In Äpfeln stecken viele Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe. Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) listet unter anderem Vitamin C auf – in einem Apfel (100 Gramm) stecken demnach rund 12 Milligramm des Vitamins. Der Stoff ist wichtig, damit der Körper Bindegewebe aufbauen und Eisen aufnehmen kann.
Außerdem ist das Obst besonders reich an Ballaststoffen, die die Verdauung fördern, sowie an Kalium und Kalzium. Und Äpfel enthalten Vitamin A, das unter anderem für den Sehvorgang benötigt wird. Übrigens: Sorte und Farbe des Apfels beeinflussen den Nährstoffgehalt leicht.
Es gibt also viele Gründe, ab und an einen Apfel zu essen – doch sollte man es täglich tun? Was an dem alten Sprichwort wirklich dran ist.
Täglich einen Apfel essen hält den Doktor fern – wirklich?
ÖKO-TEST hat bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) nachgefragt, was sie von täglichem Apfelessen hält. "Das Sprichwort ‚An apple a day keeps the doctor away‘ steht eher im Übertragenen für eine pflanzenbetonte Ernährung, die reich an Obst und Gemüse ist, und zwar in einer möglichst bunten Mischung", erklärt Pressereferentin Silke Restemeyer.
"Nicht der Apfel allein ersetzt also den 'Doktor', sondern eine ausgewogene Ernährungsweise mit viel Obst und Gemüse fördert die Gesundheit und schützt vor ernährungsmitbedingten Krankheiten." Die DGE empfiehlt, täglich mindestens fünf Portionen Obst und Gemüse zu verzehren – am besten möglichst abwechslungsreich.
Äpfel essen ist gesund – und kann Krankheiten vorbeugen
"Im Hinblick auf den Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen ist der Apfel durchaus wertvoll, liegt aber eher im Mittelfeld", befindet Restemeyer. Trotzdem könne es Vorteile haben, regelmäßig Äpfel zu essen.
Durch einen relativ hohen Polyphenolgehalt könne ein regelmäßiger Apfelverzehr potenziell dazu beitragen, das Risiko, an Lungen- oder Dickdarmkrebs zu erkranken, zu verringern. Die Stoffe würden sich beim Apfel direkt unter der Schale befinden. Rohe, ungeschälte Äpfel würden deshalb besonders viel enthalten – gefolgt von naturtrübem Apfeldirektsaft.
Auch Sorte, Anbaugebiet oder Erntejahr beeinflussen laut Restemeyer die Werte. "So weisen Mostäpfel deutlich höhere Konzentrationen auf als Tafeläpfel. Ältere Sorten wie Alkmene, Eifeler Rambur, Goldparmäne und Roter Boskoop enthalten tendenziell mehr sekundäre Pflanzenstoffe, vor allem Polyphenole", so die DGE-Expertin.
Welche Äpfel kaufen?
- Wer Äpfel essen möchte – ob täglich oder nicht – greift am besten zu älteren Sorten. Das BZfE empfiehlt das vor allem Menschen, die auf Äpfel allergisch reagieren. Denn die Polyphenole darin können Apfelallergene wirkungslos machen.
- Bei Bio-Äpfeln werden beim Anbau keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt.
- Regionale Saisonware muss keine langen Transportwege zurücklegen, was das Klima schont.
- Wer konventionelle Äpfel im Supermarkt kauft, sollte sie vor dem Essen gut waschen, um Pestizidreste von der Schale zu entfernen.