- Kälteempfindliches Gemüse sollte bei Hitze kurzzeitig in den Kühlschrank gelegt werden, damit es nicht so schnell schlecht wird.
- Viele Obstsorten können problemlos im Kühlschrank lagern, sie halten sich dort länger. Für exotische Früchte ist er dagegen auf Dauer kein guter Aufbewahrungsort, erst recht nicht für Bananen.
- Bei hohen Temperaturen dürfen auch andere Lebensmittel wie Brot und Schokolade ausnahmsweise in den Kühlschrank.
Klar: Hitze lässt Lebensmittel schneller verderben. Schließlich können sich Bakterien und Schimmelpilze bei Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit besser vermehren. An warmen Tagen ist es daher sinnvoll, einige Produkte lieber in den Kühlschrank zu legen, damit sie nicht so leicht schlecht werden.
Das beugt Lebensmittelverschwendung vor und schont auch den Geldbeutel. Ein angenehmer Nebeneffekt ist außerdem, dass Fruchtfliegen fern bleiben. Generell gilt im Sommer: Lieber weniger und nur das einkaufen, was gerade wirklich gebraucht wird.
Bei Hitze dürfen Tomaten, Gurken & Co. im Kühlschrank lagern
Was eigentlich nicht in den Kühlschrank gehört, ist kälteempfindliches Gemüse. Dazu zählen zum Beispiel Tomaten und Gurken: Tomaten verlieren im Kühlschrank mit der Zeit an Aroma und werden mehlig. Gurken werden dort wiederum weich und wässrig.
Kälteempfindliches Gemüse im Kühlschrank zügig verbrauchen
Besser aufgehoben sind Gurken und reife Tomaten normalerweise in einer kühlen Speisekammer oder im Keller. Im Sommer kann aber eine Ausnahme gemacht werden. Denn wenn es besonders heiß und schwül ist, dürfen kälteempfindliche Gemüsesorten kurzzeitig für ein bis drei Tage im Kühlschrank gelagert werden, schreibt das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) auf seiner Webseite.
Das gilt auch für andere Sorten, die Kälte nicht gut vertragen, wie etwa Paprika, Zucchini und Auberginen. Das Gemüse sollte aber nicht zu lange im Kühlschrank bleiben und zügig verbraucht werden.
Wichtig: Tomaten reifen nach und stoßen dabei das Reifegas Ethylen ab. Dadurch kann anderes Gemüse und Obst schneller faulen – besonders ethylen-empfindlich sind unter anderem Gurken, Karotten und Kopfsalat. Somit sollten Tomaten lieber getrennt von anderen Sorten liegen.
Viele Obstsorten bleiben im Kühlschrank länger frisch
Die meisten Obstsorten – insbesondere heimische Arten wie Erdbeeren, Kirschen, Pflaumen oder Äpfel und Birnen – können problemlos im Kühlschrank deponiert werden. Dort verlieren sie zwar mit der Zeit teils an Aroma, bleiben dafür aber länger frisch. Tipp: Holen Sie die Früchte etwa eine Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank, damit sich das volle Aroma entfalten kann.
Beim Einräumen ist es wiederum sinnvoll, einzelne Früchte auf einen Teller zu verteilen, sodass sie sich nicht berühren. Dadurch können sich Schimmelsporen nicht so schnell ausbreiten. Faulige oder schimmelige Exemplare sollten direkt aussortiert werden. Zudem gilt es, das Obst erst kurz vor dem Essen zu waschen, sonst verdirbt es schneller.
Außerdem wichtig zu wissen: Auch einige Obstsorten, darunter Äpfel und Birnen, sondern Ethylen ab. Andere Früchte reagieren darauf empfindlich. Das sollte beim Einräumen beachtet werden. Mehr dazu lesen Sie hier:
Bananen bleiben auch bei Sommerhitze besser draußen
Anders als heimisches Obst sind viele Süd- und Zitrusfrüchte kältempfindlich. Sie verlieren im Kühlschrank ihr Aroma bzw. ihren Geschmack und verderben schneller. Deshalb sollte man sie prinzipiell lieber in einem kühlen Vorratsraum oder Keller lagern.
Ist es aber besonders heiß, kann man aber auch hier eine Ausnahme machen: Ananas, Kiwi, Mango, Pfrisisch, Melone und Zitrusfrüchte dürfen dann für ein bis drei Tage in den Kühlschrank, rät das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE).
Für Bananen gilt das jedoch nicht: Mit Kälte kommt das beliebte Obst gar nicht zurecht – es verliert an Aroma und die Schale bekommt eine unschöne braune Farbe, betont die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Brot bei schwülem Wetter im Kühlschrank aufbewahren
Zu den Lebensmitteln, die bei Hitze schneller verderben, gehören auch Brot und Brötchen. Vor allem feucht-warmes Wetter setzt dem Backwerk zu. Dann sollte es lieber kurzzeitig in den Kühlschrank gelegt werden, empfiehlt das BZfE. Alternativ kann geschnittenes Brot portionsweise eingefroren, aufgetaut oder gefrostet im Toaster aufgebacken werden.
Der Kühlschrank ist ansonsten kein guter Aufbewahrungsort für Brot: Es wird darin trocken und verliert an Geschmack. Das Brot sollte also normalerweise lieber in einem Brotkasten oder -topf bzw. draußen in einer Papiertüte liegen.
Ganze Brotlaibe sollten besser ungeschnitten bleiben, wenn sie nicht direkt verzehrt werden. Denn sie halten sich länger als geschnittenes Brot. Weißbrot ist übrigens besonders anfällig für Schimmel. Je größer der Anteil an Roggen, Vollkorn, Schrot oder Sauerteig, desto länger ist das Brot in der Regel haltbar, so das BZfE.
Kalt gepresste Öle in den Kühlschrank stellen
Und wie steht es um Pflanzenöl? Öle können durch Wärme, Licht und Sauerstoff schneller verderben. Daher sollten Speiseöle grundsätzlich gut verschlossen sowie dunkel und kühl aufbewahrt werden, etwa in einer Speisekammer.
Sie können aber auch immer im Kühlschrank gelagert werden – für angebrochene, kalt gepresste Öle ist er sogar der ideale Aufbewahrungsort, schreibt die Verbraucherzentrale. Diese Produkte sind schließlich generell kürzer haltbar als raffinierte Speiseöle.
Noch schneller ranzig werden kalt gepresste Öle mit einem besonders hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, zum Beispiel Leinöl. Sie werden am besten im Kühlschrank aufbewahrt, hebt das Bundeszentrum für Ernährung hervor.
Speiseöle können bei Kälte ausflocken
Wichtig zu wissen: Manche Speiseöle können im Kühlschrank trüb sowie dickflüssig werden und ausflocken. Das bringt allerdings keinen Qualitätsverlust mit sich. Zudem verschwinden diese Effekt wieder, sobald die Öle aus dem Kühlschrank genommen werden. Dafür sollten Sie aber etwas Zeit einplanen. Wer das veränderte Aussehen aber nicht als ästhetisches Problem sieht, kann das Pflanzenöl auch direkt verwenden.
Übrigens sollten auch geschälte Nüsse prinzipiell lieber in den Kühlschrank kommen, wenn die Packung angebrochen ist, empfiehlt das BZfE. Denn durch ihren hohen Fettgehalt können auch sie schnell ranzig werden. Am besten füllt man die Nüsse vorher in einen fest verschließbaren Dose um. Darin halten sie sich maximal vier Wochen.
Darf Schokolade in den Kühlschrank?
Viele Schokoladen-Fans mögen ihre Schoki kühl und knackig. Dabei ist es eigentlich nicht ratsam, die Schokolade in den Kühlschrank zu legen. Der Grund: Hochwertige Schokolade hat komplexe Aromen wie ein guter Wein, und diese können sich bei Kälte nicht richtig entfalten. Außerdem tendiert Schokolade dazu, Fremdgerüche aufzunehmen. Weiße Schokolade ist hier besonders anfällig.
Falls es also einen kühlen, dunklen Ort im Haus oder in der Wohnung gibt, ist die Schokolade dort besser aufgehoben. Aber wenn es gar nicht anders geht, kann auch hier eine Ausnahme gemacht werden. Zum Beispiel, wenn die Schokolade in einer Dachgeschosswohnung schmelzen würde. Dann ist es natürlich sinnvoll, sie in den Kühlschrank zu legen.
Dabei sollte sie jedoch luftdicht verpackt werden.