Reismilch: Das sollten Sie über den Milchersatz wissen

Autor: Lena Pritzl | Kategorie: Essen und Trinken | 02.02.2021

Reismilch oder Reisdrink ist ein veganer, pflanzlicher Milchersatz.
Foto: Shutterstock / etorres

Immer mehr Menschen sind auf der Suche nach einer Alternative für Kuhmilch. Reismilch ist eine pflanzliche Milchalternative – aber ist sie auch gesund?

  • Reismilch oder Reisdrink besteht zum Großteil aus Wasser und Reis und schmeckt leicht süß.
  • Reismilch ist gut verträglich, denn sie ist laktosefrei und glutenfrei – in Reis steckt aber oft krebserregendes Arsen.
  • Eine Alternative zu gekauften Reisdrinks: Reismilch einfach selber machen.

Die einen möchten tierische Lebensmittel reduzieren, andere leben bereits vegan und wieder andere vertragen keine Laktose: Es gibt viele Gründe, Reismilch als Ersatz für klassische Kuhmilch zu konsumieren.

Was ist Reismilch genau?

Reismilch oder Reisdrink ist ein pflanzlicher Milchersatz, der – wie der Name bereits verrät – auf Reis und Wasser basiert. Der verwendete Vollkornreis wird dabei mit viel Wasser gekocht, fermentiert und gefiltert. Da der Reis durch das Filtern gesunde Inhaltsstoffe verliert, werden oft nachträglich Vitamine und Mineralstoffe wieder hinzugefügt.

Die Pflanzenmilch hat eine recht wässrige Konsistenz und schmeckt leicht süßlich. Das liegt an den vielen Kohlenhydraten im Reisdrink, die in Zucker aufgespaltet wurden.

Ist Reismilch gesund?

Reismilch enthält von Natur aus wenig Fett, Proteine und andere Nährstoffe. Das macht den veganen Reisdrink weder besonders gesund, noch ungesund. Auf 100 Milliliter gerechnet haben Reisdrinks etwa 50 Kilokalorien (kcal). Je nach Fettgehalt kann Kuhmilch hier mithalten, Milch mit einem Fettgehalt von 3,5 Prozent hat jedoch mehr Kalorien.

Da Reisdrink keine Milchbestandteile enthält, ist er laktosefrei. Für viele Menschen wichtig: Reismilch ist zudem glutenfrei.

Arsen in Reis – macht das Reismilch ungesund? In Reis steckt oft Arsen – das zeigt auch unser Reis-Test. In 12 von 21 getesteten Reismarken haben wir zu viel Arsen nachgewiesen. Arsen ist krebserregend. Der Stoff kommt natürlicherweise im Boden vor, gelangt aber auch durch Klärschlamm oder Phosphatdünger ins Grundwasser. Da Reis überwiegend mit den Wurzeln unter Wasser angebaut wird, nimmt er besonders viel Arsen auf. Die Reispflanze reichert den Stoff vor allem in den Randschichten an – ein Grund, weshalb geschälter Reis in der Regel weniger belastet ist als ungeschälter Naturreis.

Reis-Test: Zu viel krebserregendes Arsen in zwölf Marken
Nicht nur aus Reis lassen sich Pflanzendrinks herstellen - es gibt sie auch aus Hafer, Mandeln oder Nüssen.
Nicht nur aus Reis lassen sich Pflanzendrinks herstellen - es gibt sie auch aus Hafer, Mandeln oder Nüssen. (Foto: Shutterstock / Antonina Vlasova)

Reismilch und weitere Pflanzendrinks im Test

Als Kuhmilchalternativen gibt es natürlich nicht nur Reismilch, sondern auch Drinks aus Hafer, Soja, Mandeln oder Kokos. Wir haben 15 Pflanzenmilch-Produkte getestet – viele Pflanzendrinks können wir empfehlen, Sojamilch allerdings schnitt schlecht ab

Milchersatz-Test: Oft zu viel Nickel in Sojamilch

Die Klimabilanz von Reismilch

Beim Reisanbau wird viel Methan freigesetzt, ein deutlich stärkeres Treibhausgas als CO2. Zudem verbraucht der Anbau viel Wasser, und bis Reis und Reismilch bei uns im Supermarkt stehen, liegt ein oft langer Transportweg hinter ihnen. Aus klimatischer Sicht gibt es deshalb umweltschonendere Milchalternativen als Reismilch – zum Beispiel Hafermilch.

Wir haben uns nicht nur Reismilch genauer angesehen, sondern auch andere beliebte Milchalternativen. Lesen Sie hier alle Details:

Reismilch kaufen

Reismilch können Sie inzwischen in vielen Supermärkten, Biomärkten und Drogerien kaufen. Achten Sie beim Kauf am besten auf Bio-Qualität und die Herkunft des Reises, es gibt beispielsweise auch Bio-Reisdrinks mit Reis aus Italien. Das hält die Transportwege kurz und bedeutet keine Pestizidbelastung in den Böden.

Reismilch selber machen

Statt Reisdrinks zu kaufen, können Sie den Pflanzendrink auch selber machen. Der Vorteil: Die Zubereitung ist nicht schwer und Sie können etwas mehr Reismilch herstellen, denn sie hält sich im Kühlschrank etwa fünf Tage.

Zutaten für selbstgemachte Reismilch

Für etwa einen Liter Reisdrink benötigen Sie:

  • 100 Gramm Reis (Es eignen sich Vollkornreis, aber auch Basmatireis oder Langkornreis)
  • insgesamt 2,5 Liter Wasser, davon ein Liter lauwarmes Wasser
  • 1 Prise Vanillepulver
  • etwas Zucker zum Süßen (Menge je nach Belieben)

Reismilch selber machen: Die Zubereitung

  1. Um Reismilch herzustellen, waschen Sie den Reis und kochen ihn in 1,5 Liter Wasser.
  2. Gießen Sie das Wasser nach etwa 15 bis 20 Minuten ab, wenn der Reis weich ist.
  3. Geben Sie den gekochten Reis in einen Mixer und fügen Sie das Vanillepulver, den Zucker und das übrige Wasser hinzu.
  4. Mixen Sie das Reisgemisch auf hoher Stufe fein. Falls Sie einen sehr feinen Reisdrink ohne Stückchen haben möchten, sieben Sie ihn nach dem Mixen durch.
  5. Füllen Sie die Reismilch in eine verschließbare Flasche, lassen Sie sie abkühlen und stellen sie danach in den Kühlschrank.

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