Produktmonitoring: Weiterhin zu viel Salz in vielen Fleischwaren

Autor: dpa | Kategorie: Essen und Trinken | 19.06.2024

Produktmonitoring: Weiterhin zu viel Salz in vielen Fleischwaren
Foto: Monika Skolimowska/dpa

Zu viel Salz ist bei der Ernährung nicht gut. Die Lebensmittelindustrie hat sich selbst zum Ziel gesetzt, den Gehalt zu reduzieren. Eine Erhebung zeigt, wie es um das Vorhaben steht.

Wurst, Schinken und andere Fleischprodukte enthalten noch immer zu viel Salz. Das zeigt eine Erhebung des Max Rubner-Instituts (MRI), wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) am Dienstag mitteilte. Damit habe die Lebensmittelindustrie ihr Ziel, weniger Salz in Fleischprodukten zu verwenden, bisher nicht erreicht.

Seit 2020 sank der Gehalt an Zucker, Fett und Salz laut Auswertung etwa bei Brot, Riegeln und Wurstwaren größtenteils kaum oder nahm gar zu.

Im Zuge der sogenannten Nationalen Reduktions- und Innovationsstrategie des Ernährungsministeriums hatte sich die Lebensmittelindustrie unter anderem selbst das Ziel gesteckt, Salz in erhitzten Fleischerzeugnissen wie Brühwurst und Kochschinken zu reduzieren. Um die Fortschritte zu überprüfen, beauftragte das Ernährungsministerium das MRI. 

Verbraucherschützer fordern verbindliche Vorgaben

Das Institut untersuchte mehr als 1.200 Brote und Kleingebäck, rund 3.000 Wurstwaren und Fleischerzeugnisse und um die 1.600 Riegel. Bei Brot und Kleingebäck sei der durchschnittliche Salzgehalt zwar nah am selbstgesteckten Ziel der Großbäckereien – die Reduktionsbemühungen ließen der Untersuchung zufolge jedoch nach.

Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) sagte laut Mitteilung, dass die Lebensmittelunternehmen einen größeren Beitrag zu einer gesunden Ernährung leisten könnten. "Das Produktmonitoring zeigt weiterhin zu hohe Salzanteile bei vielen Produkten, sogar bei jenen, die sich gezielt an Kinder richten", sagte er. 

"Statt auf Freiwilligkeit muss das BMEL auf verbindliche Vorgaben setzen", forderte die Verbraucherzentrale. Außerdem wollen die Verbraucherschützer unter anderem verbindliche Richtlinien für die Zusammensetzung und Nährwerte von Produkten, die mit ihrem Aussehen Kinder ansprechen.

Regierung will bessere Ernährung fördern

Das Kabinett hatte im Januar eine Ernährungsstrategie beschlossen: Sie zielt unter anderem auf weniger Zucker, Fett und Salz im Essen – vor allem für Kinder – und auch auf mehr pflanzenbasiertes Essen mit weniger Fleisch. Laut Strategie plant die Regierung, an Kinder gerichtete Werbung für ungesündere Lebensmittel zu unterbinden. Dieses Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag steckt seit Monaten im Ampel-Regierungsbündnis fest.

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