Pflaumen, Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche und Nektarinen gehören zum Steinobst. Denn sie haben ein saftiges Fruchtfleisch und nur einen einzelnen holzigen Kern. Die Früchte haben teils bis in den Spätsommer hinein Saison.
Grundsätzlich gilt: Steinobst sollte man nicht lange lagern, sondern am besten direkt verzehren oder verarbeiten, rät die Bundesvereinigung der Erzeugerorganisationen Obst und Gemüse (BVEO). Dann hat es das meiste Aroma.
Doch wer Steinobst auch außerhalb der Saison genießen will, kann die Haltbarkeit verlängern. Eingefroren halten sich viele Früchte sogar bis zu einem Jahr. Doch was gibt es beim Einfrieren des jeweiligen Steinobstes zu beachten?
Pflaumen einfrieren: So geht's
Pflaumen haben im Spätsommer Hochkonjunktur. Wer besonders viele Früchte von den Bäumen gepflückt hat, kann sie einfach einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt verwerten. Dafür sollte man am besten Exemplare nehmen, die vollreif sind, aber noch keine Druckstellen haben.
Der Einfrierprozess ist simpel:
- Blätter und Stiele sorgfältig entfernen.
- Pflaumen gründlich mit Wasser abwaschen.
- Mit einem Küchentuch abtrocknen.
- Früchte mit einem scharfem Küchenmesser halbieren und entsteinen. Wenn Sie diesen Schritt auslassen, wird das spätere Entsteinen mühsam.
- Es bietet sich an, die Pflaumen zunächst einzeln und voneinander getrennt auf einem Blech oder Teller auszulegen und vorzufrieren. Auf diese Weise frieren die Hälften nicht aneinander fest und lassen sich später besser entnehmen.
- Nach zwei bis drei Stunden können Sie die Pflaumen in Gefrierbehälter umfüllen.
Eingefrorene Pflaumen sind mindestens sechs Monate haltbar. Nach spätestens einem Jahr sollten sie jedoch verzehrt bzw. verarbeitet werden.
Wie taut man gefrorene Pflaumen auf?
Tauen Sie die Pflaumen langsam und schonend im Kühlschrank auf, bevor Sie diese zum Beispiel zu Pflaumenmus oder Pflaumenkompott verarbeiten. Praktisch: Planen Sie, einen Pflaumenkuchen zu backen, können Sie die Früchte direkt auf den Kuchen legen.
>>Weiterlesen: Pflaumen einkochen: So gelingt Ihr Pflaumenkompott
Kirschen einfrieren: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Auch bei einer üppigen Kirschernte lohnt es sich, die Früchte einzufrieren. Reife, dunkle Kirschen eignen sich hierfür besonders gut, da sie auch nach dem Auftauen noch sehr süß schmecken. Wichtig ist auch hier, dass die Kirschen nicht überreif sind oder Druckstellen haben.
Bei Kirschen können Sie wie folgt vorgehen:
- Die Kirschen gründlich waschen, am besten in einem mit Wasser gefülltem Waschbecken.
- Die Früchte gut durchtrocknen lassen. Wenn Sie es eilig haben, können Sie das Obst mit einem Küchentuch vorsichtig trocken tupfen.
- Die Stiele entfernen – nicht aber die Kerne. Andernfalls verlieren die Kirschen an Aroma und werden nach dem Auftauen matschig.
- Zum Vorfrieren einen großen Teller mit Backpapier auslegen und die Kirschen so darauf platzieren, dass sie sich nicht berühren. So frieren sie später nicht zu einem Klumpen zusammen.
- Kirschen für ein bis zwei Stunden im Tiefkühlfach schockgefrieren lassen und danach in einen Gefrierbehälter umfüllen.
- Im Anschluss das Steinobst in einen Gefrierbehälter umfüllen.
In der Gefriertruhe sind die Kirschen rund zehn bis zwölf Monate haltbar.
So taut man Kirschen auf
Wollen Sie die Kirschen auftauen, legen Sie diese am besten über Nacht in den Kühlschrank. Alternativ können Sie die Früchte auch für ein paar Stunden bei Zimmertemperatur auftauen. Danach dürften sie sich leicht entsteinen lassen und können um im Anschluss etwa zu Kirschmarmelade, Kirschsaft oder zu einem leckeren Dessert verarbeitet werden.
Tipp: Noch gefrorene Kirschen machen sich gut als dekorativer Eiswürfel-Ersatz im Sommerdrink.
Wie friere ich Aprikosen am besten ein?
Wollen Sie Aprikosen einfrieren, können Sie im Prinzip genauso vorgehen wie bei den Pflaumen. Am besten eignen sich hierfür reife Exemplare, die einen schönen goldgelben Farbton und keine matschige Stellen haben. Und so ist der Ablauf:
- Sorgfältig säubern und trocknen.
- Aprikosen halbieren und einzeln auf einen Teller legen. Vorher Backpapier unterlegen.
