Rotbusch, Brombeerblätter, Zitronenverbene, Pfefferminze, Kamille, Fenchel, Süßholz und Zimt – aus diesen acht Zutaten setzt sich die Kräutermischung des Teekanne 8 Kräuter-Tees zusammen. Wie das schmeckt? Laut Packungsangabe des Herstellers "wohltuend-harmonisch".
Doch in unserem Test haben wir in der Teemischung von Teekanne auch unerwünschte Inhaltsstoffe gefunden, die das Geschmackserlebnis verderben. Konkret geht es um verschiedene Pestizide, darunter Glyphosat, und Pflanzengifte aus Beikräutern. Beides hat unserer Meinung nach nichts in Teemischungen verloren.
Deswegen erhält der Teekanne 8 Kräuter-Tee von uns die Note "mangelhaft". Mit der schlechten Bewertung ist das Produkt allerdings nicht allein: Drei weitere Kräutertees im Test sind ebenfalls "mangelhaft", insgesamt sieben Produkte schneiden sogar "ungenügend" ab.
Woher stammen die Pestizide im Teekanne 8 Kräuter-Tee?
Das von uns beauftragte Labor hat im 8 Kräuter-Tee von Teekanne einen aus unserer Sicht "erhöhten" Gehalt eines Pestizids sowie Spuren von drei weiteren Pestiziden nachgewiesen. Bei einem dieser Stoffe im Spurenbereich handelt es sich um einem Rückstand des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. Dieses gilt als besonders bedenklich, weil es im Verdacht steht krebserregend zu sein. Dafür gibt es von uns Notenabzug.
Wie die Pestizide in den Teekanne-Tee gelangt sind, ist im Nachhinein schwer zu sagen. Denn die Rohwaren für die Kräuterteemischungen stammen zum Teil aus Wildsammlungen aus verschiedenen Ecken der Welt. Von der Problematik ist auch nicht nur Hersteller Teekanne betroffen. Insgesamt bemängeln wir Pestizidrückstände in 19 der 50 getesteten Kräutertees, darunter sind auch sieben Bio-Produkte.
Pflanzengifte im Teekanne 8 Kräuter-Tee
Neben Pestiziden hat das von uns beauftragte Labor im Teekanne 8 Kräuter-Tee die Pflanzengifte Pyrrolizidinalkaloide (PA) nachgewiesen. Diese Stoffe kommen natürlicherweise in Beikräutern wie Jakobskreuzkraut oder Bilsenkraut vor, die bei der Ernte der Teekräuter versehentlich mit ins Erntegut geraten sind.
Das Problem: Diese Alkaloide lassen sich, anders als Keime, nicht durch kochendes Wasser zerstören. Stattdessen gehen sie sogar in den Tee über. Über längere Zeit können in geringen Mengen aufgenommene Pyrrolizidinalkaloide (PA) allerdings die Leber schäden. Zudem sind sie potenziell krebserregend und erbgutschädigend. Im Kräutertee von Teekanne sind die PA-Werte, wie auch in sechs weiteren Teesorten im Test, aus unserer Sicht "erhöht". In drei weiteren Produkten stufen wir die PA-Gehalte sogar als "stark erhöht" ein.
Ein weiteres Problem im Test waren auch Pflanzengifte aus der Gruppe der Tropanalkaloide (TA), die akut giftig sind. Diese sind im Teekanne-Tee jedoch nur in Spuren enthalten, die wir nicht abwerten.
So setzt sich das Gesamturteil zusammen
Weil der Teekanne 8 Kräuter-Tee aus unserer Sicht "erhöhte" Werte eines Pestizids, Glyphosat in Spuren sowie Pflanzengifte aus der Gruppe der Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthält, ziehen wir insgesamt vier Noten ab. Deswegen lautet das Teilergebnis Inhaltstoffe "mangelhaft".
Das Gesamturteil beruht auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe. Deswegen steht auch hier am Ende ein "mangelhaft". Da nützt dem 8 Kräuter-Tee von Teekanne auch das "sehr gute" Teilergebnis Weitere Mängel nichts. Details zu Bewertung und Prüfmethoden lesen Sie auf der Infoseite zum Test im Abschnitt Testverfahren.
Der Test zeigt: Viele der getesteten Tees sind empfehlenswert. In einigen Produkten im Test haben wir allerdings auch bedenkliche Inhaltsstoffe, darunter Pestizide und Pflanzengifte, gefunden. Mehr dazu lesen Sie hier: Kräutertee-Test: Pflanzengifte und verbotenes Spritzmittel gefunden.
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