Der Kühlschrank ist nicht gerade der optimale Ort, um Schokolade aufzubewahren: Kälte, Feuchtigkeit und Fremdgerüche wirken sich negativ auf die beliebte Süßigkeit aus.
Warum gehört Schokolade nicht in den Kühlschrank?
Gute Schokolade hat komplexe Aromen wie hochwertiger Wein. Das Problem: Bei niedrigen Temperaturen kann die Schoki ihr Aroma nicht optimal entfalten. Als perfekte Genusstemperatur gilt dagegen Zimmertemperatur. Liegt die Schokolade bereits im Kühlschrank, lassen Sie sie am besten einen Moment draußen liegen, bevor sie gegessen wird – dann schmeckt sie besser.
Ein weiterer Grund, die Schokolade nicht in den Kühlschrank zu legen: Sie neigt dazu, fremde Gerüche anzunehmen – vor allem, wenn sie bereits angebrochen und nicht mehr vollständig verpackt ist. Das kann den Geschmack beeinträchtigen. Deshalb sollte Schokolade nicht in der Nähe von Essensresten bzw. stark riechenden Lebensmitteln wie Fisch, Wurst oder Käse liegen.
Weiße Schokolade ist besonders anfällig
Das gilt insbesondere für weiße Schokolade: Sie hat unter allen Schokoladensorten den höchsten Anteil an Kakaobutter. Sie ist durch ihren relativ hohen Fettgehalt ein guter Aromaträger. Wollen Sie trotz allem nicht auf gekühlte Schokolade verzichten – egal ob helle oder dunkle – packen Sie diese besser in einen luftdichten Behälter, zum Beispiel in eine Brotdose.
Durch die Feuchtigkeit entstehen weiße Beläge
Jeder kennt die weißen Beläge, die eine Schokoladentafel alt und unappetitlich aussehen lassen. Die haben aber nicht unbedingt etwas mit dem Alter zu tun. Sie entstehen durch Feuchtigkeit und einen starken Temperaturwechsel. Wird die Schokolade etwa aus dem kalt-feuchten Kühlschrank in eine warme Umgebung gebracht, kondensiert das Wasser auf der Oberfläche und löst dabei den Zucker.
Verdunstet das Wasser wieder, kristallisiert der Zucker aus. Dann ist eine gräuliche, raue und körnige Textur zu sehen, der sogenannte Zuckerreif. Der ist zwar gesundheitlich völlig unbedenklich und verändert nicht den Geschmack, sieht aber nicht schön aus.
Schokolade nur in Ausnahmen im Kühlschrank lagern
Schokolade sollte im Prinzip nur dann im Kühlschrank landen, wenn es nicht anders geht. Im Sommer dürfte es zum Beispiel Dachgeschossbewohnern nicht leicht fallen, Schokolade vor der Hitze und somit vor dem Schmelzen zu schützen. Dann ist sie natürlich im Kühlschrank besser aufgehoben.
Achten Sie aber darauf, die Süßigkeit luftdicht zu verpacken. Auf diese Weise bewahren Sie diese vor fremden Gerüchen und vor Feuchtigkeit. Im Seitenfach ist die Schokolade übrigens besonders gut aufgehoben: Das ist der wärmste Platz im Kühlschrank.
Schokolade lagern: So geht es richtig
Wie sollte nun die Schokolade am besten gelagert werden? Die optimale Lagertemperatur beträgt 12 bis 18 Grad, schreibt der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) auf seiner Webseite. Sie sollte am besten an einem dunklen, kühlen Ort deponiert werden, zum Beispiel in einer Speisekammer oder in einem Keller. Dabei gilt es, angebrochene Schokolade luftdicht zu verpacken.
Schließlich lassen Licht und Luft die Fette in der Schokolade oxidieren. Dadurch kommt es zu einer starken Geschmacksveränderung und es entsteht ein unangenehmer Geruch. Auch hier ist weiße Schokolade besonders anfällig, während dunkle Schokolade durch ihren hohen Kakaoanteil am widerstandsfähigsten ist.
Wärme schadet der Schokolade ebenfalls – nicht nur, weil sie die Süßware zum Schmelzen bringt. Denn auch höhere Temperaturen lassen die Schokolade schneller "altern": Liegt sie etwa in der Sonne, wandern die Fette an die Oberfläche und kristallisieren, sobald die Schokolade wieder abkühlt. Es entsteht ein weiß-gräulicher, fleckiger Belag – der sogenannte Fettreif.
Der sieht so ähnlich aus wie Zuckerreif, ist aber ebenso völlig unbedenklich. Fettreif ist eigentlich ein ganz natürlicher Prozess. Bei falscher Lagerung tritt er aber früher auf.
Für einen ungetrübten Schokoladengenuss gilt also:
- Kühl, aber nicht zu kalt lagern
- Dunklen, geruchsneutralen Ort wählen
- Luftdicht verpacken, falls angebrochen
- Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit vermeiden
Reine Schokolade schimmelt nur selten
Wird die Schokolade richtig gelagert, hält sie sich in der Regel noch lange über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus. Dabei gilt als Faustregel: Je höher der Kakaogehalt, desto länger ist sie genießbar. Mit der Zeit verliert sie lediglich an Aroma und Geschmack. Zudem sind Zucker- oder Fettreif nur optische Mängel und kein Schimmel. Angelaufene Schokolade können Sie also bedenkenlos essen oder etwa zum Backen verwenden.
Pure Schokolade schimmelt aufgrund ihres niedrigen Wassergehaltes nur selten. Wenn das doch passiert, dürfte das vielmehr an enthaltenen Früchten, Nüssen oder Füllungen liegen. Es ist generell nicht leicht, wirklich schlechte Schokolade zu erkennen. Sind Sie sich unsicher, verlassen Sie sich auf Ihre Sinne und riechen Sie an ihr oder probieren Sie ein Stück. Riecht die Schokolade ranzig und schmeckt muffig, ist sie bereit für den Müll.
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