- Beträufeln Sie die Früchte mit etwas Zironensaft: So werden sie nicht so schnell braun.
- Lassen Sie die Aprikosen für ein bis zwei Stunden im Gefrierfach vorfrieren.
- Füllen Sie das Obst danach in einen Gefrierbehälter um.
Tiefgekühlte Aprikosen bleiben zirka neun Monate verzehrfähig.
Aprikosen blanchieren: So funktioniert es
Wollen Sie die Aprikosen nach dem Einfrieren einkochen, sollten Sie diese vor dem Frosten blanchieren: So bleiben Farbe, Vitamine, Konsistenz und Aroma besser erhalten. Das Blanchieren funktioniert wie folgt:
- Tauchen Sie die Fruchthälften für 30 bis 60 Sekunden in siedenes Wasser.
- Die Aprikosen kurz in kaltem Wasser abschrecken. Für mehr Intensität können Sie ein paar Eiswürfel hineingeben.
- Beträufeln Sie die Aprikosen mit etwas Zucker und Zitronensäure: Dadurch behalten sie ihre Farbe.
- Lassen Sie das Obst gut abkühlen und abtropfen. Danach können Sie es direkt in einen Gefrierbehälter packen und einfrieren.
Wie werden Aprikosen aufgetaut?
Zum Auftauen legen Sie die Aprikosen am besten für einige Stunden in den Kühlschrank. Danach sollten die Fruchthälften noch etwas bei Zimmertemperatur liegen gelassen werden. Der Grund: Aprikosen entfalten bei Kälte nicht ihr volles Aroma.
Tipp: Auch mit gefrorenen Aprikosenhälften können Sie direkt einen Kuchen belegen.
Pfirsiche einfrieren: Das gilt es zu beachten
Beim Einfrieren von Pfirsichen gibt es schon etwas mehr zu beachten. Vor allem ist es wichtig, die Früchte vor dem Einfrieren von ihrer pelzigen Schale zu befreien. Denn die Haut würde ansonsten mit der Zeit bittere Aromen an das Fruchtfleisch abgeben. Darüber hinaus wird die Haut durch das Einfrieren sehr zäh.
Möchten Sie Pfirsiche einfrieren, gehen Sie am besten so vor:
- Ritzen Sie die Pfirsiche an den Unterseiten kreuzweise ein.
- Danach werden die Früchte für 30 bis 60 Sekunden blanchiert.
- Jetzt können Sie die Haut leicht mit einem Küchenmesser abziehen.
- Halbieren Sie die Pfirsiche und entfernen Sie die Kerne.
- Wollen Sie einen Pfirsichkuchen backen, schneiden Sie das Obst in Scheiben. Für Pfirichkompott ist es ratsam, die Früchte in Stücke zu schneiden.
- Treufeln Sie Zitronensaft über das Obst, damit es sich nicht braun verfärbt.
- Nun können Sie die Früchte in einen Behälter geben und einfrieren. Ist es Ihnen wichtig, dass sich die Früchte einzeln entnehmen lassen, müssen Sie diese wieder auf einen Teller legen, für ein bis zwei Stunden schockgefrieren und dann in einen Tiefkühlbehälter umfüllen.
Gefrorene Pfirsiche sind acht bis zwölf Monate haltbar. Sie sollten aber nicht zu lange mit dem Verzehr warten, da die Früchte spätestens nach einem Jahr deutlich an Aroma verlieren. Wollen Sie die Pfirsiche auftauen, empfiehlt es sich, die Früchte bei Raumptemperatur in ein Sieb zu legen und den Fruchtsaft aufzufangen.
Nektarinen einfrieren: So gelingt es
Auch beim Einfrieren von Nektarinen gilt: Wählen Sie ausschließlich frische Früchte mit praller, unversehrter Haut. Sie können genauso vorgehen wie bei den Pflaumen. Das heißt:
- Nektarinen gründlich waschen und gut abtrocknen.
- Früchte halbieren und Kerne entfernen.
- Optional (je nach Verwendungszweck) in mundgerechte Zwecke schneiden.
- Die Obsthälften bzw. -stücke auf ein mit Backpapier ausgelegtem Teller legen und für ein bis zwei Stunden schockgefrieren.
- Danach in einen Gerfrierbehälter umfüllen.
Eingefrorene Nekatrinen bleiben mindestens vier bis sechs Monate frisch. Sie können aus Ihnen etwa Kompott, Marmelade oder Smoothies zubereiten.
Mit Material von dpa
Weiterlesen auf oekotest.de:
- Pfirsich, Nektarine oder Aprikose mit gespaltenem Kern: Kann man das Steinobst noch essen?
- Nicecream: Einfache Rezepte für leckeres veganes Eis
- Tofu einfrieren: Darum ist es eine gute Idee
- Nicht einfrieren: Diese Lebensmittel sollten nicht in die Tiefkühltruhe
- Limonade selber machen: 3 schnelle Rezepte für selbst gemachte Limo
-
Eistee selber machen: Schnelles Rezept für die kalte Erfrischung