großes Problem, denn die Bananenschale wird ohnehin nicht mitgegessen.
Doch beim Schälen nehmen wir das Obst in die Hand. Kommen die Rückstände der Mittel mit den Händen in Berührung, landen sie – insbesondere bei Kindern – auch schnell im Mund. Sabine Hülsmann, Ernährungsexpertin von der Verbraucherzentrale Bayern, empfiehlt deshalb: "Bei herkömmlicher Ware ist es ratsam, nach dem Schälen unbedingt die Hände zu waschen. Kindern sollte man ausschließlich die geschälten Früchte in die Hand geben."
Meist die richtige Wahl: Bio-Obst
Ob Äpfel oder Birnen: Wer ökologisch erzeugte Früchte kauft, ist in jedem Fall auf der sicheren Seite. Bio-Äpfel können bedenkenlos mit Schale gegessen werden, denn sie sind weitgehend frei von Schadstoffen. Dies zeigt auch unser Test Äpfel. Und bei biologisch angebauten und bestenfalls auch fair gehandelten Bananen liegt man in zweifacher Hinsicht richtig. Man kann die Früchte beruhigt dem eigenen Nachwuchs aushändigen – und unterstützt zugleich einen umweltschonenden, nachhaltigen Anbau mit besseren Bedingungen für die Arbeiter in den Herkunftsländern.
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