Sie sehen aus wie zu groß geratene Heidelbeeren, wachsen aber als Trauben und schmecken herb-säuerlich. Aroniabeeren, auch Apfelbeeren genannt, sind derzeit sehr gefragt. Aber es gibt auch Bedenken wegen der enthaltenen Blausäure. Das klingt giftig. Doch die Verbraucherzentrale Bayern gibt Entwarnung.
Aroniabeeren: gesund oder giftig?
"Aroniabeeren haben relativ geringe Mengen an Blausäure und dadurch, dass sie so herb-säuerlich schmecken, isst man sie auch nicht in großen Mengen", sagt Daniela Krehl, Ernährungsexpertin der VZ Bayern. Eine Portion frischer Beeren ist also unbedenklich.
Krehl weist außerdem darauf hin, dass Blausäure ab 26 Grad flüchtig ist. Wer die Beeren verarbeitet, etwa zu Konfitüre oder Saft, muss sich ohnehin keine Gedanken mehr machen. Schließlich werden die Beeren hierbei erhitzt.
Entgiftend und blutdruckregulierend?
Was die Aroniabeere so beliebt macht, ist ihr Ruf als Superfood – mit zahlreichen positiven Inhaltsstoffen. "Viele Menschen greifen deshalb zu Aronia, weil ihnen gesundheitlich eine vorteilhafte Wirkung nachgesagt wird", sagt Krehl. Dafür sollen unter anderem die enthaltenen Anthocyane verantwortlich sein, die laut Krehl antioxidative Eigenschaften haben.
Doch was ist dran an den gesundheitlsfördernden Wirkungen, die der Beere nachgesagt werden? Sie soll Krebs vorbeugen, entgiften oder Blutdruck und Cholesterinspiegel regulieren. Bisher fehlten aussagekräftige Studien am Menschen, um diese Wirkungen belegen zu können, heißt es bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Alternative zu Aroniabeeren
Anstatt zu Aroniabeeren kann man Daniela Krehl zufolge auch zu Holunderbeeren greifen, die sogar einen höheren Gehalt an Anthocyanen aufweisen. Geringere Mengen davon seien auch in Schwarzen Johannisbeeren, Brombeeren und Heidelbeeren enthalten.
Aronia im eigenen Garten
Tipp: Die Aroniabeere lässt sich auch gut im eigenen Garten anbauen. Dank ihrer hübschen Blüten und der schönen Herbstfärbung ist der Strauch das ganze Jahr über ein Blickfang. Die Aronia ist unkompliziert, braucht wenig Pflege und verträgt Trockenheit gut.
Die Apfelbeere bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kann sowohl im Garten als auch im Topf gepflanzt werden. Wenn die Beeren nicht geerntet werden, freuen sich die Vögel über das Futter. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst.