Spargel-Test beim NDR: Verbrauchermagazin findet Cadmium und Arsen in Import-Spargel

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Essen und Trinken | 09.05.2023

Spargel-Test beim NDR: Verbrauchermagazin findet giftiges Cadmium in Import-Spargel
Foto: Screenshot NDR "Markt"

Der NDR hat mehrere Spargelproben auf Pestizide, Chlorate und giftige Schwermetalle untersuchen lassen. Der Import-Spargel schnitt dabei schlecht ab: Zwei Proben enthielten laut NDR besorgniserregende Cadmium-Werte, drei waren mit Arsen belastet. Der einheimische Spargel wurde nicht beanstandet.

Das NDR-Verbrauchermagazin "Markt" hat für seine aktuelle Ausgabe mehrere Spargelproben auf Schadstoffe untersuchen lassen. Das Stangengemüse war zuvor bei Rewe (weißer Spargel aus Spanien), bei Combi (aus Griechenland), bei Metro (grüner Spargel aus Peru) sowie an einem Straßenstand (deutscher Spargel) gekauft worden. Im Labor war das Gemüse anschließend auf Pestizide, Chlorate sowie auf die schädlichen Schwermetalle Arsen und Cadmium untersucht worden.

Zwei Proben enthalten zu viel Cadmium

Das Ergebnis: Spritzmittel oder Chlorate wurden nicht gefunden, so der NDR, es habe aber teilweise "alarmierende" Cadmium-Befunde gegeben. So hätten die Cadmium-Gehalte in den Proben aus Peru und Spanien über dem in Deutschland zulässigen Grenzwert gelegen. Der Spargel hätte damit gar nicht verkauft werden dürfen. "Cadmium ist ein schweres Gift, was Leber und Nieren schädigen kann, aber auch krebserregend sein kann", so Gary Zörner vom beauftragten Labor für Chemische und Mikrobiologische Analytik in Delmenhorst in dem NDR-Beitrag.

Von Rewe, wo eine der Proben gekauft worden war, hieß es daraufhin, man habe den betroffenen Erzeuger "umgehend gesperrt" und eine eigene Untersuchung beauftragt. Interne Proben hätten keine Cadmiumbefunde ergeben. Eine Metro-Sprecherin wiederum versicherte "Markt", dass Lieferungen aus Peru zukünftig genauer untersucht würden.

Der NDR bemängelte zudem, dass in allen importierten Spargelproben Arsen gefunden worden sei: Zu dem – ebenfalls giftigen – Schwermetall lägen allerdings bislang keine Grenzwerte vor. Nur der heimische Spargel sei in allen untersuchten Belangen unauffällig gewesen.

Import-Spargel hat schlechtere Klimabilanz

Bei Import-Spargel kommt hinzu, dass das Gemüse aufgrund der langen Transportwege eine schlechtere CO₂-Bilanz aufweist als die einheimische Konkurrenz. Die Klimabelastung von sogenanntem "Flugspargel", der aus Peru nach Deutschland eingeflogen wird, sei beispielsweise mindestens zwanzigmal so hoch wie die von deutschem Spargel, so ein Vertreter der Verbraucherzentrale Hamburg gegenüber dem NDR.

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