Seelachs ist bei den Deutschen ein beliebter Speisefisch, er kommt bei den Speisefischen auf 20 Prozent Marktanteil. Dünn geschnitten und rot eingefärbt, wirkt Alaska-Seelachs oft so, als er sei er Räucherlachs. Dem ist aber nicht so: Mit echtem Lachs hat Seelachs nichts zu tun, warnt die Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Bei gefärbtem Seelachs handle es sich um sogenannten Lachsersatz.
Bekannt ist der Alaska-Seelachs auch unter der Bezeichnung "Pazifischer Pollack" und gehört zur Familie der Dorsche. Er hat von Natur aus weißes oder gräuliches Fleisch, echter Lachs hingegen ist rosa bis orange-rötlich. Damit der preisgünstige Seelachs optisch an echten Lachs erinnert, werden ihm Farbstoffe zugesetzt. "Üblicherweise werden die Azofarbstoffe Gelborange S und Cochenillerot A verwendet, die die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen können. Darauf muss auf der Verpackung hingewiesen werden", warnen die Verbraucherschützer.
E 124 und E 110 sind nicht unbedenklich
Cochenillerot A trägt als Lebensmittelzusatzstoff die Bezeichnung E124. Gelborange S heißt auch E 110. Lebensmittel mit den Farbstoffen müssen seit 2010 den Hinweis tragen: "Kann die Aktivität und Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen." Auch als Auslöser von allergischen Reaktionen sind Gelborange S und Cochenillerot A bekannt.
"Verbraucher, die Räucherlachs kaufen möchten, sollten sich die Kennzeichnung auf der Verpackung genau anschauen", empfiehlt Sandra Reppe von der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Lachsersatz muss mit dem Begriff "Lachsersatz" als solcher gekennzeichnet werden, und zwar direkt unterhalb des Produktnamens.
Fischstäbchen bestehen aus Seelachs
Seelachs ist in den Supermärkten häufig als Tiefkühlprodukt zu finden – in Form von Fischstäbchen oder sogenannten Schlemmerfilets. Ohne Farbstoffe ist der Fisch gesundheitlich unbedenklich.
Unser Tipp: Die Bestände von Alaska-Seelachs sind derzeit zwar stabil, dennoch setzen Fischereien häufig Schleppnetze ein, die den Boden berühren und dort große Schäden anrichten. Das kann auch auf MSC-zertifizierte Fischereien zutreffen, sodass wir das Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) für den Kauf von Alaska-Seelachs derzeit nur bedingt empfehlen können. Für echten Lachs gilt: MSC-Wildlachs aus dem Nordostpazifik bevorzugen, aber selten essen, um die Bestände nicht zu stressen.
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