Der Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET) hat in Deutschland einen Anteil von rund sechs Prozent an der Gesamtmenge der produzierten Kunststoffe. Früher wurden aus diesem Stoff, der zur Familie der Polyester gehört, hauptsächlich Fasern hergestellt. Mittlerweile kommt er vor allem bei der Herstellung von Flaschen zum Einsatz.
Laut der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen e.V. (IK) sind im vergangenen Jahr in Deutschland 97,6 Prozent der PET-Flaschen recycelt worden. Das ist ein neuer Rekordwert und weltweit die höchste Quote. Die IK verweist dabei auf eine Studie der GVM Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung.
Materialverbrauch ist gesunken
Insgesamt produzierten die Hersteller 2023 in Deutschland 380,6 Kilotonnen sogenannte Preforms und Flaschen aus PET. Preforms sind Zwischenprodukte, die sich später an die speziellen Anforderungen der Abfüller anpassen lassen. Rund 194,8 Kilotonnen recyceltes PET (r-PET) kamen aus dem Flaschenkreislauf.
Die absolute Menge ist damit innerhalb von zwei Jahren um 10,5 Prozent zurückgegangen. Das liegt unter anderem daran, dass PET-Flaschen leichter geworden sind. Auch die häufigere Verwendung der verbundenen Deckel verringert den Materialbedarf.
Zum ersten Mal nutzten die Hersteller 2023 für die Produktion der Preforms mit 51,2 Prozent mehr r-PET als Neumaterial. Die hohe Recyclingquote ergibt sich aus den Eigenschaften des Materials: Der Schmelzpunkt von PET liegt bei 250 °C bis 260 °C und damit vergleichsweise niedrig, so dass der Energieverbrauch geringer ist als bei anderen Recycling-Stoffen.
So schmilzt etwa Aluminium erst bei gut 660 °C und Glas sogar erst ab 1.500 °C. Geschmolzenes PET lässt sich zudem relativ einfach in fast jede gewünschte Form bringen.
Einweg? Mehrweg? Leitungswasser!
Doch auch wenn hohe Recyclingquoten erst einmal positiv klingen: Pro Jahr werden in Deutschland 16,4 Milliarden Einweg-Plastikflaschen verbraucht. Das sind 430.000 Tonnen Abfall. Mehrwegsysteme vermeiden diese Müllberge. Wer seine Getränke ökologisch sinnvoll einkaufen will, fragt sich oft, ob Mehrwegsysteme mit Glas- oder PET-Flaschen besser sind.
Um diese Frage zu beantworten, sind einige Aspekte zu beachten: Glasflaschen werden im Schnitt doppelt so oft wieder befüllt wie PET-Flaschen, was ein ökologischer Vorteil ist. Andererseits erfordert ihr Transport aufgrund des höheren Gewichts mehr Energie. Somit ist ein regionales Produkt in der Glas-Mehrwegflasche am ehesten zu empfehlen. Das ökologisch beste Getränk, das noch dazu einer der gesündesten Durstlöscher ist, kommt jedoch ganz ohne Verpackung und Lkw-Transport aus: Unser Trinkwasser aus dem Hahn.
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