Studie: Süßstoff Xylit könnte Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen

Autor: Redaktion (lw) | Kategorie: Essen und Trinken | 12.06.2024

Studie: Süßstoff Xylit
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Xylit, auch als Birkenzucker bekannt, ist ein verbreiteter, kalorienarmer Zuckerersatz, der in vielen zuckerfreien Produkten verwendet wird. Eine neue Studie aus den USA zeigt jetzt, dass der häufige Konsum von Xylit möglicherweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle erhöht.

Xylit oder Xylitol ist (neben Aspartam, Stevia und Co.) ein verbreiteter Zuckerersatz, der zu den Zuckeralkoholen gehört. Xylit wird auch unter dem Namen Birkenzucker vertrieben und findet sich als Süßungsmittel beispielsweise in zuckerfreien Kaugummis oder in Zahnpflegeprodukten wie Mundspülungen. Für Hunde ist Xylit giftig.

Xylit genoss lange einen verhältnismäßig guten Ruf als Zuckeraustauschstoff. Es schmeckt ähnlich süß wie Haushaltszucker, weist aber nur etwa die Hälfte an Kalorien auf (2,4 kcal/g gegenüber 4 kcal/g bei gewöhnlichem Zucker). Die US-amerikanische Lebensmittelbehörde FDA hat Xylit als unbedenklich eingestuft, und in der EU ist der Zuckersatz als Lebensmittelzusatzstoff unter der E-Nummer E 967 zugelassen. Es ist zudem bekannt, dass Xylit auch vom menschlichen Körper selbst hergestellt wird, allerdings nur in sehr geringen Mengen.

Der Birkenzucker soll einigen Untersuchungen zufolge sogar noch gegen Karies wirken. Daher wird Xylit nicht nur als Zuckerersatz, sondern auch als Mittel gegen Karies vermarktet, etwa als Zusatz in Zahncremes, Lutschtabletten oder "Zahnpflege"-Kaugummis. Der wachsende Xylit-Markt erreichte 2022 bereits ein Volumen von über 700 Millionen US-Dollar.

Xylit könnte weniger harmlos sein als gedacht

Eine neue US-amerikanische Studie deutet nun jedoch darauf hin, dass Xylit nicht so unbedenklich sein könnte wie angenommen. Die Untersuchung, die im "European Heart Journal" erschien, weist darauf hin, dass der Konsum von Xylit möglicherweise das Risiko für schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen (wie Herzinfarkte) und Schlaganfälle erhöht.

Für die Studie wurden Blutproben von über 3.300 Herz-Kreislauf-Patienten analysiert. Im Lauf der folgenden drei Jahre kam es bei Patientinnen und Patienten, die hohe Xylit-Konzentrationen im Blut hatten, signifikant häufiger zu Schlaganfällen, Herzinfarkten oder anderen schwerwiegenden kardiovaskulären Zwischenfällen, die teilweise tödlich verliefen.

In Laborversuchen mit gesunden Studienteilnehmern zeigte sich zudem, dass Xylit die Reaktivität von Blutplättchen erhöht, was die Bildung von Blutgerinnseln fördern und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigern könnte. Die Autorinnen und Autoren der Studie berechneten aus ihren Daten, dass sich das Risiko für schwerwiegende kardiale Ereignisse um 57 Prozent erhöht, wenn zuvor erhöhte Xylit-Werte im Blut festgestellt werden.

"Unsere Forschung weist auf mögliche Risiken von Xylit hin und zeigt, dass Süßstoffe nicht unbedingt die harmlose Zuckeralternative sind, für die sie oft gehalten werden", so Marco Witkowski, einer der beteiligten Forscher. "Besonders bei Menschen mit bestehenden Herz-Kreislauf-Risiken könnte der Konsum von Xylit zusätzliche Gesundheitsgefahren bergen." Weitere Forschungen seien nötig, um potenzielle Gesundheitsrisiken zu untersuchen.

Bereits 2023 hatte eine vergleichbare Studie gezeigt, dass auch der Süßstoff Erythrit, der chemisch eng mit Xylit verwandt ist, ebenfalls mit einem erhöhten Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle verbunden sein könnte.

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